Sohle erneuern

Man sollte die neu angebrachte Ledersohle (gleich ob geklebt, genäht etc... ) bei trockenem Wetter 2-3 Wochen ( wie man das realisiert, muss jeder für sich herausfinden ) einlaufen, wodurch sich das Leder verdichtet, und somit resistenter gegen Abrieb und Feuchtigkeit wird.

Dazu direkt nochmal ne Frage - wie kann sich so eine Sohle denn durch Laufen verdichten, wenn sie vorher mit werweißwieviel Kilo durch eine Walze geschoben wird? Was soll denn da noch passieren?
 
Wissenschaftlich korrekt kann ich hierauf nicht antworten,

nur soviel:

Leder ist Haut, welche Poren hat.

Wenn man einen neu besohlten Schuh hat ( Leder ) und damit direkt im Regen läuft, dann quillt das Leder auf ähnlich wie Papier, und trägt sich somit sehr schnell ab, bzw. man läuft wie oft gesehen ein Loch in die Sohle,
meist in der Mitte, wo die Sohle am meisten strapaziert wird.

Wenn man sich danach die Sohle genau anschaut, dann sieht man die Poren.

Sobald die erste Schutzschicht der Sohle abgetragen / angerauht ist kommen die Poren zum Vorschein, welche sich durch das Tragen bei trockenem Wetter teilweise Verdichten / verschliessen.

Diesen Effekt kann man verstärken, in dem man Ledersohlenöl / Sohlen-tonic
aufträgt, was eine Art Wasserabweisende Schutzschicht ergibt,
wobei Wasserabweisend nicht ganz richtig ist, es verhält sich eher so, dass die Feuchtigkeit / das Wasser nicht weiter in das Leder eindringen kann / eindringt.

Die sonstigen Vorzüge einer Ledersohle bleiben ( Meiner Erfahrung nach ) trotzdem erhalten.

Ich hoffe ich habe es verständlich formuliert, ansonsten gerne nachfragen.:)
 
Dazu direkt nochmal ne Frage - wie kann sich so eine Sohle denn durch Laufen verdichten, wenn sie vorher mit werweißwieviel Kilo durch eine Walze geschoben wird? ...
Auf so eine profane, technisch-sachliche Frage dürfen Sie hier im Forum keine Antwort erwarten. Ich habe den Schmand geglaubt und monatelang bei trockenem eingelaufen. Hat überhaupt nichts geholfen.

Ich führe die Nässeunempfindlichkeit bei Ledersohlen darauf zurück, dass die werten Herren überwiegend auf "Bohnerwachs"-Oberflächen laufen und dieses Wachs die Sohle immer wieder aufs neue imprägniert und glättet.

Anders kann ich mir nicht erklären, warum hier einige keine Ledersohlenprobleme bei Regenwetter haben.
 
Ich kann nur aus eigener Erfahrung und Beobachtung schreiben.

Leider reichen meine technischen Kenntnisse noch nicht aus,
um ein Foto zu machen und es ins Netz zu stellen,
ich werde mich bemühen dies nachzuholen.

Desweiteren habe ich auch einen Hund, mit dem ich, zumindest bis es schneit auch in Schuhen mit Ledersohle spazieren gehe, auch mal über eine Wiese etc...


Im Büro mit gebohnertem Boden arbeite ich leider ( zum Glück ? ) ebenso wenig.

Unter meine Schuhe, gleich ob mehr oder weniger hochpreisig kommen ausschlieslich Rendenbach - Ledersohlen,teilweise die dünnere Variante.


Entweder ist das der Grund, oder eben die Zeit die man den Sohlen gibt zum Trocknen, die Pflege mit speziellen Produkten (Sohlen-tonic, Öl... ).

Wie schon erwähnt,

ich kann nur aus eigener Erfahrung / Beobachtung schreiben.
 
Ich (Bürojob mit teils längeren Wegen, ÖPNV) rotiere 7 Paar Halbschuhe ganzjährig, die im Winter von einem Vibram-besohltem Derby und (seit neuestem) einem Chelseaboot mit mittelstarker Gummisohle unterstützt werden. Zur Pflege des Oberleders alle 5-6 Monate "große" Wasserpolitur, dann ca. alle 2 Wochen ein kurzes Nachpolieren mit etwas EM2. Sohlenöl trage ich einmal im Jahr auf oder wenn mir eine sehr trockene Sohle auffällt.
Bis jetzt habe ich die Schuhe bei Wind und Wetter getragen, für Schlittenfahren etc. trage ich Wanderschuhe.
Trotz guter Pflege habe ich aber Probleme mit der Haltbarkeit meiner Sohlen - nach ca. 15 Monaten müssen die Sohlen erneuert werden. Ich habe bis jetzt immer Ledersohlen aufkleben lassen, werde aber diese Woche mal bei posh in Berlin vorbeischaun und mich hinsichtlich Alternativen (upgrade auf Rendenbach?) beraten lassen.
Ich habe mir nun für diesen Winter auch noch Swims-Galoschen bestellt und hoffe daß sich die positiv auswirken.

Meine Beobachtung in den letzen Paar Jahren ist sonnenklar daß Berlin Ledersohlen nicht bekommt. Da die Stadt ja buchstäblich auf Sand gebaut ist (honi soit qui mal y pense...) wird die Sohle bei jedem Schritt abgeschmirgelt. Im Bereich von Baustellen rutsche ich mitunter beim Abrollen mit dem Fuß unter lautem Knirschen nach hinten ab- dürfte nicht gesund sein!
 
Trotz guter Pflege habe ich aber Probleme mit der Haltbarkeit meiner Sohlen - nach ca. 15 Monaten müssen die Sohlen erneuert werden.


Ich finde das geht in Ordnung,

vor allem wenn es sich um "einfache - Ledersohle " handelt.

Wenn man eine gute Gummisohle zum Vergleich herzieht,
hält diese denn bedeutend länger ?

( Vibram Stollenprofil mal ausgenommen, wobei solche im der Regel auch weniger getragen werden ).
 
15 Monate bei 7 Paar Schuhen sind also netto alle zwei Monate eine neue Sohle (das wären bei mir also nach rund 100 km). Geht das wirklich in Ordnung?

Halbwegs vergleichen kann ich das mit meinen alten Lundhags Trekkingstiefeln. Nach grob 350 km querfeldein in Lappland mit schwerem Gepäck sowie 2000 km Asphalt mussten neue Sohlen drunter. Das ist über den Daumen die 25-fache Laufleistung.
 
Ich denke da gibt es nur zwei Alternativen :

Rendenbach 5,0 mm ( kräftigere ) oder eben Gummisohle, Indiana, Vibram oder Continental ( bel-paso ).
 
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