Das hätte ein besserer Berater ganz sicher, der besagte Anzug ist so einfach unbrauchbar, da bin ich bei Dir. Aber wie es bei SuSu ganz offensichtlich schlechte Berater gibt, gibt es auch gute.
So hart will ich gar nicht urteilen. Ich würde den Anzug so nicht abnehmen. Ich denke aber tatsächlich, im Rahmen dessen, womit sich Menschen heute so kleiden, fällt dieser Anzug eher positiv, als negativ auf.
Dem würde ich aus eigener Erfahrung und mit hier von mir ausführlich bebilderten Beispielen entschieden widersprechen. Ich musste noch keinen SuSu-Berater im Faustkampf zu Boden strecken, um nach klassischen Maßstäben proportionierte Kleidung zu erhalten.
Man kann von einem schlechten Ergebnis eines offensichtlich schlechten Beraters nicht auf den gesamten Output schließen. Ich würde auch sagen, dass die Klientel von SuSu MTM sich nicht zuletzt altersmäßig vom SuSu RTW Kunden unterscheidet, so dass man daraus auch keine beruflichen Schlüsse ziehen kann.
Wer exakt weiß, worauf zu achten ist, hat einen Vorteil. Wer seinem Berater genau sagen kann, was dieser tun soll, braucht andererseits eigentlich keinen. Wer seinen SuSu-Berater eher als Sekretär für das Aufschreiben der Zahlen nutzen kann, wird sich auch einen ordentlichen Anzug machen lassen können. Aus einem ordentlichen Anzug will ich keine Schlüsse ziehen. Ich bezog mich auf das Bergerbürschchengewand. (Berger kann man beliebig substituieren.)
Neulich war ich wegen einer Änderung beim Schneider. Da war so ein Bärtchen-Bürschchen mit großem Gehabe im Laden, das mehrere Hosenbeine enger machen lassen wollte, obwohl die Hosen schon so eng waren, dass sie gar nicht mehr fielen sondern komplett in Falten lagen. Der sichtlich genervte Schneider steckte den Anweisungen des Bärtchen-Bürschchens entsprechend artig unter dem freundlichen Hinweis ab, dass nach seiner Auffassung das Bein jetzt schon zu eng sei, nannte einen exorbitanten Phantasiepreis und komplimentierte das Bürschchen aus dem Laden.
Der Unterschied hinsichtlich des Beraters liegt auf der Hand. Man kann mit beiden zu guten wie schlechten Ergebnissen kommen, die Methode unterscheidet sich aber deutlich.
Ich glaube, dass Du Dir aus einer Kombination aus den kruden SuSu-Website-Bildern und einer allgemeinen Abneigung gegen nicht strikt konservative sartoriale Bekleidung ein persönliches Vorurteil zusammengestrickt hast, das Dir in ausgewählten Einzelfällen wie oben dann selektiv bestätigt wird.
Das kann ich nicht bestreiten. Ich führe keine Statistik zu der Frage, wer bei SuSu fertigen lässt und wie häufig das Ergebnis annehmbar ist. Was also der Einzel- und was der Regelfall ist, kann ich nicht sagen. Ich erlaube mir, auf den Regelfall aus der Firmenpräsentation zu schließen und will auch nicht leugnen, dass ich die beobachtete Abneigung pflege, die in dieses Urteil einfließt.
Mein wenig gut geratener junger Halbbruder kauft gelegentlich bei einer Marke namens Hollister. Einkaufen ist dort die Hölle. Man hat jede Form von Beratung durch sogenannte Shopmodels ersetzt. Die falten manchmal Kleidung und ansonsten sehen sie angeblich gut aus. Das wars.
Welche Qualifikation - das ist eine ernstgemeinte Frage - hat eigentlich ein SuSu-MTM-Berater?