made in thailand - burberry!?

doctore

Gast
morgen zusammen,

ich war gestern mal wieder in der p.c. hooftstraat in amsterdam shoppen mit meinen hasen! tatsächlich musste ich feststellen dass burberry allen ernstes "made in thailand", "made in turkey",.... jacken, tücher,.... verkauft!

und das zu einem stolzen preis!!!:eek:

ich bin ja eher so ein "fahr-nicht-fort-kauf-im-ort" typ oder bei grossen preisunterschieden wird es auch das internet (sponsor für den einzelhandel muss ich nicht mit aller gewalt sein)! und wenn es schon nicht "im ort" ist wo ich kaufe, dann wenigstens produkte von innerhalb der eu (inkl. schweiz:))!

ich zähle thailand definitiv nicht zur eu, die türkei, wird hoffentlich auch niemals ein teil dieser gemeinschaft werden, dementsprechend weigere ich mich produkte aus diesen länder zu "europäischen" preisen zu kaufen!

konkret: mantel 900,-- türkei, schal thailand 275,--

spinnen die?

die verkäuferin drauf angesprochen meinte, dass sie auch nichts machen können - das wusste ich eigentlich schon vorher, also auch nicht klüger!

wie macht ihr das?
oder anders gefragt, wie geht ihr damit um?
 
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Ja, Burberry London wird in diesen Ländern hergestellt. Mir hat auch mal jemand aus der Modebranche erzählt, dass Burberry anfang der 90er fast Pleite gegangen ist, weil Ihre Kosten zu hoch waren und außerdem der Markt mit billgen aber guten Fakes aus Thailand überschwemmt wurde. Darauf hin hat Burberry kurzer Hand die größte Fabrik für Fälschungen in Thailand gekauft und die Produkte waren dann keine Fakes mehr. Nach und nach haben sie dann immer mehr Produktion ins Ausland verlegt ...
Ob es stimmt weiß ich nicht, könnte es mir aber gut vorstellen. Habe mir aber schon überlegt meinen nächsten Trenchcoat von Aquascutum zu kaufen, die imho nur in UK produzieren.
 
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Die Türkei ist als Fertigungsstandort, z.B. für Anzüge, nicht verkehrt. Habe da mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, der sich mit einem der größten Produzenten dort beschäftigte. Maschinenpark komplett Made in Germany, Fertigunsstandards wurden von den Kunden vorgegeben und 1:1 umgesetzt, die Fabrik sah aus wie geleckt. Und sooo billig sind die auch nicht mehr. Hätte ich also keine Probleme mit. Thailand, ok, sicher nicht zu den Preisen. Wie wir ja alle gelernt haben, kommt Van Laack aus Vietnam, ist aber auch nicht mehr die Qualität. Habe beim Umräumen Winter/Sommer einmal ein ca.4 Jahre altes Van Laack Royal-Hemd mit einem verglichen, welches 1/2 Jahr alt ist. Ein unglaublicher Qualitätsunterschied zugunsten des alten Hemdes. Kaufe ich nicht mehr! Ich denke wir werden damit leben müssen, dass nur noch sehr hochwertige und teure Artikel in Europa gefertigt werden. Bei einem Trenchcoat für € 900,- sollte man das dann allerdings erwarten können, also liegenlassen.
 
Wie wir ja alle gelernt haben, kommt Van Laack aus Vietnam, ist aber auch nicht mehr die Qualität. Habe beim Umräumen Winter/Sommer einmal ein ca.4 Jahre altes Van Laack Royal-Hemd mit einem verglichen, welches 1/2 Jahr alt ist. Ein unglaublicher Qualitätsunterschied zugunsten des alten Hemdes. Kaufe ich nicht mehr!

Meine Rede, ich habe einen ganzen Schrank voll van Laack Royals. Die sind alle auch schon ein paar Jahre alt. Der Vergleich zu jetzt fällt einfach vernichtend aus. Preis rauf ! Qualität runter !
 
Und noch einmal zu Van Laack: Bei der gebotenen Qualität hier im Interview wie folgt herumzuschwadronieren: "Beim Typ Royal tun wir in der Stoffqualität noch mal ne ordentliche Schippe drauf!" Das kann ich dann nur noch sehr bedingt nachvollziehen.
 
ich zähle thailand definitiv nicht zur eu, die türkei, wird hoffentlich auch niemals ein teil dieser gemeinschaft werden, dementsprechend weigere ich mich produkte aus diesen länder zu "europäischen" preisen zu kaufen!

konkret: mantel 900,-- türkei, schal thailand 275,--

Es ist bei allen Labels doch dasselbe Spiel:
billige Produktion - viel Werbung - hohe Preise => hoher Gewinn

Dazu addiert sich noch der exorbitante Händleraufschlag, dank Innenstadtmieten und Personalkosten - darben will der Nobelhändler ja auch nicht.:eek:

Bonsoir,

die genannten 900 Euro ergeben abzüglich MwSt. und der üblichen - sehr hohen Händlermarge - abzüglich diversen Vorkosten einen Produktionskostenanteil inklusive Materialien wie Stoff usw. der bei ca. 70 Euro liegen dürfte.
Wer bitte erwartet da ein wirtschaftlich produzierbares Produkt aus EU?

Der hier u.a genannte Van Laak ist einer der wenigen der die Kalkulation eines Hemdes offenlegt. Dort ist ersichtlich wieviel davon in Material und Produktion wandert.

Weiters Beispiel: Ein befreundeter Unternehmer aus Italien hat wunderbare Schuhe entworfen. In Handarbeit in den Marche gefertig aus besten Materialen und mit großer Sorgfalt. Die Schuhe kosten in der Produktion ca. 290 Euro. Er fragte mich ob ich dafür einen Markt in Deutschland sehe. Ich sagte nur, im Prinzip ja, aber ich vermute bis die Schuhe in Deutschland in den Handel kommen kosten sie ca. 1200 bis 1400 Euro und dafür sind sie als NoNames unverkäuflich.

salut Grimod
 
Man erwartet ja von einem Daimler Benz auch das es ein "deutsches" Stück Wertarbeit ist, oder nicht?
Eine C-Klasse made in Thailand würden die Leute wohl hier nicht mehr so gerne kaufen wollen nehme ich an!? Jedenfalls nicht für den vollen europäischen Preis.

Wenn ich Schuhe aus England kaufe, erwarte ich eigentlich das diese in England hergestellt wurden, nicht in China.
 
Man erwartet ja von einem Daimler Benz auch das es ein "deutsches" Stück Wertarbeit ist, oder nicht?
Eine C-Klasse made in Thailand würden die Leute wohl hier nicht mehr so gerne kaufen wollen nehme ich an!? Jedenfalls nicht für den vollen europäischen Preis.

Alle deutschen Premium Hersteller (Mercedes, BMW, Audi) lassen auch Teile und ganze Fahrzeugmodelle im Ausland produzieren.

Ein Teil der C-Klasse z. B. in Brasilien, auch für den europäischen Markt.
Audis S-Modelle werden in Ungarn endmontiert.
BMW lässt den dreier in Südafrika bauen, usw.

Gruß
Frank
 
Ein Wort zum "Ausnutzen" einer Marke, ich bezeichne es gerne als melken. Camlot schreibt zu Recht, dass es lange dauert, sich einen Markennamen aufzubauen und man sich diesen Status auch bezahlen lassen darf. Dann muss ich den mit der Marke verundenen Platz im Bewußtsein der Kunden aber auch erhalten bzw.pflegen. Und genau an dieser Stelle wird unglaublich viel kaputt gemacht. Das tolle daran ist, dass es kurzfristig funktioniert, langfristig aber oft nicht. Ein paar Beispiele:

Was sollen Barbour-Hemden?
Boss Uhren?
Boss Kosmetik (nicht Düfte)?

Die Marke wird verwässert und steht am Ende für nichts mehr. Wenn die Markenkuh gut gefüttert und gepflegt wird, kann man sie auch melken, aber nur dann. Van Laack ist für mich ein Beispiel für melken ohne füttern.

Randbemerkung Audi S-Modelle werden mitnichten in Ungarn endmontiert, das gilt nur für den TT. Die echten S-Modelle werden bei der quattro GmbH in good old Germany montiert. Natürlich mit eier gewissen Anzahl von Teilen, die ihrerseits im Ausland produziert wurden, keine Frage!
 
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