Ist schon ein paar Monate her, das war der hier:
https://stilmagazin.de/forum/lounge/13076-guenter-jauch-arbeitsbedingungen-bangladesch.html
Ansonsten kann ich alles gut nachvollziehen, was Du schreibst. Ich kaufe z.B. regelmäßig die Obdachlosenzeitung von dem Verkäufer vor unserem Supermarkt, doch auch dabei ist mir klar, dass meine 2 Euro für sich genommen nicht viel an seiner Situation ändern und schon gar nicht an den allgemeinen sozialen Verhältnissen. Kann sein, dass ich damit nur mein Gewissen beruhige, aber eines weiß ich: Es nicht zu tun wäre jedenfalls nicht besser.
"the altruistic virtues have really prevented the carrying out of this aim. Just as the worst slave-owners were those who were kind to their slaves, and so prevented the horror of the system being realised by those who suffered from it, and understood by those who contemplated it, so, in the present state of things in England, the people who do most harm are the people who try to do most good"
Das schreibt Oskar Wilde in "The Soul of Men under Socialism" und er ist heute aktueller denn je.
Die Möglichkeit, sich sein Gewissen oberflächlich durch den Einkauf von fair-trade-Produkten, Thunfisch mit MSC-Siegel usw. rein zu waschen ist der Grund, warum jegliches Bedürfnis die Situation unter Ausbeutung leidender Menschen zu ändern bereits im Keim erstickt wird.
Insoweit bin ich auch nicht bei umagaur - zwar mag der Kauf "nachhaltiger, fair entlöhnter usw." Produkte nichts ändern (oder gar die Situation wie sie ist festigen), deshalb zu resignieren und gleich den richtigen Murks zu kaufen ist aber ebenfalls falsch und vorwerfbar. Vielmehr sollte die Erkenntnis, wie umagaur sie gewonnen hat, als Impuls dienen, sich für die Änderung der Umstände stark zu machen, die die Situation wie sie ist begründen.
Ein nett anzusehendes Video, dass die Thematik etwas umfassender veranschaulicht findet sich hier:
klick
(Ich glaube ich habe das im Forum sogar schonmal vor langer Zeit gepostet).
Viele Grüße