Sammelthread für hässliche Modefundstücke

Menschenwürde ist nicht disponibel. Wenn Person A zu blöd ist, sich um seine eigene Würde zu kümmern, wirds zur Staatsache.

Anders rum wird ein Schuh draus: Person A entscheidet sich bewusst gegen die eigene Würde. Wobei dann natürlich die Sinnhaftigkeit dieser Würde, angewendet auf die betroffene Person, hinterfragt werden sollte. ;)
 
Anders rum wird ein Schuh draus: Person A entscheidet sich bewusst gegen die eigene Würde. Wobei dann natürlich die Sinnhaftigkeit dieser Würde, angewendet auf die betroffene Person, hinterfragt werden sollte. ;)

Wer sich "frei" gegen den Kern entscheidet, was ihn als Mensch ausmacht, dem fehlt die nötige geistige Reife um solche Entscheidungen durchzuführen, deswegen muss er auch vor sich selbst geschützt werden. Auch Humanismus hat - teilweise - unerwünschte Nebenwirkungen.

Pervers finde ich nicht die Lieferanten, sondern die Käufer.
 
Ups, natürlich meinte ich VERurteilen, ein Tippfehler.
Rein technisch ist es unerheblich, was mit den Körperteilen nach dem Tod geschieht, auch bei mir.
Aber diese Gleichgültigkeit ist mir zu diffus, ich versuche es zu erklären:

In der Vergangenheit haben die Menschen Körperteile ihrer Feinde verwertet. Skalps, Schrumpfköpfe, Lampenschirme etc. - ich brauche das nicht weiter ausführen, hoffe ich.
Indem man Menschen als Feind deklarierte, musste man sich kein schlechtes Gewissen machen. Das ist einfach, praktisch und wird auch heute noch so gehandhabt: Gib dem Hund einen schlechten Namen und du kannst ihn aufhängen.
Es spielt keine Rolle, welches Vorleben die Leichenteile haben, man braucht es nicht zu achten, da -> Feind. Respekt ist überflüssig.

Die Ausgangsposition bei Schuhen aus Freiwilligen - nehmen wir an, es ist tatsächlich echt - ist ein wenig anders. Da gibt es eine Einverständniserklärung - aber der Rest spielt sich genau so ab. Respekt, Würde usw. braucht man jetzt nicht mehr wahren, der/die Unbekannte haben ja zugestimmt.

Um es auf die emotionale Schiene zu bringen, würdest Du Schuhe aus der Haut Deines Kindes tragen? Das bei einem Unfall verstarb und mal äußerte, es wäre ihm egal, was nach seinem Tod passiert?
Ich gehe davon aus, das Du es nicht könntest. Und nun übertrage diese Gründe auf unbekannte Leute und Du hast zumindest eine vage Erklärung dafür, wieso ich so etwas strikt ablehne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer sich "frei" gegen den Kern entscheidet, was ihn als Mensch ausmacht, dem fehlt die nötige geistige Reife um solche Entscheidungen durchzuführen, deswegen muss er auch vor sich selbst geschützt werden. Auch Humanismus hat - teilweise - unerwünschte Nebenwirkungen.

Pervers finde ich nicht die Lieferanten, sondern die Käufer.

Was ein Mensch ausmacht insbesondere das Selbstbewusstsein ist eine philosophische Angelegenheit, darum solltest du spezifizieren, was ihn als Mensch ausmacht.
Ich bezweifel, dass es dir gelingt eine widerspruchsfreie und praktische Definition zu liefern.

Und das Argument im Bezug auf das vermeintliche fehlen einer geistlichen Reife ist zu ignorieren (argumentum ad hominem), da es verallgemeinert gebraucht wird.
 
Was ein Mensch ausmacht insbesondere das Selbstbewusstsein ist eine philosophische Angelegenheit, darum solltest du spezifizieren, was ihn als Mensch ausmacht.
Ich bezweifel, dass es dir gelingt eine widerspruchsfreie und praktische Definition zu liefern.
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Da muss ich Dir Recht geben, da haben sich schon weitaus klügere als ich die Zähne ausgebissen. Ich finde die Menschenwürde ist eine Schnittmenge aus 3 Bereichen - denn jeder einzelne für sich hat Nachteile:

1) "Das Gottgegebene" frei nach Kant
2) Die Leistungsfähigkeit, Identität und Selbstdarstellung zu bilden
3) Anerkennung, quasi Schuld- und Gewährleistungspflicht
 
Eine feste Definition kann ich auch nicht liefern, jedoch nur ins Felde führen, dass eine Gesellschaft um so leistungsfähiger und sozialer ist, je höher der gegenseitige Respekt zueinander und die Moral entwickelt sind. Das ist der Kern der menschliche Evolution.
 
Ups, natürlich meinte ich VERurteilen, ein Tippfehler.
Rein technisch ist es unerheblich, was mit den Körperteilen nach dem Tod geschieht, auch bei mir.
Aber diese Gleichgültigkeit ist mir zu diffus, ich versuche es zu erklären:

In der Vergangenheit haben die Menschen Körperteile ihrer Feinde verwertet. Skalps, Schrumpfköpfe, Lampenschirme etc. - ich brauche das nicht weiter ausführen, hoffe ich.
Indem man Menschen als Feind deklarierte, musste man sich kein schlechtes Gewissen machen. Das ist einfach, praktisch und wird auch heute noch so gehandhabt: Gib dem Hund einen schlechten Namen und du kannst ihn aufhängen.
Es spielt keine Rolle, welches Vorleben die Leichenteile haben, man braucht es nicht zu achten, da -> Feind. Respekt ist überflüssig.

Die Ausgangsposition bei Schuhen aus Freiwilligen - nehmen wir an, es ist tatsächlich echt - ist ein wenig anders. Da gibt es eine Einverständniserklärung - aber der Rest spielt sich genau so ab. Respekt, Würde usw. braucht man jetzt nicht mehr wahren, der/die Unbekannte haben ja zugestimmt.

Bei deinem letzten Satz begehst du einen Fehlschluss, nur weil die Leichenteile auch dazu verwendet werden eine gewisse Degradierung zu etablieren, bedeutet dies nicht, dass dies im verwenden dieser immer so ist.

Und wenn die Zustimmung der betroffenen Person da ist für genau die Verwendung, dann kann es kaum die Würde dieser Person beeinträchtigen, solange der Gegenstand entsprechend des Wunsches verwendet wird.


Um es auf die emotionale Schiene zu bringen, würdest Du Schuhe aus der Haut Deines Kindes tragen? Das bei einem Unfall verstarb und mal äußerte, es wäre ihm egal, was nach seinem Tod passiert?
Ich gehe davon aus, das Du es nicht könntest. Und nun übertrage diese Gründe auf unbekannte Leute und Du hast zumindest eine vage Erklärung dafür, wieso ich so etwas strikt ablehne.

Emotionale Diskussionen sind zumeist unfruchtbar um einen objektiven Erkenntnissgewinn zu erzielen.
Entsprechend fällt meine Antwort auch nicht emotional aus.

Da der Fall nicht eingetreten ist, kann Ich also nur hypothetisch antworten. Aber Ich nehme die Erfahrung, welche am nächsten dieses Szenario herankommt: Ich habe kein Problem damit, Tiere zu essen und töten, zu welchen Ich eine persönliche Beziehung hatte.

Entsprechend kann es also durchaus sein.
Wenn mich die Erinnerung an den Unfall aber zu traurig stimmen würde, dann würde Ich solche Lederwaren nicht tragen. Nicht weil es mein SOhn ist, sondern weil mich die Sache an den Unfall erinnern würde.
Wenn andere die Haut meines Sohnes tragen würde, wäre dies in Ordnung, vor allem dann, wenn dies sein ausdrücklicher Wunsch war.



Ich versteh schon, warum du sowas ablehnst, Ich heisse es nur nicht gut, dass dies zuweilen in einer pseudoobjektiven Art argumentiert wird.



Eine feste Definition kann ich auch nicht liefern, jedoch nur ins Felde führen, dass eine Gesellschaft um so leistungsfähiger und sozialer ist, je höher der gegenseitige Respekt zueinander und die Moral entwickelt sind. Das ist der Kern der menschliche Evolution.

Diese von dir postulierte "menschliche Evolution" ist aber subjektiv geprägt, da sie spezifizierte Ziele hat (Leistungsfähigkeit, Sozialismus, Respekt etc.).
Diese Ziele können nicht aus der natürlichen Evolution abgeleitet werden.
Die Evolution ist ein Zufallsprozess (Für die begrenzte menschliche Logik ist es ein Zufall. Alles darüber hinaus ist für den Menschen nicht erklär- und fassbar und entsprechend eine rein metaphysische Diskussion und in dem Fall sogar ohne praktische Relevanz)
 
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Wer sich "frei" gegen den Kern entscheidet, was ihn als Mensch ausmacht, dem fehlt die nötige geistige Reife um solche Entscheidungen durchzuführen, deswegen muss er auch vor sich selbst geschützt werden. Auch Humanismus hat - teilweise - unerwünschte Nebenwirkungen.

Pervers finde ich nicht die Lieferanten, sondern die Käufer.

Pervers ist es ohne jeden Zweifel, dass ist hier aber nicht der Punkt. Wie schon geschrieben, es gibt viele Gründe die Produkte abzulehnen.

Dem ersten Punkt widerspreche ich dagegen energisch. Die Hülle meiner menschlichen Überreste (Haut) ist ganz sicher nicht der Kern dessen, was mich ausmacht. Eher ist das die Möglichkeit freie Entscheidungen zu treffen, zu reflektieren und zu lernen.

Der Punkt mit dem eigenen Kind ist ein interessanter. Würde ich es als Schuh tragen? Nein. Wäre es verwerflich? Auch nicht für mich. Für dich?

Wäre es dann auch verwerflich eine Haarlocke aufzubewahren? Eine Urne mit der Asche? Wo ziehst du eine Grenze?

Anders als subjektiv wirst du es kaum begründen können...
 
Da muss ich Dir Recht geben, da haben sich schon weitaus klügere als ich die Zähne ausgebissen. Ich finde die Menschenwürde ist eine Schnittmenge aus 3 Bereichen - denn jeder einzelne für sich hat Nachteile:

1) "Das Gottgegebene" frei nach Kant
2) Die Leistungsfähigkeit, Identität und Selbstdarstellung zu bilden
3) Anerkennung, quasi Schuld- und Gewährleistungspflicht


Die Person, welche möchte, dass ihre Haut zu Leder verarbeitet wird, hat aber eine völlig andere Auffassung davon:
Entsprechend fällt der Würdebegriff – wie Ich es erwähnte – in sich zusammen.

Dadurch, dass diese Definitionen nicht widerspruchsfrei sind, kann mit ziemlicher Sicherheit gesagt werden, dass sie nicht objektiv sind und entsprechend können eben auch andere Ansichten vertreten werden.

Es betrifft dann nicht mehr die Würde des Menschen und entsprechend ist die Argumentation somit nicht mehr anwendbar.
 
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