Sport- vs. Umschlagmanschette

Ich habe die Beiträge nochmals gelesen und erkenne nun mein Mißverständnis. Allerdings wie bereits geschrieben und da sind wir uns einig (denke ich): Stil ist eine Sache der Persönlichkeit... Regeln JA aber die Person dahinter muss sie mit Leben füllen.

Ebenfalls schöne Grüße aus dem eher regnerischen Norden, mit gelegentlichen Schneefall am dritten Advent :)
 
Wahl auch vom "Status" abhängig

- Würdet Ihr Maßhemden immer mit einer Umschlagmanschette ordern?

Ich fange gerade damit an, meinen Hemden-Kleiderschrank von RTW auf Maßhemden umzustellen. Ich habe ca. ein Dutzend RTW-Hemden und keines davon passt richtig gut. Daher werde ich künftig nur noch MTM kaufen. Die ersten ca. 5 Stück werden "trotzdem" eine Sportmanschette haben. Das liegt daran, dass ich sonst am Arbeitsplatz (Universität, derzeit bin ich Doktorand in Geschichte und ab und zu Dozent) overdressed wäre. Mit Umschlagmanschette+Manschettenknöpfen wäre ich um zwei Klassen besser gekleidet als andere Doktoranden und, was in diesem Fall entscheidend ist, auch besser als 99% der Professoren (= "Vorgesetzte") in meinem Fach. Da würde ich mir wahrscheinlich schnell einen Ruf als Snob holen und höchst wahrscheinlich eher Nach- als Vorteile haben.

Wenn ich nächstes Jahr den Doktor in der Tasche habe und dann eine entsprechende Position an der Uni sieht es schon wieder anders aus.
Was ich damit sagen will: Für mich ist die Wahl der Manschette mehr vom sozialen Kontext und Verwendungszweck als von der Frage RTW/MTM abhängig. Umschlagmanschetten gelten in meinem Umfeld als overdressed. Deswegen werde ich aber nicht weiterhin schlecht sitzende Hemden anziehen ;)

Ich muss auch sagen, dass ich die Manschettenknöpfe des Versicherungs-AZUBIs, der neulich bei mir war auch schon grenzwertig fand. Zwar respektierte ich schon, dass er sich äußerlich Mühe gab und dass sich Versicherungsvertreter anders/besser kleiden als Historiker. Aber irgendwie war da auch dieses "och, wie niedlich"-Gefühl, zumal er vorher bei 5°C ohne Mantel draußen herum lief, um seinen Anzug ja nicht zu verknittern. ;) Wäre er bereits ausgebildeter Kaufmann gewesen hätte ich die Manschettenknöpfe hingegen als angemessen empfunden.
 
Nicht zu glauben.


Anlässlich eines Termines in unserer Zentrale habe ich mich natürlich wie immer in Anzug geworfen. U.a. habe ich auch ein Hemd mit Umschlagmanschette und Manschettenknöpfen getragen.

Aussage der GF:

Manschettenknöpfe sind der GF vorbehalten:rolleyes:
Da fiel mir auf die schnelle aber auch nix dazu ein:rolleyes:

Manchmal frage ich mich schon. Sollten doch froh sein, das sich zumindest einige Ihrer Angestellten zu kleiden wissen und nicht wie die letzten Baraber herumlaufen.

Übrigens das Gros meiner Hemden ist mit Sportnmanschette. Ich habe lediglich je 3 weiße, blaue und 2 rosa Hemden mit Umschlagmanschette.
 
Peter, das ist in der Tat eine befremdliche Aussage, wo ich auch eine Erwiederung schulidg geblieben wäre. Schade wenn sich eine GL über Manschettenknöpfe definieren muss...

Ich persönlich sehe bei anderen gerne Hemden mit Umschlagmanschette, ich selbst besitze allerdings nur wenige Hemden, da sie mich iwie beim Schreiben am Notebook stört. Meist kommen diese Hemden zum Einsatz wenn ich Richtung Kunde unterwegs bin.
 
Ich muss gestehen, dass auch meine Mitarbeiter (teilweise) recht strenge Kleidungsvorschriften haben. Und die Aussage "Einstecktuch und Manschettenknöpfe erst ab E2/E1" kenne ich auch aus verschiedenen Unternehmen, finde sie allerdings ebenfalls schwer nachvollziehbar :rolleyes:
 
Eine ähnliche Diskussion führte ich kürzlich mit unserem Ressortleiter.
Dieser empfand meine Manschettenknöpfe ebenfalls als overdressed.

Ich kommentierte das mit dem Zitat von Giorgio Armani:

Man soll sich nicht für den Job kleiden, den man hat, sondern für den, den man haben möchte.

Ich weiß es war frech und anmaßend, aber mich so zu verbiegen das ich dazu nicke und ja und Amen sage möchte ich nicht.
 
Über ungeschriebene Dresscodes kann man lamentieren, oder sich, wie manche hier schon schrieben, sagen daß man in so einem Unternehmen sowieso nicht arbeiten wollte. Ich würde mir überlegen ob mir der Job Spaß macht und mich mit den Gesetzen der Firma, geschrieben oder nicht, abfinden wenn es mir Spaß macht. Flotte Sprüche haben mir früher das Leben eher schwieriger als leichter gemacht. Kleidung die man sonst nur beim Vorstand sah auch. Ganz ehrlich, solche Reibungsverluste kann man sich ersparen.
 
Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.

Man geht doch arbeiten, weil man seinen Lebensunterhalt verdienen muss/will. Die Selbstverwirklichung kann man in seiner Freizeit betreiben. Bei einem normalen Arbeiter würde man es doch seltsam finden, wenn er darüber diskutieren würde, dass er die blaue Latzebuxe doof findet und lieber eine graue will. Einen Kittel tragen auch nur die Meister- und höhere Ebenen.
Wer sich den Luxus leisten kann anzuecken oder die Firma zu wechseln weil die Chefs satoriale Blindfische sind, kann das natürlich gerne machen.

Vielleicht bin ich ja auch ein Duckmäuser oder eine graue Businessmaus. Ich habe immer versucht durch sachliche Aussagen ein Profil in den Firmen zu bekommen und da hat man schon genug Probleme, wenn man nicht immer mit dem Chef einer Meinung ist. Wenn man durch Stilelemente negativ auffällt, würde ich es im Zweifel lieber lassen und mich auf die Freizeit freuen.

Das unverständliche Problem haben erstmal die anderen, aber es kann halt auch unangenehm zurückkommen.
 
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