Es sind mal wieder die üblichen erbärmlichen Pöbler, die sich hier breit machen. Stil ist schon mehr als Kleidung. Lassen Sie sich nicht abschrecken.
Dennoch haben Sie es mit der Frage hier vermutlich schwer. Eine klassische Garderobe, um die es vielen Mitgliedern hier geht, folgt nicht unbedingt der Mode, sondern gewissen Formen und Regeln.
Ein schwarzer Schuh ist sehr formal. Er gehört zum Businessanzug oder zur formalen Abendgarderobe. Ein Rauhlederschuh ist nicht formal. Er gehört in die Freizeitgarderobe und wird in dieser Vorstellung weder zum Businessanzug noch zur Abendgarderobe getragen.
Auch wenn einige sog. Modelabels suggerieren, man könnte alles mit allem kombinieren und Stilbruch für erstrebenswert halten, ohne Stil zuvor gehabt zu haben, werden sie hier für einen schwarzen Rauhlederschuh eher wenig Begeisterung finden.
Insofern ist der Rat, tragen Sie den Schuh möglichst gar nicht, durchaus logisch, wenn auch nicht ohne die Erklärung verständlich.
Für Stil scheinen Sie trotz des Kaufs nicht ohne intuitives Verständnis. Die Tatsache, dass Sie keine wirklichen Trageanlässe für den Schuh gefunden haben, zeigt ja, dass Ihnen irgendwie deutlich ist, dass es keine gute Kombinationsmöglichkeit für den schwarzen Schuh gibt. Es ist ein Fehlkauf. Wenn Sie ihn dennoch tragen wollen, tragen Sie ihn, wie beschrieben, in der Freizeit. Je entfernter Ihre Kleidung von einer klassischen Garderobe ist, umso weniger wirkt er als Fremdkörper. Zur Jeans wird man den Schuh wohl tragen können.
Der graue Schuh ist etwas einfacher. Ich könnte mir den Schuh auch zu einer farbigen Chino- oder Cordhose vorstellen. Kombinieren Sie dazu einen Pullover oder eine Strickjacke, durchaus auch mit darunter getragenem Hemd. Normalerweise versucht man, Gürtel und Schuh in derselben Machart und Farbe zu tragen. Da Sie vermutlich keinen passenden Gürtel haben, können Sie den getragenen Gürtel mit einem Pullover- oder Jackensaum verdecken.
Schauen Sie sich die Kombinationen in den "Was trage ich..."-Themen an oder lesen Sie ein wenig in den Ratgebern, um künftig Käufe, die sie nicht gut kombinieren können, zu vermeiden. Sie sollten sich trotzdem nicht ärgern. Der Aufbau einer Garderobe beginnt in vielen Fällen mit einer gewissen Fehlinvestition. Es dauert, bis man sein eigenes Gespür wirklich entwickelt hat. Beginnen Sie eher konventionell. Natürlich lassen sich unkonventionelle Kombinationen zum Teil hervorragend tragen, gerade beispielsweise bei den italienischen Freunden sehen sie das. Aber so etwas lässt sich leichter umsetzen, wenn der Kleiderschrank bzw. Schuhschrank so voll ist, dass nur noch wenige eklektischen Stücken Raum gegeben wird, die eben auch entsprechend selten Tragezeit bekommen.
Ach und: Färben Sie die Sohlenränder nach, insbesondere beim grauen Schuh. Man denkt vielleicht, das mache keinen großen Unterschied, die Wirkung des Schuhs ändert sich aber sofort. Ein abgestoßener Schuh hat nie eine gepflegte Wirkung...