Ich denke, daß die Antwort auf Deine Frage sehr davon abhängt, wie das Tattoo ausgeführt wurde, welches Motiv es zeigt und an welcher Stelle des Körpers es gestochen wurde ...
In Japan gelten Tattoos, die dort gewöhnlich in einer wunderbaren, hochkünstlerischen Art angefertigt werden, trotz aller künstlerischen Meisterschaft als Kennzeichen der Yakuza.
Und sind damit gesellschaftlich in höchstem Maße verpönt.
Ein guter Freund von mir (Europäer) bekam kürzlich in einem Schwimmbad in Osaka massive Schwierigkeiten, weil er sich ein Tattoo auf den Rücken hatte stechen lassen (japanisches Motiv, Schriftzeichen).
Change, Du weißt, wen ich meine ...
Man warf ihn nicht etwa raus, das wäre nicht die "japanische Art" gewesen.
Nöö, man bedient ihn einfach nicht, ließ sein Eintrittsgeld auf dem Tresen unbeachtet liegen, ignorierte ihn, bis er Krach schlug (er spricht fließend Japanisch).
Dann bedeutete man ihm sehr höflich, daß er nicht erwünscht sei, da sein Tattoo bei den anderen Badegästen "unangenehme Assosziationen" (Yakuza) wecken könne.
Wie ein Tattoo "ankommt", liegt also auch daran, wie es von der jeweiligen Gesellschaft betrachtet und eingestuft wird.
Bertie