Sohle erneuern

Solche Ansprüche darf ich in meiner kleinen Stadt nicht Stellen. Ich glaube im Umkreis von 100km gibt es keinen Schuster, der Stoßeisen versenkt.:D
Die Stoßeisen sind also aufgesetzt, und dass die Sohle Alt-Gruben-Gegerbt ist, wage ich stark zu bezweifeln.
Nunja, zur Not frisst der Teufel fliegen.
Wie der Schuster die Sohle anbringt, weiß ich jetzt gar nicht genau. Entweder wird er sie kleben, oder mit der Maschiene nähen.

Vielleicht bringe ich die Schuhe ja mal in ein paar Jahren zu einem richtigen Schuhmacher, um eine Gruben-gegerbte Sohle mit versenkten Stoßeisen von Hand aufnähen zu lassen. Ich will vorher aber erst mal sehen, wie sie sich halten. Solange habe ich sie ja noch nicht. Wenn das Oberleder in einem Jahr aussieht wie zwei Wochen alte Deichmannschuhe, dann würde sich dass nicht lohnen.
 
Ledersohlen = immer ein Verbrauchsprodukt?

Knopp hat beschrieben, dass er seine Schuhe ca. 150 Mal getragen hat, bevor Sohle und Absatz völlig durch waren. Dabei wurde die Ruhepause der Schuhe nicht eingehalten und die Schuhe "nicht geschont". Ersteres kann man sicher besser machen, bei zweiterem würde ich sagen: Richtig so, denn Schuhe sind nicht zum "Schonen" da, sondern zum bequemen Gehen auf allen Untergründen, mit denen der Alltag mich konfrontiert.

In diesem Fall ist also aus dem Gebrauchsprodukt "Schuh" ein Verbrauchsprodukt geworden. 150 Mal anwenden, dann erneuern. Mich würde interessieren, ob man es mit richtiger Pflege schaffen kann, dass Ledersohlen rund 1000 Trageeinheiten (= 10 Jahre lang 2x pro Woche tragen) aushalten und zwar sowohl im Büro als auch in der Stadt (nicht zum Bergsteigen). Ich habe mir erst kürzlich das erste Paar rahmengenähte Schuhe mit Ledersohle gekauft und mein Ziel war eigentlich, durch hochwertige Schuhe der Wegwerfgesellschaft ein Stück weit zu entfliehen. Aber wenn ich das hier lese zweifle ich schon wieder, ob Ledersohlen das richtige für mich sind. Ich würde subjektiv bei Schuhen eine Lebensdauer von 10+ Jahren, nicht von einem Jahr für angemessen halten.
 
Dem kann ich nur zustimmen.
Habe vor 2 Wochen ein Paar Schuhe von Laszlo Budapest reklamiert, weil sich an einem ein mehrere cm langer Spalz zwischen den Lederlagen der Sohle gebildet hat und der Faden dazwischen schon sichtbar war.
Beim Kauf hatte mir der Verkäufer noch gesagt: Da haben sie 10 Jahre Freude dran!
Die Freude dauerte 5 Monate. Nächste Woche kann ich sie wieder abholen...

Ein Schuh zu einem solchen Preis hat - verdammt noch mal - einfach ein Paar Jahre durchzuhalten. Und wenn er das nicht aushält - ist er das Geld nicht Wert. Da kommen mir geklebte Chinaböller, die ich nach einem halben Jahr in die Mülltonne werfe, unterm Strich deutlich billiger.

Das im letzten Absatz stimmt leider.
 
Selbst wenn die hier besprochenen Schuhe (vom Prinzip her) keine 1000 Trageeinheiten halten, so setzt man doch ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft. Denn die Ausformung dessen sind geklebte Gummischuhe. Dagegen stehen erneuerte Sohlen (denn das Oberleder beispielsweise bleibt ja erhalten) aus natürlichem Rohstoff, nämlich Leder. Das kann auf den Kompost, Gummisohlen sind durch und müssen auf den Müll.
 
;)
Ich habe mir erst kürzlich das erste Paar rahmengenähte Schuhe mit Ledersohle gekauft und mein Ziel war eigentlich, durch hochwertige Schuhe der Wegwerfgesellschaft ein Stück weit zu entfliehen. Aber wenn ich das hier lese zweifle ich schon wieder, ob Ledersohlen das richtige für mich sind. Ich würde subjektiv bei Schuhen eine Lebensdauer von 10+ Jahren, nicht von einem Jahr für angemessen halten.

Ich denke mal, wer wirklich darauf Wert legt, dass die Schuhe solange wie möglich halten, für den gibt es zwei Möglichkeiten.
Entweder, er macht es wie früher:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/9/9f/Schuhnaegel.jpg
oder er verwendet Gummi- und Ledersohlen.
Ich denke jedoch, dass der Schuh selbst immer aus Leder sein sollte. Es gibt hier im Forum genügend Leute, die schon zehn, zwanzig Jahre alte Lederschuhe besitzen. Der Vorteil von Leder gegenüber anderen Materialien ist ja auch, neben den Trageeigenschaften, dass man es immer wieder eincremen und polieren kann, so dass auch ein zehn Jahre alter Schuh noch ordentlich und schön aussieht.
Also hast du insofern keinen schlechten Kauf gemacht. Nachdem die Sohle abgelaufen ist, kannst du ja immer noch eine Gummisohle drunter setzen (wenn du es dann noch willst;))


Knopp hat beschrieben, dass er seine Schuhe ca. 150 Mal getragen hat, bevor Sohle und Absatz völlig durch waren. Dabei wurde die Ruhepause der Schuhe nicht eingehalten und die Schuhe "nicht geschont".
Nunja, ich habe die Schuhe maximal jeden zweiten Tag getragen. Wenn Sie nass geworden sind, habe ich ihnen natürlich eine entsprechend längere Tragepause gegönnt. Schuhspanner verwende ich auch.
Ich dachte, das wäre ausreichen, oder wie lang sollten die Tragepausen sein?
 
;)
Nunja, ich habe die Schuhe maximal jeden zweiten Tag getragen. Wenn Sie nass geworden sind, habe ich ihnen natürlich eine entsprechend längere Tragepause gegönnt. Schuhspanner verwende ich auch.
Ich dachte, das wäre ausreichen, oder wie lang sollten die Tragepausen sein?

Natürlich ist bei so hoher Nutzfrequenz die Haltbarkeit der Sohlen beschränkt. Hätte aber sichergestellt, dass die neuen Sohlen grubengegerbt sind — sie halten sich wirklich deutlich länger.

Wenn die Schuhsohlen richtig weich von der Nässe geworden sind, ist es anzuraten sie nach dem Trocknen gut mit Schuhcreme einzureiben (so dass auch die von Steinchen verursachten Löcherchen versorgt sind). Günstige Schuhcreme aus der Tube reicht dazu völlig.
Persönlich mache ich das sogar nach jedem längeren Tragen. Ein bisserl mit der Reinigungsbürste auspolieren und sie sind sogar weniger rutschig auf glatten Flächen als das pure Leder.
 
Das Problem der Vergleichbarkeit liegt mE in den täglichen Wegstrecken.

Wer mit dem PKW am Büro parkt und den ganzen Tag auf Teppich läuft hat unweigerlich einen völlig anderen Verschleiß als der Kollege, der 10 Minuten zu Fuß zur Arbeit kommt und die 8 Stunden auf anderen Untergründen läuft...
 
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