Sakkos zu kurz und zu eng ...?

Mal wieder back to Topic:

Ich selber trage meine Sakkos auch gerne einen Tick kürzer, d.h. sie reichen gerade so bis an das Ende meines Derriés herran. Das liegt aber daran, dass ich einen verhältnismäßig langen Oberkörper mit normallangen Beinen (bei 196 gesamt) habe. Daher sieht das "richtig", also bis knapp unter den Po reichende Sakko, bei mir m.M.n. immer unproportional aus.
Ansonsten bevorzuge ich den englischen Full-CUt der 30er, also relativ weite Hosen (ich habe entsprechend kräftige Oberschenkel vom Laufen), die aber nach unten hin entsprechend weit bleiben und so ca 2/3 meines (46er) Schuhes bedecken.

Gar nicht geht Ziehamornika oder die überlangen Ärmel (wir erinnern uns an den Zwerg in Schneewittchen)

@Bertie: Ich finde übrigens die Jeeves & Wooster Filme ebenfalls gigantisch. Einmal Berties Garderobe würde mir vollauf reichen!
Wenn wir hier feststellen, das eh keine Regeln mehr gelten und man alles machen kann was man will, finde ich, dass es Schlimmeres gibt als herumzulaufen wie aus einem Streifen aus den 30ern.
 
Darf ich neugierig fragen, warum?
Es interessiert mich wirklich.

ganz einfach: ich würde niemals ein schwarzes auto kaufen, auch kein rotes und kein grünes. ich esse auch lieber gefüllte paprika, klachelsuppe, trinke bier dazu und mag trüffel, schnecken und champagner gar nicht. kurzum, es ist halt so!

wenn ich mich von der seite in den spiegel sehe, finde ich es fein wenn das sakko am rücken anliegt, der "deckel" des sakkos leicht am popsch aufsitzt und das gesäß nicht ganz bedeckt ist! wie eingangs schon erwähnt, ich würde keinen nadelstreifanzug so traen, keinen smoking,...... (ABER, doch eher figurbetont)

figurbetont deshalb, weil ein anzug viel 'schluckt'. es gibt keinen mann der in einem anzug nicht gut aussehen kann, es gibt aber anzüge die nicht unbedingt zum träger passen. alles keine frage des stils sondern des styles (ok, jetzt wird es philosophisch)

mal ein paar bilder verschiederner blogs um es greifbarer zu machen:

3882500.jpg


sieht gut aus, dürfte für mich eine spur enger um die schultern sein und ums baucherl ein wenig mehr 'zwicken'. die hose würde ich heller und länger und mehr auf der hüfte tragen.

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der schliesskopf sitzt hier etwas zu hoch für meinen geschmack, 5 cm überm nabel finde ich für mich perfekt! der anzug ist nicht schlecht passt aber - meine meinung - zum typ nicht!

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dem typ steht das 'etwas zu eng' perfekt - so trag ich's gerne auch!



3882578.jpg

das teil ist zu klein!


aber wie eingangs schon erwähnt es ist eine frage des geschmackes. ich habs auch nicht so mit regeln was sakkkos betrifft. wo was anfängt aufhört und/oder wie lange ist! wenn jemand beim gehen seine ärmel gerne im rinnsal schleift soll er, ich zeige lieber ellenbogen!:D
 
Lieber Grimod,

der Sakkoärmel geht bis zur Grenze von Mittelhandknochen und erstem Daumenglied, wenn der Arm nach unten ausgestreckt ist. So wie die schraffierte Zone unten im Bild. Ist das falsch ?

Gruß, Anti68er

Bonsoir Anti68er,

richtig oder falsch gibt es nicht IMHO. Wer sollte das bestimmen. Es ist aber zumindest ungewöhnlich die Sakkoärmel so lang zu tragen. Die meisten tragen sie kürzer.

salut Grimod
 
Hallo,

Habe jetzt diesen Thread mitverfolgt, doch hat sich mir nun eine Frage aufgetan. Passt zwar nicht perfekt dazu, aber hat mich einfach sehr verwirrt. Ich bitte um Verzeihung!
Vorhin hat spoozy gemeint, im Stehen sollten die Hemden ungefähr die Hälfte der Hand berühren und das Sakko an der Daumenwurzel enden.
Nur ein paar Posts später, hat ARBITER ELEGANTIARUM jemand genau widersprochen und gemeint das wäre viel zu lang. Wie gehört es denn nun richtig?


Übrigens finde auch ich diese Sakkos schrecklich, wenn es Falten wirft. Vielleicht bin ich da aber nur geschädigt, da ich selbst einen ordentlichen Bauch herumtrage und dementsprechend darauf aufpasse, dass mir nichts zu klein ist und nichts spannt...

LG
Philipp
 
Vorhin hat spoozy gemeint, im Stehen sollten die Hemden ungefähr die Hälfte der Hand berühren und das Sakko an der Daumenwurzel enden.
Nur ein paar Posts später, hat ARBITER ELEGANTIARUM jemand genau widersprochen und gemeint das wäre viel zu lang. Wie gehört es denn nun richtig?
Ist aber auch etwas verwirrend, da die Rede vom "Handwurzelknochen" war und in der geposteten Grafik deutlich erkennbar ist, dass es sich um mehrere Knochen handelt, sozusagen eine proximale und eine distale Abgrenzung.
Persönlich geht mir die genannte Linie (=schraffiert in der Abbildung oder als Mitte der Hand bezeichnet) als Richtgröße für den Hemdärmel zu weit.
Ich würde diese Linie für den Hemdärmel im Bereich von Daumenwurzel/ Übergang von Handwurzelknochen zu Mittelhandknochen ziehen (siehe die Abgrenzung auf der obigen Zeichnung).
Für den Sakkoärmel entsprechend höher, vielleicht am/vor dem Übergang zu den tastbaren Knochen von Elle und Speiche.

Edit.
Als Beispiel:
ich habe kein einziges Hemd, dessen Ärmel an der eingezeichneten Linie endet (also am 2. Daumenglied) -
widerspricht auch in gewisser Weise der (meiner) Vorstellung der Manschettenweite.
 
Zuletzt bearbeitet:
...bei den Bildern finde ich das weiße Sakko recht gut sitzend. Länge und Weite passen sehr gut. So würde ich es tragen. Bild 2 ist für mich das Paradebeispiel von zu kurz und zu eng, die Hose finde ich aber ok, die Schuhe sind top. Das ist ein Szene Look, der auch beruflich nur in sehr wenigen Kontexten funktionieren dürfte. Bild 3 sieht insgesamt nicht schlecht aus, durch die gewählte Kombination verliert das Sakko auch das formelle. Auf Bild 4 wirkt das Sakko wie aufgemalt und sieht sehr unbequem aus. Die Taillierung finde ich fast schon feminin. Die Farbkombination ist allerdings nett.
 
Bonsoir Anti68er,

richtig oder falsch gibt es nicht IMHO. Wer sollte das bestimmen. Es ist aber zumindest ungewöhnlich die Sakkoärmel so lang zu tragen. Die meisten tragen sie kürzer.

salut Grimod

Lieber Grimod,

Ich habe einen Fehler gemacht: Ich ziehe beim Ausstrecken der Arme immer automatisch die Schultern zurück und damit auch hoch. Dann gehen die Ärmel bis zum Anfang des ersten und einzigen Fingerglieds des Daumens wie beschrieben.
Mit lockeren Schultern und nach untem gestreckten Arm überdeckt ein Sakkoärmel in meiner bevorzugten Länge gerade komplett den Handwurzelknochen.

Gruß, Anti68er
 

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Vorhin hat spoozy gemeint, im Stehen sollten die Hemden ungefähr die Hälfte der Hand berühren und das Sakko an der Daumenwurzel enden.
Nur ein paar Posts später, hat ARBITER ELEGANTIARUM jemand genau widersprochen und gemeint das wäre viel zu lang. Wie gehört es denn nun richtig?

Zumindest beim Sakkoärmel kenne ich es von verschiedenen Schneidern so, dass er 11cm von der Daumenspitze entfernt endet (da liegt bei den meisten Männern wohl tatsächlich auch die Daumenwurzel).

Carsten
 
Eng, oder gar zu eng geschnitten, ist ja schön und gut, in einem gewissen Rahmen würde ich das auch unter Geschmackssache / Vorlieben einordnen. Problematischer finde ich da eher den heutzutage oft zu hoch angesetzten Schließknopf. Gerade im Zusammenspiel mit sehr eng und kurz geschnittenen Sakkos sieht das Ergebnis meist unglücklich aus, auch bei schlanken Herren, wie z.B. in dem letzten von doctore geposteten Bild schön zu sehen ist.

Geschmack stößt m.E. immer dann an Grenzen, wenn er mit dem eigenen Körper und grundlegenden ästhetischen Prinzipien nicht oder nur schwer in Einklang zu bringen ist. Wenn man eine Vorliebe für eng und kurz hat, jedoch dafür nicht den 'passenden' Körper, sprich die Kleidung sieht getragen eher unvorteilhaft aus, dann macht die Sache nicht viel Sinn. Letzlich ist besonders wichtig, dass die Kleidung einem steht (passender oder gar schmeichelhafter Schnitt, Farbe, Material etc.), dass die Proportionen stimmen und man "gut aussieht". Dann fühlt man sich auch gut und strahlt es aus. Ein vorteilhafter Schnitt sollte immer Vorrang haben IMHO.
 
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