Lemming
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Da ist manchmal sicher was dran. Was mich an Sneakers nervt, ist nicht, dass es sie gibt, sondern dass sie erstens bei begehrt-gehypten Modellen auch über der 200€-Marke liegen können, was ich angesichts der "rustikalen" Machart für etwas halte , und dass sie zweitens genau wie Trekking-Kleidung gerne in Kontexten getragen werden, in denen ich einen richtigen Schuh aus ästhetischen Gründen lieber sehen möchte. Gerade letzteres führt hier in logischer Konsequenz häufig zu Abwehrreaktionen, weil der Sneaker halt als eines der Sinnbilder der ästhetischen Verwahrlosung unseres öffentlichen urbanen Raums verstanden wird und umgekehrt auch die führende Galionsfigur des antiformellen Kleidungsdogmatismus (und dort selbst ein Zeichen aktiver Abgrenzungsversuche) ist.
Dafür kann der Schuh natürlich nichts, er ist nur bei überzeugten Trägern und "Hatern" über seine bloße Hülle hinaus emotional aufgeladen.
Da hast du icht ganz unrecht - wie so oft - aber es kommt halt immer noch drauf an was und wo.
Für mich sind Sneaker nicht gleichzusetzen mit hässlichen Turnschuhen und Outdoorbekleidung. Ich trage dabei sogar beides recht häufig. Nur empfinde ich eine Fjäll Räven aus G1000 bzw. Barbour in Kombination mit einem klassischen Adidas Original, als anders zu bewerten als Wolfstatze und Hyperklima-Mesh-Gel-Air-Neon-Schlappen. Auch bei moderner Freizeitkleidung gibt es Licht und Schatten.
It´s not what you wear - it´s how you wear it
BTT: Auch Sneaker sollte man mit Socken tragen und ihnen genug Zeit zum Auslüften geben. Von der Nachsorge behandele ich meine Sneaker fast wie "normale Schuhe". Da kann sogar mal ein Schuhspanner im Spiel sein.