Maßprojekte unserer Mitglieder

Gestern eine neue Hose abgeholt. Der Stoff ist eine ganz glatte dünne Wolle von VBC. Ich werde sie wahrscheinlich noch etwas kürzen lassen. An den Schenkeln (trotz des Stoffüberschusses) würde ich nicht viel machen, da finde ich den Bewegungsfreiraum recht angenehm. Am Gesäß bin ich nicht ganz sicher. Bitte un Input. Was fällt euch so auf? Ich kann noch weitere Fotos posten.

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Das hat nicht unbedingt etwas mit der BF zu tun und wenn, würde mit Sicherheit eine tiefere schon ausreichen. Das machen viele Hersteller ungern, weil das mehr Stoffverwendung bedeutet. Umgekehrt wird es dem Kunden als „schlanker“, moderner, you name it verkauft. Hier ist aber das Problem die fehlende Weite an Hüfte und Oberschenkeln. Von daher würde ich jetzt nicht behaupten, dass die Hose vernünftig passt. Vom Aussehen abgesehen soll sie ja vor allem auch bequem sein und das wird wahrscheinlich so schwierig.
 
Tragefotos sind normalerweise immer Schnappschüsse und als solche, was die korrekte Wiedergabe der Proportionen angeht, häufig schwierig. Da reicht schon eine winzige Änderung beim Kamerawinkel in Kombination mit der Aufnahmeposition, um es ganz anders aussehen zu lassen, als es eigentlich im Real Life rüberkommt. Im Shot von hinten sieht das z.B. für mich gut aus.
Das ist der Punkt. Zudem ändert sich ein menschlicher Körper selbst im Laufe nur eines Tages sichtlich.
Die Idee, dass irgendetwas zu jeder Tageszeit in jeder Jahreszeit aus jeder Perspektive in jeder Position gleich gut passt, aussieht und fotografierbar ist, ist schlichtweg Unsinn. Außer, man lässt sich ein Holzjackett machen.
 
Das hat nicht unbedingt etwas mit der BF zu tun und wenn, würde mit Sicherheit eine tiefere schon ausreichen. Das machen viele Hersteller ungern, weil das mehr Stoffverwendung bedeutet. Umgekehrt wird es dem Kunden als „schlanker“, moderner, you name it verkauft. Hier ist aber das Problem die fehlende Weite an Hüfte und Oberschenkeln. Von daher würde ich jetzt nicht behaupten, dass die Hose vernünftig passt. Vom Aussehen abgesehen soll sie ja vor allem auch bequem sein und das wird wahrscheinlich so schwierig.

Die Weite finde ich jetzt nicht unangenehm, ganz im Gegenteil. Ich habe mehr als ausreichend Bewegungsfreiheit. Aber eventuell würde sich ein optisch besserer Sitz mit einer leichten Vergrößerung der Weite in diesen Bereichen ergeben. Ich bin recht zufrieden für einen „ersten Schuss“, werde nochmal mit Abay sprechen, wenn er aus dem Urlaub kommt. Ich plane eine zweite aus Flanell.

Eine (oder eine zweite) tiefere Bundfalte ließe sich sowieso problemlos machen. Genug Stoff wäre ja vorhanden gewesen.
 
Es ist wohl beides. Ich habe recht muskulöse Waden und drücke das Bein auf dem Foto etwas unnatürlich durch. Ich mache die Tage mal aussagekräftigere Fotos.

Der Stoff ist ein Dugdale ROYAL CLASSIC VANTAGE Twill, bezogen über den Forenlieferanten.

Details: https://shop.dugdalebros.com/royal-...461-dug13717/colour/dark_navy_plain/page/232/
Blödsinn. Der Link ist falsch. Ist der Herringbone wie vom Händler des Vertrauens bereits ein paar Posts geschrieben.
 
Die Idee, dass irgendetwas zu jeder Tageszeit in jeder Jahreszeit aus jeder Perspektive in jeder Position gleich gut passt, aussieht und fotografierbar ist, ist schlichtweg Unsinn.

Ich hab jetzt mal Statistik gemacht, ich bewege mich offenbar in einem rund 2,5 kg breiten Korridor, gewogen jeweils morgens vor dem ersten Kaffee und ohne Kleidung. Das korrespondiert mit einem, tendenziell eineinhalb Gürtellöchern, also 5-7 cm Bauchweite (wenn ich richtig abnehme geht das auf die Kragenweite, aber dafür müssen das schon weitere 3 kg sein). Insofern bin ich da recht tolerant was den Sitz angeht. Anders sieht das natürlich bei den Schultern aus, Länge von Armen und Beinen sowieso. Insofern: one size fits always ist nicht.

Aber ich meine die Beobachtung gemacht zu haben dass es Sakkos gibt die immer gut "mitgehen", die sich über einen weiteren Bereich im Alltag, in der Bewegung, gut anfühlen, und solche die sich bei etwas mehr Bauchweite "sperren" oder bei weniger versuchen einen Hulahop-Reifen zu imitieren. Ich bilde mir ein dass das auch mit einem entsprechenden Eindruck einhergeht. Dann wäre ein gutes Kleidungsstück nicht eins das unbedingt (immer) perfekt passt, sondern eins das sich dem Körper immer gut anpasst. Das harmonisch aussieht, aber eben u.U. in der Bewegung, nicht eingefroren.

Das, oder ich phantasiere hier Unsinn. Man kann aber auch einfach Tweed nehmen, in einen Teppich gehüllt ist das alles eh egal und fällt nicht weiter auf...

N.H.
 
Naja, also dass ein Gewichtsunterschied über einen Arbeitstag den Bauchumfang so massiv beeinflusst, kann ich jetzt bei mir nicht finden. Ohne ins Detail gehen zu wollen, wandert ja viel von dem, was man über Tag konsumiert, in dafür vorgesehene Hohlräume, die das Körpervolumen nur wenig aufblähen. ;)

Dass man über Tag nicht immer und aus jeder Perspektive gleich aussieht, ist natürlich richtig, liegt aber auch daran, dass bei Nicht-Hosenträgerträgern die Hose rutscht, das Hemd ein Eigenleben entwickelt und ggfs. auch Sakko und Hose sich etwas derangieren. Das passiert umso mehr, je schlechter die Passform ist. Zudem verhalten sich verschiedene Stoffe auch sehr unterschiedlich im Vergleich, je nach Stand, Formbarkeit und Elastizität. Dass es sich deswegen nicht lohnt, auf Passform zu achten, kann ich aber nicht finden. Passform ist keine 100%ige Punktlandung, sondern ein gewisser Bereich, der funktioniert (sonst dürfte man ja kein Gramm zu- oder abnehmen), aber es ist speziell bei sartorialer Kleidung kein großer.

Meine WTIH-Fotos mache ich ja unter einigermaßen kontrollierten, gleichförmigen Bedingungen und das geschieht nicht absichtslos. Mal abgesehen von der einfachen Herstellung möchte ich abseits der genannten Variablen für mich eine gewisse Vergleichbarkeit herstellen. Da das ganz gut funktioniert, spricht es dafür, dass man es kann (mit besseren fotografischen Fähigkeiten und Equipment umso besser).

Dass man über Tag nicht immer gleich „perfekt“ aussieht, muss man einfach hinnehmen, das gehört zum Leben dazu. Nichts ist nerviger als ein Typ, der dauernd an sich herumzuppelt, damit alles gleichmäßig gut sitzt, falls plötzlich ein Instagram-Fotograf spontan vorbeischaut. ;) Aber dass es am Anfang 1a sitzt und auch über die Härten des Tages einigermaßen in Form bleibt, das ist schon mein Anspruch.
 
Naja, also dass ein Gewichtsunterschied über einen Arbeitstag den Bauchumfang so massiv beeinflusst, kann ich jetzt bei mir nicht finden. Ohne ins Detail gehen zu wollen, wandert ja viel von dem, was man über Tag konsumiert, in dafür vorgesehene Hohlräume, die das Körpervolumen nur wenig aufblähen. ;)

Ich hatte geschrieben dass die Messungen jeweils morgens vor dem ersten Kaffee sind. Über das Gewicht im Laufe des Tages habe ich keine Daten.
Anatomisch möchte ich Dich dahingehend korrigierend dass das Phänomen "leerer Magen" nicht auf Luft in selbigem beruht. Solange Du Dein Essen nicht einatmest werden keine Hohlräume gefüllt. 1kg essen = 1 Liter Volumen gewonnen (Verluste entsprechend).

Wie sich das dann im Körper verteilt ist sicherlich individuell ebenso unterschiedlich wie die Breite des Gewichtskorridores.

Dass man über Tag nicht immer und aus jeder Perspektive gleich aussieht, ist natürlich richtig, liegt aber auch daran, dass bei Nicht-Hosenträgerträgern die Hose rutscht, das Hemd ein Eigenleben entwickelt und ggfs. auch Sakko und Hose sich etwas derangieren. Das passiert umso mehr, je schlechter die Passform ist. Zudem verhalten sich verschiedene Stoffe auch sehr unterschiedlich im Vergleich, je nach Stand, Formbarkeit und Elastizität. Dass es sich deswegen nicht lohnt, auf Passform zu achten, kann ich aber nicht finden. Passform ist keine 100%ige Punktlandung, sondern ein gewisser Bereich, der funktioniert (sonst dürfte man ja kein Gramm zu- oder abnehmen), aber es ist speziell bei sartorialer Kleidung kein großer.

Ich wollte nicht ausdrücken dass es sich nicht lohnt auf Passform zu achten, nur dass ich eine millimeterrenaue Anpassung für unnötig halte. Denn die hat sich (bei mir) u.U. schon zwischen den Fittings erledigt. Für mich ist Passform halt dynamisch, muss sich schwankendem Gewicht[1], Bewegung, sich ändernder Haltung anpassen. Und meine Beobachtung ist: das tut sie. Bei Teilen die ich als nicht so dolle empfinde tut sie das weniger, auch wenn sie oberflächlich vor dem Spiegel nicht unpassend sind. Aber z.B. ist das Sakko heute eines mit dem ich Landesliga turnen könnte (wenn ich das könnte), und es würde gut aussehen. Abstriche beim Gienger-Salto.

Ich kanns auch von der anderen Seite anfassen: Anzüge von James Bond in 5 verschiedenen "Passformen", damit sie in jeder Szene perfekt aussehen. Weil es ein Film ist. In natura wechselt man nicht in ein Sakko mit 5 cm längeren Ärmeln bevor man auf ein Mofa steigt, sondern ein gutes Sakko sieht auch dann gut aus, aber die Ärmel hängen halt auf der Mitte des Unterarmes. Schlimm auf Fotos, aber ich denke ein Betrachter korrigiert das relativ automatisch.

Dass man über Tag nicht immer gleich „perfekt“ aussieht, muss man einfach hinnehmen, das gehört zum Leben dazu. Nichts ist nerviger als ein Typ, der dauernd an sich herumzuppelt, damit alles gleichmäßig gut sitzt, falls plötzlich ein Instagram-Fotograf spontan vorbeischaut. ;) Aber dass es am Anfang 1a sitzt und auch über die Härten des Tages einigermaßen in Form bleibt, das ist schon mein Anspruch.
+1
Und ich wiederhole meine Beobachtung dass das Verhalten über den Tag unterschiedlich sein kann obwohl der Ausgangspunkt ziemlich identisch erscheint.

N.H.
[1] Plusminus ein gutes Kilo. Ich hatte vor ein paar Jahren mal rund 8 kg weniger als die untere übliche Grenze. Da ging nicht mehr viel, kleidungstechnisch, auch wenn das ehrlicherweise ohne eher meinem Körperselbstbild entsprach.
 
Ich hatte geschrieben dass die Messungen jeweils morgens vor dem ersten Kaffee sind. Über das Gewicht im Laufe des Tages habe ich keine Daten.
Anatomisch möchte ich Dich dahingehend korrigierend dass das Phänomen "leerer Magen" nicht auf Luft in selbigem beruht. Solange Du Dein Essen nicht einatmest werden keine Hohlräume gefüllt. 1kg essen = 1 Liter Volumen gewonnen (Verluste entsprechend).

Wie sich das dann im Körper verteilt ist sicherlich individuell ebenso unterschiedlich wie die Breite des Gewichtskorridores.
Magen und Gedärm kollabieren nicht auf Null, wenn sie leer sind. Ja, sie sind dehnfähig, aber mehr möchte da auch nicht ins Detail gehen. :D Der Unterschied für die Passform von Kleidung ist natürlich irgendwie vorhanden, aber beträgt nicht mehrere Zentimeter. Your Halbes-Schwein-auf-Toast-Portion zum Mittag may vary. ;)

Ich wollte nicht ausdrücken dass es sich nicht lohnt auf Passform zu achten, nur dass ich eine millimeterrenaue Anpassung für unnötig halte.
1mm ist ein bisschen feingranular, aber 5mm an der richtigen Stelle können schon sehr wichtig sein, insbesondere wenn es relevant für die Silhouette ist. 1cm plus oder minus an beiden Seitennähten in der Taille ist eine deutlich sichtbare Änderung beim Sakko.

Man kann natürlich sagen, Pi x Daumen reicht, aber dann sieht man auch Pi x Daumen aus. Das ist auch in vieler Hinsicht der Unterschied zwischen MTM und Bespoke, man muss genau hinschauen, aber bei guten Bespoke-Exemplaren sieht man es und die Unterschiede sind in absoluten Maßen wirklich minimal.

Mein Leergewicht ;) ist recht stabil, +/- ein Kg seit vielen Jahren. Was anderes als das annähernde Leergewicht zu messen, ist ohnehin wenig sinnvoll. Wenn man regelmäßig in kurzen Zeiträumen über mehr als eine Kleidergröße in jede Richtung hin und her schwankt, verliert Passform in Kleidung jegliche Bedeutung, das sehe ich schon ein. Ich glaube aber nicht daran, dass das in der Realität wirklich viele Personen betrifft.

Ich kanns auch von der anderen Seite anfassen: Anzüge von James Bond in 5 verschiedenen "Passformen", damit sie in jeder Szene perfekt aussehen. Weil es ein Film ist.
Das ist ein anderer Aspekt, der auch außerhalb von Filmen Gültigkeit hat. Daniel Craig wollte man nicht in erster Linie eine gute Passform im Anzug geben, man wollte ihn in oberflächlich korrekter Kleidung (also nicht nackt ;)) in seiner ganzen muskulären Pracht zeigen, was ein Anzug normalerweise nicht zulässt. Der Nachteil dabei war, dass dadurch die Dinger beim Flanieren auf der Straße so extrem eng waren, dass sie beim dynamischen Einsatz der präsentierten Muskeln schlicht geplatzt wären. Und deshalb hat man spezielle Anzüge für spezielle Körperhaltungen vorgehalten, nicht weil es für ihn keinen optimalen Mittelbereich für Passform gegeben hätte. Er selber zeigt ja in privaten Bespoke-Beispielen, dass das ohne weiteres möglich ist.

Wenn man sich mal alte Filme anschaut (ich habe letztens mal wieder "To catch a thief" gesehen), dann sieht man bei diesen All-Bespoke-Unternehmungen, wie gut die Leute von allen Seiten aussahen, und die hatten keine 25 Anzüge im gleichen Design wie Daniel Craig. Und das ist auch nicht "klassischen Schnitten" (meist Euphemismus für schludrige Passformen) geschuldet, da, wo's drauf ankommt, sind die durchaus recht körpernah.

That being said, kann man natürlich wie bei Daniel Craig oben bei manchen Maßen vorsichtig kreativ sein, wenn man z.B. einen Normalwohlstandsbürger-Body idealisieren möchte, breitere Schultern, vollerer Brustbereich, schlankerer Auftritt durch einigermaßen körpernahe Ärmel und Hosenbeine in Abhängigkeit zum Taillenumfang. Das sind dann stilistische Freiräume, die die Silhouette betreffen, aber die sind eben gerade nicht direkt in der Körpermitte, wo bei Männern das größte Veränderungspotenzial ist. Da muss man schon einigermaßen körpernah ran, wenn's nicht boxy aussehen soll.

Man merkt, dem Thread fehlen an dieser Stelle Bilder, die können aber auch im WTIH-Thread eingebracht werden. ;)
 
Dass es sich deswegen nicht lohnt, auf Passform zu achten, kann ich aber nicht finden.
Wer hat denn hier gefunden? Es wurde doch lediglich gesagt, Passform ist kein statisches Ding und deswegen sind Momentaufnahmen auch genau das: Momentaufnahmen. Was in die Betrachtung mit einfließen sollte.

Ob die Hose deswegen besser "passt", weil man sie an zwei Stricken über den Schultern aufhängt, habe ich eine eigene, klare Meinung,. Du ahnst sie schon ;-)
 
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