Frei nach der Schokoriegelwerbung:
Florenz ist das neue Berlin, nix wie hieeen
Ich gehöre sicherlich nicht zu den umsatzstärksten Kunden von Shibumi (habe aber dennoch eine tolle Krawatte, die ich nicht missen möchte), dennoch finde ich es schade, dass das Projekt zweier Forianer auseinanderbricht und umzieht.
Mir kamen dazu folgende Gedanken:
Ich habe das Shibumi-Projekt im Zusammenhang mir der deutschen Modelandschaft für etwas besonderes erachtet. Meiner Meinung nach ist das Stilbewusstsein der Deutschen im Bereich Mode nur unterdurchschnittlich ausgeprägt (auf die breite Masse gesehen). Umso wichtiger ist es in meinen Augen, dass hierzulande Unternehmen die Fahne hochhalten und stilmäßig gegensteuern. Ich glaube aber auch, dass der Absatzmarkt dadurch nicht so groß ist, wie er bei den qualitativ hochwertigen Produkten sein könnte.
Der Italiener ist da wohl deutlich modeaffiner und sicherlich auch kaufinteressierter. Mit dem Umzug nach Florenz geht man natürlich auf diese (größere) Zielgruppe einen Schritt zu. Zudem wird das online bestellen für Italiener günstiger. Darüber hinaus stammen viele Produkte ja auch aus italien. Mit Sitz in Florenz ist man somit zugleich wohl auch näher an bestimmten Zulieferern und kann Kosten sparen.
In Deutschland war Shibumi etwas besonderes. Die Produkte waren zwar nicht Made in Germany, aber der Firmensitz eben. Stellt man google beispielsweise die Frage nach den international besten Krawatten, so findet man Shibumi als deutsches Unternehmen ebenfalls unter den Auflistungen.
http://blueloafers.com/quality-products/top-10-tie-makers/
Die Frage, die ich mir nun stelle:
Wird es gelingen, sich in Italien durchzusetzen? Als junges Unternehmen reiht man sich nun in die Riege einiger sehr namhafter und beliebter italienischer Hersteller ein. In meinen Augen ist die Konkurrenz enorm. E. Marinella, Borelli, Zegna, Attolini, Viola Milano etc. Das sind alles große Namen.
Geht es um Bestenlisten im Netz, wird man dann auch zukünftig noch Erwähnung finden, oder sind die italienischen Plätze schon mit den obengenannten Herstellern ausreichend abgedeckt und man sticht nicht mehr heraus aus der Masse, wie man es noch als deutsches Unternehmen getan hat? Es wäre sicherlich interessant, von den Machern persönlich ein wenig Einblick in die Umzugsentscheidung zu erhalten.
Ansonsten bleibt mir nichts weiter als weiterhin (natürlich auch Niels) viel Erfolg zu wünschen. Ich drücke feste die Daumen.
Jan
Edit: Bertone war bei der Schokoriegelanalogie etwas schneller