Stilmagazin, wir haben ein Problem.

Andreas Gerads

Stilmagazin-Inhaber
Findige weibliche Wesen haben nämlich herausgefunden: Der deutsche Mann ist faul und mag nicht gerne (für sich) einkaufen gehen. In den vergangenen 2 Wochen haben sich gleich mehrere junge StartUps auf die Fahne geschrieben, diesem Missstand zu beheben.

Wie? Ganz einfach: Nachdem man ein paar persönliche Vorlieben abgeklopft hat, schickt man den Männern (ich sage bewusst nicht Herren) ausgesuchte Kleidungsstücke per Post zu. Was gefällt wird behalten, was nicht gefällt retourniert. Man sieht: Convenience ist immer noch ein Thema, in einschlägigen Branchenblogs wird bereits darüber berichtet.

Was mich allerdings stört ist die ungeheuer schlechte Marktrecherche des StartUps Modemeister. Da wird in einem Interview von einer Gründerin gesagt:

Zum Markt: In Deutschland gibt es ungefähr 34 Millionen Männer im Alter von 16 bis 99 Jahren. Modemeister spricht grundsätzlich jeden Mann an, der den Kinderschuhen entwachsen ist und eine gewisse Online-Affinität besitzt.

Ich möchte höflich darum bitten bei dieser Annahme die Mitglieder, vielleicht sogar einige Stille Mitleser des Stilmagazins, nicht weiter zu berücksichtigen. Zu einer unmündigen Mehrheit gezählt zu werden, würde mich ernsthaft kränken :)

Mal abseits der StartUp-Hysterie: Ein sehr interessanter Punkt ist mir beim amerikanischen Vorbild Trunkclub aufgefallen. Dort wird explizit das Thema "Outfit" in den Vordergrund gestellt - das wird das eigentliche Thema 2012: Outfitshopping!

Der Punkt ist ja nicht, dass jemand zu faul ist vor die eigene Türe zu treten, um sich einzukleiden, sondern dass man(n) vielmehr darauf abfährt, dass Frau ihm ein dolles Outfit zusammenstellt, das ihm ein bestimmtes Gefühl vermittelt. Mey & Edlich scheint damit bereits erfolgreich unterwegs zu sein. Mey & Edlich gehört übrigens zur Walbusch Gruppe (Hemden ohne Knopf am Kragen), ein schon etwas älterer Player im Markt.

Hier noch schnell ein paar Links für interessierte Leser:

StartUps:
https://trunkclub.com/ (US-Vorbild)
http://www.modomoto.de/


Berichterstattung:
http://www.excitingcommerce.de/2011/12/modomoto.html
http://www.gruenderszene.de/allgemein/frischlingsfragen-modemeister
 
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erschreckend was es nicht alles gibt....im Prinzip wollen mich doch diese Anbieter des Spaßes berauben, selbst einkaufen zu gehen. Sicherlich ist es für manche Menschen stressig sich durch die Kaufhäuser zu schlagen, aber man muss ja nicht dort einkaufen gehen. Beim kleinen Herrenausstatter bekomme ich immer noch ein persönliches Gespräch und einen guten Kaffee.....wo ist da der Stress?
 
Meine Mutter hat es schon in meiner frühesten Jugend aufgegeben, für mich Klamotten auszusuchen. Warum sollten das dann fremde Frauen übernehmen?
 
Manche Start-Ups versteht man einfach nicht. Es soll jetzt sogar Frauen geben, die Männern Slips schicken. Das Problem: Die Dinger sind gebraucht, kosten mehr als Neue und passen in den allermeisten Fällen nicht einmal. Sowas muss doch einfach floppen!
 
...
PS:

Ich dachte bei dem Titel anfangs, dass dem Stilmagazin ein vorweihnachtlicher Serverumzug bevorsteht.

...und ich an Houston :)

Im Ernst, ich denke das es diese Zielgruppe von Männern gibt und daher das Angebot durchaus Erfolg haben kann. "Mutti" legt da typischer Weise immer früh die Sachen raus. (das gibt es sogar in meinem Freundeskreis)
 
Ich dachte bei dem Titel anfangs, dass dem Stilmagazin ein vorweihnachtlicher Serverumzug bevorsteht.

No, das habe ich von Anfang an so ausgelegt, dass wir noch ein paar Besucher vertragen, bevor der Server in die Knie geht. Die aktuell 1.000.000 Seitenabrufe im Monat lassen ihn nur müde lächeln :)

P.S. Dass schon mal Duplikate von Einträgen erzeugt werden hat also eine andere Ursache - ich weiß allerdings immer noch nicht welche :)
 
Na toll, zwei Frauen mit Erfahrung im Business-Development und Unternehmensnachfolge, die als Vorbilder die Veuve und Coco Chanel angeben. Das muss ja funktionieren!
 
Findige weibliche Wesen haben nämlich herausgefunden: Der deutsche Mann ist faul ...
Sind da etwa individuell schlechte Erfahrungen im Bett und weibliche Phantasien von einem Gehirnzimmerchen ins andere gerutscht?

... und mag nicht gerne (für sich) einkaufen gehen. ...
Auch hier die rein egoistische, weibliche Perspektive.

Männer kaufen schon gern ein, aber nicht mit Frau!

Die brauchen auch nicht 8 - 10 Stunden zu bummeln, um 1 Hose nicht zu finden. Da gehts rein in den Laden und wenn das Sortiment paßt, kommt Mann wenig später mit 2 Hosen, 4 Hemden, 2 Pullovern und 2 Anzügen raus. Dann besteht auch für die nächste Zeit keine Notwendigkeit, wieder zu shoppen. Das heißt aber nicht, dass man ungern einkauft. Der Vorgang ist nur zeitlich optimiert.

... dass Frau ihm ein dolles Outfit zusammenstellt ...
... und mein Auto lasse ich auch von meiner Frau aussuchen?

LG
Günter
 
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