Outdoor - Bekleidung

pipoo

Member
Hallo zusammen,
nachdem ich im Forum schon mehrmals mehr oder weniger Negatives über sog. Outdoor - und Funktionsbekleidung gelesen habe würde ich doch gerne mal eine kleine Diskussion über das Für und Wider solcher Bekleidung starten.
Ich für meinen Teil bin der Meinung, daß zum Beispiel zum Wandern, oder auch für andere Outdoor - Aktivitäten wie Hunde ausführen, Jagd, Angeln, etc. diese Bekleidung durchaus Ihre Berechtigung hat.
Schlimm ist nur, wenn man meint, auch in der Stadt oder im Büro sein Hobby zur Schau stellen zu müssen.
 
Schlimm ist nur, wenn man meint, auch in der Stadt oder im Büro sein Hobby zur Schau stellen zu müssen.
Also wenn es wie verrückt regnet und der Wind richtig pfeift, dann ist auch wetterfeste Kleidung ala Gore-Tex meine ich erlaubt. Den Eispickel und die Steigeisen würde ich aber zuhause lasse.
 
Ich kann mich - keine Ahnung warum - mit diesem ganzen Outdoor-Wahnsinn nicht anfreunden. Vielleicht liegt es ja an den grellen Farben, vielleicht aber auch an den Trägern. Soll jetzt nicht abwertend klingen, aber deutsche Touristen konnte ich letzte Woche in London vornehmlich an Jack W.-Jacken nebst Rucksack erkennen. Wenn dann noch Ehepaare oder Lebensgemeinschaften rudelweise identisch auftauchen, so ist das aus meinem persönlichen ästhetischen Grundempfinden nicht gut oder nicht gelungen!

Das Problem ist wahrscheinlich nicht die einzelne Jacke, die mit ein paar anständigen "Grundwerten" kombiniert, im Grundrauschen untergehen würde. Das Problem ist vielmehr, dass der typische Outdoor-Jacken-Träger auch keine wirkliche Liebe für den Rest entwickelt (Rucksack, funktionales Schuhwerk, Sweat-Shirt und Joker-Jeans) und das Gesamtbild eben nicht so der Knaller ist. Klar denken jetzt viele: wie polemisch und unsachlich: aber sind wir doch mal ehrlich...

Und das Wind und Wetter-Argument! Ich ziehe lieber eine alte Barbour-Bedale und einen Schal an, wenn es mein Hund trotz Kälte auf die Rhein-Wiese möchte.

Aber wie immer: das muss jeder für sich selbst entscheiden.
 
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Mich stört erstmal schon die Sprache.

Bei "Outdoor" kommt eine sprachliche Besonderheit zum Tragen: Es wird ein Ort beschreiben, der für die dort getragene Kleidung synonym wird. So weit, so gut. Aber das Wort ist sinnlos, weil doch "Außer Haus" eigentlich bis auf Schlafanzug alles ist!
Selbst wenn man "Freiland" übersetzt, bessert sich nichts. Trugen doch vor 35 Jahren noch auch im Wald beim Spazierengehen die Herren durchaus und gerne Anzug und Krawatte. Die gewählte Beschreibung des Ortes ist also ungeeignet, die Kleidung zu beschreiben.:eek:

"Funktionsbekleidung" ist auch so ein sprachlicher Nebelwerfer. Welche Kleidung hat eigentlich keine Funktion?? Vor allem, wenn sich die Funktion in der Zahl der Taschen erschöpft. Das Sakko, das ich gerade trage, hat neun Taschen - Funktionsbekleidung? :p

Beide Bezeichnungen sind demgemäß sprachlicher Unfug, um es gelinde zu sagen!

Bleibt also eigentlich nur die Tätigkeit als Hilfe zur genauen Beschreibung der Kleidung. AHHRGG, da kommt es mir schon in den Sinn: "TREKKING"!:eek:
Aber was das anderes sein soll als Wandern, das weiß ich nicht. Vielleicht Weit -Wandern, aber eben doch! Gemeint ist also (Weit- )Wanderbekleidung, was dem sprachlich besinnungslosen Publikum da offeriert wird. Warum aber auf Englisch? Na klar, weil es sich weniger spießig anhört:rolleyes:.

Funktionell (sic!) betrachtet ist das Freizeitbekleidung. Die hat aber nun mal die Straßen heutzutage erobert. Den Unterschied zwischen einem normalem T-Shirt (womöglich mit scheußlichstem Aufdruck) und einem solchen aus Was- weiß- ich- Zauber- Material sehe ich erstmal nicht.
Lustig finde ich nur, wenn es übertrieben wird und den Anschein hat, als ginge es vom Einkaufen in der Fußgängerzone direktemang zum Nanga Parbat:D. Zugegebenermaßen legt es das Design dieser Bekleidung oft darauf an, genau diesen Eindruck zu erwecken.

Ärgerlich ist aber für mich das meistens künstliche Material dieser Kleidung. Eine Lodenjacke z.B. täte es meistens wohl auch. Soll mir doch keiner erzählen, er brauche eine wasserdichte Plastikjacke. Die ist erstens nur mit darauf abgestimmter Unterbekleidung sinnvoll, und zweitens gehen die Leute bei Wetter, das den Unterschied zum Tragen bringen könnte, doch sowieso nicht los oder stellen sich unter. Ich war mal eine Woche Wandern im Bayrischen Wald und habe aus genau diesem Grund keinen besonderen Regenschutz mitgenommen: Bei Dauerregen hätte ich abgebrochen, weils auch mit trockenem Bauch keinen Spaß macht!
Also bleiben wir doch lieber bei den nachwachsenden Rohstoffen - obwohl ich gestern am Rande irgendwo mitbekommen habe, daß Baumwolle wegen der großen Nachfrage teurer wird. Doch das bedeutet doch wohl nur, daß wir auf den Kauf des zwanzigsten T-Shirts verzichten und die vorhandenen häufiger waschen:p.

Eigentlich paßts aber prima zusammen: Die künstliche Sprache mit dem künstlichen Material.

Grüße Zieten
 
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Hallo,

ja, vor Jahren wunderte ich mich, dass Bekannte zunehmend Kleidung von Johannes Wolfshaut und ähnlichen Ausstattern zu jeder Gelegenheit trugen. Ich konnte dem ganzen nie etwas abgewinnen zumal ich die aufgerufenen Preise der Kunststoffsachen im Vergleich zur Qualität auch nicht üppig finde - von den sehr wenigen angemessenen Gelegenheiten zum Tragen eines "Outdooroutfits" mal abgesehen. Aber sei's drum, jeder, wie er mag...

Viele Grüße
 
Ich selbst trage gerne solche "outdoor"-Jacken mit Kapuze, weil sie leicht sind und gut vor jedem Regenschauer schützen.
Natürlich keine, die jeder kennt - ich wollte auch in keinem Fall so rumlaufen als hätte mich gerade ein Hund angesprungen,
käme vom Acker oder aus dem Wald.
Und die Pseudoeleganz der Quilted Jackets - Renterband & Lehrer & Beamte dürfen gerne so rumlaufen und ihren Geschmack zu Markte tragen.
Was mir jedoch überhaupt nicht in den Sinn käme wäre mit so einer Wachsjacke rumzulaufen - was soll daran schön oder stylish sein?
Bin ich Farmer, Hunter oder Countryman?
Oder soll das eine Reminiszenz an die "gute, alte Zeit auf den regenreichen Inseln" sein als man dort noch nichts anderes kannte als Wollstoff mit Wachs einzuschmieren, um vor den "raining cats & dogs" gefeit zu sein?
Dann doch lieber eine Jacke, die mir den Wind und den Regen vom Leib hält und leicht ist, so eine, die ständig im Auto liegen kann.

Gast Du nervst. Ich liebe diese Kleidung, ich lebe und identifiziere mich mit diesem Stil, selbst mein Mini ist British Racing Green und mein Herd ist ein Range Cooker von der Insel. Und ja ich lebe auf dem Land, meine Hunde springen mich an und meine in Würde gealterten Wachsjacken sind lieb gewonnene und geschätzte Kleindungsstücke. Was ist so falsch daran dass Du uns in jedem zweiten Deiner Beiträge Deinen Unmut darüber zum Ausdruck bringen mußt? Du und jeder andere kann tragen was er will, ich käme nicht im Traum auf die Idee Dich oder jemanden anderen deswegen ständig auf so übellaunige Art und Weise darüber zu informieren wie zuwider mir dieser Stil ist.
 
Ich kann die feindselige Abneigung gegen die Wachsjacken auch nicht so recht nachvollziehen. Hier auf dem Land, mit Garten , Hunden und vielen Aktivitäten im freien, wollte ich nicht darauf verzichten. Und beim Stadtbummel hatte ich bislang nicht den Eindruck, mit einer gepflegten Barbour falsch angezogen zu sein.

Ansonsten Outdoor-Bekleidung zum wandern, bergsteigen und skifahren, sonst aber bitte nicht.
 
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