Da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen....selbstverständlich kann man auch Stil zeigen, wenn man sich preiswürdig kleidet - es muss nicht immer der Hermesgürtel aus Krokoleder und goldener Schnalle zu den Rochenlederschuhen sein....
Gerade der Versuch mit geringen Mitteln Stil zu zeigen, vielleicht auch mit dem berühmten Sonntagsanzug , dem klassischen blauen Lambswoolpullover statt dem aus Babykaschmir in Zitronengelb, sollte einem durchaus Respekt abnötigen - es muss auch nicht die Patek aus den 30ern oder gar die brilliantbesetzte Rolex sein.....also gerade mit sehr viel Geld erscheint es mir fast schwieriger als ohne.....
Die gut eingetragene Barbourjacke, das paar Aldenschuhe oder ein schönes Tweedsakko aus dem Ebayfundus ist mit Sicherheit nicht weniger stilvoll als der zobelgefütterte Kaschmirmantel....
Stil ist die Art, wie Jemand etwas tut und kann sich beziehen auf schreiben, programmieren, erzählen, spielen, reden, kleiden und vieles mehr. Stil selbst ist zunächst wertungsfrei. Wenn jemand einen bestimmten Stil hat, dann tut er etwas in bestimmter (seiner) Weise. Tut er es jedes Mal anders oder so wie andere es vorgeben, dann hat er keinen (eigenen) Stil. Dies hat mit Geld nichts zu tun. Häufig wird Stil auf Kleidung reduziert, was zu kurz greift. Gerade wenn aktuell verkündete Modetrends kopiert werden, die evtl. gar nicht zum eigenen Typ passen. Wer allerdings auf die Arbeits- und Umweltbedingungen achtet, zu denen Kleidung entsteht, wird kaum ein T-Shirt für 1 Euro kaufen. Das ist dann vielleicht keine Frage des Kleidungsstils, zeigt aber Stil im Sinne von Charakter.
"In dem Moment, in dem man sich zu viele Gedanken über die eigene Kleidung macht, ist man schon, zumindest als Mann, daneben (...) Das liegt daran, daß jede Nonchalance verloren geht, wenn offensichtlich ist, dass man zu oft zwischen Kleiderschrank und Spiegel hin und her gerannt ist.
Hier kann ich nicht 100% mitgehen. Ich halte diese Aussage zwar für ein richtiges und erstrebenswertes Endergebnis, aber wie komme ich dorthin? Doch nur indem ich mir (vorübergehend) mehr Gedanken mache, mich mehr damit beschäftige und öfter zwischen Kleiderschrank und Spiegel hin und her renne. Denn der beschriebene Endzustand ist m.M.n. allein auf eine gewisse Routine zurückzuführen (ich weiß was mir steht und was nicht), die ich mir nur erarbeiten kann.
Grammatikalisch oder semantisch? Sie sehen mich verwirrt.Ehrlich gesagt kann ich mit dem Ausdruck "nicht immer realitätskonforme pseudorevulitionäre Italophilie"
nicht viel anfangen.
Würden Sie mir ihn bitte einmal erklären?