Tolle Diskussion
- Thema Hose: Designerhosen im Grosswarenhaus kosten schon zwischen 200-300 €
- empfinde die Grenze zwischen MTM und massgeschneidert als fliessend wenn's ums "Hand"werk geht. Stichwort: Nähmaschine. In den besten MTM-Anzügen steckt mehr Handarbeit als was sich mein Schneider mit der Nähmaschine leistet.
- Viele Schneidermeister gehen doch auch von einem Basismodell aus, das sie den anatomischen Eigenartigkeiten des Kunden anpassen, statt dass sie ganz bei Null anfangen. Das fast nur noch die Franzosen wie Smalto nahezu alles mit der Hand nähen, zeigt der Zerlegungsblog tuttofattoamano. Die Franzosen unterscheiden nicht umsonst zwischen petite und grande mesure.
Was aber in quasi allen Fällen bei dem Thema zu kurz kommt ist ein bestimmter Faktor: Der Faktor Mensch!
Wie wahr. Mein Schneider hat einen bestimmten Stil, und will nicht gerne davon abweichen. Vielleicht weil sein Schnitt nun einmal so ist? z.B. gibt's bei ihm viel Stoff am Oberärmel. Einer, der versuchte, ihn andere Ärmel nähen zu lassen, hat dies im Nachhinein bereut. Trotzdem, ist es gerade die Relation zum Schneider, die den ganzen Reiz ausmacht. Er führt einem eine Symphonie vor, die bei jeder Vorführung in der Regel etwas besser wird.
Mein Schneider entdeckte immer mehr anatomische Auffälligkeiten: niedrige Schultern, die rechte Schulter hängt ein bisschen, ich stecke ganz ohne es zu merken den Bauch (den ich nicht habe) raus, wodurch ein hohler Rücken entsteht usw. Das alles war mir nicht bekannt
Was bringt mir der erfahrene Schneidermeister wenn er mir kein Loro Piana 150gr/mt Tuch verarbeiten will oder kann….
Dicker, fester Stoff fällt schöner. Ein Schneider sagte mir, es ergebe wenig Sinn mit solchen Papierstoffen zu arbeiten, diese seien für Maschinen entworfen.
Liege ich falsch in der Annahme, dass die hauchdünnen, glänzenden Stoffe mit dazu beigetragen haben, dass der Anzug zu einer Art Uniform für lediglich bestimmte Berufsgruppen reduziert wurde