Funktionsbekleidung ist an sich klasse!
Ich bin früher mit Baumwollhosen und -T-Shirt joggen gewesen. Immer hängt das Zeugs einem nach 10 Kilometern nass am Leib wie ein Sack. Bei schlechtem Wetter friert man darin wie ein Schneider.
Seit ich mit "Funktionskleidung" jogge, fühle ich mich deutlich wohler.
Im Freizeitbereich trage ich dennoch nie Funktionskleidung. Warum? Sie wäre doch auch da praktisch!? Stimmt! Aber das Problem dieser Outdoorbekleidung ist ihr völliger technischer Overkill, ihr grauenhaft weiter, zeltartiger Schnitt...
Die grelle Farbigkeit: Ich will bei einem Spaziergang im Wald und auf der Heide oder am Strand oder in der Stadt weder knallrot noch gelb noch grün aussehen. Als Alternative gibt's dann nur schwarz.
Auch in Schwarz bleibt aber der völlig misslungene Schnitt. Diese Weite!!! Die nutzt einem doch nur etwas, wenn man den Mount Everest besteigt und die Sauerstoffflaschen unter der Jacke trägt. Dann haben diese Jacken immer 120 Taschen innen und 80 außen. Klettverschlüsse, Reißverschlüsse, Zugbänder, Mesh-Einsätze, Kapuzen etc. etc.
Das alles braucht kein Mensch!!!
Am schlimmsten sind übrigens Funktionshosen: Es gibt nix traurigeres als diese grauenhaften Zugbänder, die unten aus immer viel zu kurzen Hosenbeinen baumeln...
Ich würde mal so sagen: Ein neapolitanischer Schneider sollte sich mal mit einem Outdoor-Bekleidungshersteller zusammentun. Sollte eine schlichte, schlanke und sehr leichte Jacke entwerfen aus High-Tech-Material, in dem man nicht schwitzt, das regendicht ist. Mit vier Taschen statt 120. Nicht sackartig. Ohne eine Kapuze so weit, dass ein Rudel Schlittenhunde wohnen könnte.
Die würde ich kaufen!
Bis dahin bleiben dann nur Barbour. Obwohl ich sie eigentlich wegen ihres Geruchs kaum ertrage...
A.E.