Da ist manchmal sicher was dran. Was mich an Sneakers nervt, ist nicht, dass es sie gibt, sondern dass sie erstens bei begehrt-gehypten Modellen auch über der 200€-Marke liegen können, was ich angesichts der "rustikalen" Machart für etwas
halte
, und dass sie zweitens genau wie Trekking-Kleidung gerne in Kontexten getragen werden, in denen ich einen richtigen Schuh aus ästhetischen Gründen lieber sehen möchte. Gerade letzteres führt hier in logischer Konsequenz häufig zu Abwehrreaktionen, weil der Sneaker halt als eines der Sinnbilder der ästhetischen Verwahrlosung unseres öffentlichen urbanen Raums verstanden wird und umgekehrt auch die führende Galionsfigur des antiformellen Kleidungsdogmatismus (und dort selbst ein Zeichen aktiver Abgrenzungsversuche) ist.
Dafür kann der Schuh natürlich nichts, er ist nur bei überzeugten Trägern und "Hatern" über seine bloße Hülle hinaus emotional aufgeladen.