Stil ist Klassische Kleidung?

Hallo,

kann es nicht verschieden Stilrichtungen hier geben?
Sneaker/Boots/Jeans/Tshirt ist ja allein schon wegen James Dean klassisch.

Habe in dem Forum sehr viele tolle Tips gefunden für meine Garderobe. Das was ich tragen kann und möchte. Dazu noch viele Dank, 4 Paar Schuhe sind dieses Jahr dazu gekommen. Anzüge gehören nicht dazu. So eine Raw Denim muss ich mir auch mal zulegen, eine einfache klassische Jeans. Ich finde das ist auch Stil. Ich mische ja auch nicht in den Thread bzgl. Anzüge mit, und schreibe rein wie bescheuert das aussieht. Verstehe diese Aufregung nicht,

gruß
Oli
 
@Herr Stumpf:

Sieht man das Vorbild nur satorial hast du sicher recht. Häufig wird vergessen, das die meisten klassischen Kleidungstücke "Anwenderoptimiert" waren, gerade Neulingen ist das häufig nicht einmal bekannt.
Ich sprach aber von der gezielten Imitation bestimmter Lebensstile und - aus damaliger Sicht - erstrebenswerten Charakterzügen, Habitus, Bildung, die sich an den von mir genannten Gruppen orientierte.
Für Großbritannien ist deine zeitliche Einordnung sicherlich richtig, das wirkt hier auch bis heute nach. In Deutschland kam es nach den Kriegen 18 und 45 zu massiven Verdrängen und Ausmerzen eines Großteils dieser gewachsenen Ideale.

@Les Grossmann: Wenn mich ein Knabe in Baggy Trousers und Moonboots als "verkleideter Schnösel" auslacht, weil ich einen Anzug und Lederschuhe trage, weiss ich ehrlich gesagt nicht, warum ich mich Dünkeln anheim werfe.
Ich habe die Feststellung gemacht, das gerade diejenigen, die sich immer als extrem offen und tolerant sehen, meistens verbohrt, engstirnig und intolerant, schon fast sektiererisch sind, seien es nun Nichtraucher, Veganer, Umweltaktivisten oder eben "coole" Kleidungsträger.
 
Ich würds eher evolutionär betrachten. Manche Dinge kommen, um zu bleiben. Ohne Wertung: Sakko, feine Wollstoffe, Jeans, Tweed, Barbour, Trench.....usw..

Manche Dinge sind nach kurzer Zeit erledigt. Die tauchen höchstens als kurzfristiges Zitat mal wieder auf und verschwinden dann (auch wieder) in der Versenkung, wenn vom Massenmarkt die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird. Paradebeispiele: Schlaghosen tauchen unregelmäßig wie Untote auf, Hochwasserlook für eine Art Kommunionsanzug hat sich aktuell gerade wieder erledigt.

Jemand, der kleidungsseitig Stil hat, überlegt sich, was sinnvoll ist und gut aussieht. Entsprechend und nach persönlichem Gusto erfolgt die Auswahl.

Der Rest hechelt anderen (Mode)Meinungen immer aufs Neue hinterher und nimmt primär, was propagiert wird.

Die Anti-Strömung der 68er Derivate macht derweil munter Front gegen alles, was ansatzweise nicht ins perversönliche Weltbild passt.

Kann jeder halten, wie er will. Ich persönlich nehme primär Stücke, die ich gut finde und die etwas zeitloser sind. Ich mache keinen englischen Landadel nach, versuche nicht Filmstars der 60er nachzueifern, sondern suche mir das aus, was zu mir passt und wo ich Lust habe in der Spannbreite von T-Shirt bis Kaschmir.
 
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Ich würds eher evolutionär betrachten. Manche Dinge kommen, um zu bleiben. Ohne Wertung: Sakko, feine Wollstoffe, Jeans, Tweed, Barbour, Trench.....usw..
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Hier gilt es vielleicht nochmal Stoffe und Formen zu unterscheiden.
Ein oberflächlischer Blick auf die Geschichte zeigt eindeutige Tendenzen das bereits drei bis fünf Generationen nach uns die Leute wohl nur noch in der Schule lernen was ein Businessanzug war :D
 
Satoriale Vorbilder werden hier ja oft genannt, aber James Dean? :eek:
Nicht, dass ich je davon gehört hätte.
Stilikone war/ist er schon meiner Meinung. Danach waren Jeans und T-Shirt auch schick. Seinen Look finde ich heute klassisch. Ist ja über 50 Jahre her um noch als Mode zu gelten. Ist aber auch vielleicht nur meine Meinung.

Da bist Du doch nicht der Einzige hier, der keine Anzüge trägt. So what?

Das Forum ist doch gerade dafür da, dass man sich Anregungen holt. In welchem Umfang spielt dabei keine Rolle.

Nervig ist allein, wenn junge Heißsporne in ermüdenden Diskussionen die klassische Herrengarderobe mit mit Vehemenz der aktuellen Mode angepasst wissen wollen.

Sneakers, Jeans, Chukkas, Sweat- und T-Shirts etc. epp. gehören da nun mal nicht dazu. Man kann das gekonnt kombinieren, wer's mag - aber man muss doch nicht gleich einen Ideologiekampf draus machen.

Und was die Zukunft bringen wird, das entscheidet nicht groß- oder kleinspurige Rummaulerei, sondern allein Fotos im WTIH. ;)
Bei dem Sneakers ging es ja nicht darum, die zum Tweed Anzug zu tragen.
Das meiste im WTIH wäre für mich nichts, nicht mein Stil sozusagen. Sneakers gibt nun auch schon länger, seit den 80igern.
Die meiste Zeit laufen doch die meisten in der so genanten Freizeitklamotten rum, wieso soll das nicht auch Stilvoll sein? Ich bin keine 20 mehr um irgendeiner Mode hinterher zu sein, bin 37.

gruß
Oli
 
Ist Kleidung der authentische Ausdruck einer Subkultur oder verhält es sich gar reziprok? Gibt es in ihr (der Subkultur) einen Werte vorab, der sich dann durch ihren Stil (z.B. Kleidung) nach außen stülpt oder werden Werte erst durch ästhetische Urteile gebildet? Anders gefragt, kommt Identität creatio ex nihilo aus den Menschen selbst oder stellt Kleidung o.a. diese erst her.?

Meine These, Identität entsteht exogen, nicht endogen.

Persönlich finde ich die Vorstellung stilistischer/satorialer Spiegelneurone "reiz"voll.
 
Die meiste Zeit laufen doch die meisten in der so genanten Freizeitklamotten rum, wieso soll das nicht auch Stilvoll sein?
Warum sollte es das? Und warum muss es das unbedingt? :)

Comedy ist z.B. etwas Wunderbares, aber deswegen ist nicht jeder ein Spaßvogel. Und was wäre es für ein Albtraum, wenn sich jeder dafür halten würde... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sollte es das? Und warum muss es das unbedingt? :)

Comedy ist z.B. etwas Wunderbares, aber deswegen ist nicht jeder ein Spaßvogel. Und was wäre es für ein Albtraum, wenn sich jeder dafür halten würde... ;)

Weil ein Anzug bei mir zB geschäftlich und privat deplatziert wirken würde. Ich würde auffallen wie ein Papageivogel, was denke ich nicht stilvoll ist. Denke ein Gentlemen ist passend angezogen, ein Dandy ist da was anderes, aber nicht mein Ding.

Aber gegen schöne Schuhe, Chinos oder Jeans, Hemd oder Pulli, dazu nen Peacout oder Dufflecout habe ich nichts. Finde das auch Stilvoll.


Deine Metapher verstehe ich nicht,

Gruß
Oli
 
Weil ein Anzug bei mir zB geschäftlich und privat deplatziert wirken würde. Ich würde auffallen wie ein Papageivogel, was denke ich nicht stilvoll ist. Denke ein Gentlemen ist passend angezogen, ein Dandy ist da was anderes, aber nicht mein Ding.
Das sei Dir ja auch unbenommen (wobei ich nicht denke, dass jemand in einem Anzug aussieht wie ein Papagei :)), aber warum muss dann die Alternative der Straßenkleidung, die jedermann trägt, der irgendwas Beliebiges aus dem Kleiderschrank gegriffen hat, unbedingt von anderen als "stilvoll" anerkannt sein? Darf Kleidung nicht einfach nur profane Bedeckung der Blöße sein? Braucht jede Kleidung den Ritterschlag, einfach so, weil alle Menschen doch gleich sind? :)
 
Das sei Dir ja auch unbenommen (wobei ich nicht denke, dass jemand in einem Anzug aussieht wie ein Papagei :)), aber warum muss dann die Alternative der Straßenkleidung, die jedermann trägt, der irgendwas Beliebiges aus dem Kleiderschrank gegriffen hat, unbedingt von anderen als "stilvoll" anerkannt sein? Darf Kleidung nicht einfach nur profane Bedeckung der Blöße sein? Braucht jede Kleidung den Ritterschlag, einfach so, weil alle Menschen doch gleich sind? :)
Mit Papagei meine ich, wenn ich der Einzige mit Anzug bin, falle ich zu sehr auf. Etwas auffallen langt mir. Ich finde man sollte Stilvoll in allen Lebenslagen sein, auch mit Flipflops und Shorts am Strand.
Ritterschlag brauche ich nicht. Die Zeiten sind vorbei.

gruß
Oli
 
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