Maßprojekte unserer Mitglieder

Danke. Ja, uns ist das enorm wichtig etwas zu verkaufen, das uns in erster Linie Spaß macht und hinter dem wir auch ohne wenn und aber stehen. Wäre Geld irgendwie wichtig, würden mir so einige Ideen einfallen, mit denen man weitaus mehr Geld verdienen könnte.

Klar kann man das machen im Sinne von das ist nicht illegal. Aber es gibt nunmal irre viele Sachen, die nicht gesetzlich verboten sind und trotzdem moralisch nicht ok sind.

Ich fände das ja auch alles nicht so schlimm, wenn mir das jemand erzählen würde ohne überdurchschnittliches Interesse an klassischer Herrenmode. Aber bei Leuten, die dafür eine ernsthafte Leidenschaft haben, erwarte ich einfach, dass sie eine derartige Wertschätzung für dieses Handwerk haben, dass sie sowas nicht machen. Aber ja, da gehört natürlich auch eine ordentliche Portion Romantik dazu (die mMn generell zu Bespoke dazugehört).

Naja, in der Romantik oder bei Leidenschaft ist es eben nicht immer einfach, sondern manchmal kompliziert.
Sicher ist es moralisch schwierig, da schließe ich mich dir an. Aber man muss auch immer die Umstände berücksichtigen.
Ein User, der wohl auch eher finanziell limitiert ist, möchte ein Bespoke Hemd kopieren lassen. Sicher wäre es für des Masshemdenhersteller besser, er würde noch weitere Hemden verkaufen können. Aber auch bei einem Hemd wird er etwas verdienen. Er wir wohl sicher mit einberechnen, dass es Leute gibt, dir nur ein Hemd machen lassen, z.B. für einmalige Events wie Hochzeiten. Nun kann man vll. bei diesem Vorhaben hoffen, dass der User nach MTM, wenn dann der finanzielle Aspekt später vll. keine Rolle mehr spielt, wieder zu dem Bespoke Hersteller zurückkommt und der dann sein Geschäft macht. Und selbst wenn nicht, ist es meiner Meinung immer noch moralisch besser, als sich 3 Euro Shirts von Ketten zu kaufen, die fragwürdige Arbeitsbedingungen haben (im übertriebenen Sinn).

Ausserdem, kopieren heißt im Prinzip auch schon Bilder von anderen Hemden anschauen wie im Inspirationsbilderthread und dann nachmachen etc.. da wird sich kaum jmd. finden, der das nicht macht.

Als weiteres Beispiel nehme ich einfach mal mich: Ich bin Student, habe mich in Handwerkskunst nicht nur bei Kleidung auch bei Uhren, Möbel etc. "verliebt", besitze aber selbst bisher nur MTM Sachen. Einfach deshalb, weil ich finanziell (noch) limitiert bin und auch deswegen, weil mir selbst die Erfahrung fehlt. Ich spare im Prinzip auf so etwas, was es für mich nochmal mehr zu etwas besonderem macht. Ich hatte vor, mir im Herbst, nach meiner Gewichtszunahme, mir ein d´Avino Shirt machen zu lassen. Diese tolle und auch "romantische" Vorfreude wurde mir natürlich von so jmd. wie Herrn Jondral, auch wenn ich jetzt wieder auf dem "einen" Thema rumreite, kaputt gemacht. Hier passt eben Romatik und Moral nicht zum Geschäft. Du siehst, es ist nicht so einfach und wird einem teilweise auch erschwert. Und wenn dann so ein Hemd plötzlich 400 Euro kostet, dann wechseln halt manche zu Luxire oder anderen MTM-Herrstellern, was ich ihnen bei dieser Vorgehensweise auch nicht verübeln kann.
Ich hoffe für mich auf eine eigene d´Avino Trunkshow oder werde mir als Alternative dann von den Turiner Damen mein erstes Bespoke Hemd schneidern lassen.
 
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Naja, in der Romantik oder bei Leidenschaft ist es eben nicht immer einfach, sondern manchmal kompliziert.
Sicher ist es moralisch schwierig, da schließe ich mich dir an. Aber man muss auch immer die Umstände berücksichtigen.
Ich finde es immer schwierig, wenn man Geschäft und Moral verquicken möchte. Wenn die Anfertigung eines Bespoke-Hemds sich nicht beim ersten Hemd trägt, stimmt das Geschäftsmodell nicht und das ist allein das Problem des Anbieters. Dann könnte man einfach bei der ersten Bestellung eine Mindestabnahme von 3-4 Hemden vereinbaren, Problem gelöst. Anders herum halte ich es nicht im geringsten verwerflich, ein eigenes Vollmaßhemd preisgünstiger woanders kopieren zu lassen.

Ich spare im Prinzip auf so etwas, was es für mich nochmal mehr zu etwas besonderem macht. Ich hatte vor, mir im Herbst, nach meiner Gewichtszunahme, mir ein d´Avino Shirt machen zu lassen. Diese tolle und auch "romantische" Vorfreude wurde mir natürlich von so jmd. wie Herrn Jondral, auch wenn ich jetzt wieder auf dem "einen" Thema rumreite, kaputt gemacht. Hier passt eben Romatik und Moral nicht zum Geschäft.
Das mit Geschäft und Moral gilt natürlich auch auf der Käuferseite. Wir alle lernen i.A. im Alter von 2-3 Jahren, dass man nicht alles bekommt, was man sich wünscht, und vor allem, dass man darauf kein Anrecht hat. Ich werde mir auch kein Bespokehemd für 400,- leisten (und fühle mich gut damit), aber ich finde es nachgerade unverschämt, Herrn Jondral wiederholt unanständiges Verhalten zu unterstellen, weil er einfach unternehmerisch seinem Beruf in einer Branche für Luxusgüter nachgeht, die kein Mensch zum Überleben braucht. Du kannst Dir meine Arbeitsleistung auch nicht leisten, nicht mal einen Tag davon. Bin ich deswegen genauso unmoralisch oder ist es nur deswegen in Ordnung, weil Du im Moment keinen Bedarf danach verspürst? :)
 
Ich finde es immer schwierig, wenn man Geschäft und Moral verquicken möchte.
Genau hier liegt der Hund begraben.

Das mit Geschäft und Moral gilt natürlich auch auf der Käuferseite. Wir alle lernen i.A. im Alter von 2-3 Jahren, dass man nicht alles bekommt, was man sich wünscht, und vor allem, dass man darauf kein Anrecht hat. Ich werde mir auch kein Bespokehemd für 400,- leisten (und fühle mich gut damit), aber ich finde es nachgerade unverschämt, Herrn Jondral wiederholt unanständiges Verhalten zu unterstellen, weil er einfach unternehmerisch seinem Beruf in einer Branche für Luxusgüter nachgeht, die kein Mensch zum Überleben braucht. Du kannst Dir meine Arbeitsleistung auch nicht leisten, nicht mal einen Tag davon. Bin ich deswegen genauso unmoralisch oder ist es nur deswegen in Ordnung, weil Du im Moment keinen Bedarf danach verspürst? :)
Hier wird glaube ich etwas falsch verstanden: Ich sage gar nichts gegen das Unternehmerische. Das habe ich schon vorher geschrieben. Da wird er wenig falsch machen, sofern er genug Hemden absetzt, aber im Bezug auf Romatik und Moral, finde ich das schon. Moralisch auch deswegen, da ich den Aufschlag für viel zu hoch halte und mir seine geringe Leistung den Aufschlag in keinster Weise wert ist, was aber auch sehr subjektiv ist, gebe ich zu.
Ausserdem beziehe ich mich auch darauf, dass wenn Hemden kopieren moralisch verwerflich ist, dann dieser Aufschlag ebenso moralisch fragwürdig ist. Wenn man wie Du, dann beides gleich als in Ordung bewertet, finde ich das auch ok. Die Relation der Bewertung der Fälle zueinander sollte eben in der Meinung eines jeden stimmen.
 
aber im Bezug auf Romatik und Moral, finde ich das schon. Moralisch auch deswegen, da ich den Aufschlag für viel zu hoch halte und mir seine geringe Leistung den Aufschlag in keinster Weise wert ist
Who cares? :) Wer glaubst Du, wer Du bist, dass Du auf einer Moralebene bewerten darfst, ob ein Preis eines Anbieters (ob Vermarkter oder Hersteller oder beide zusammen) angemessen ist? Das impliziert doch, dass Du das moralische Recht hast, das Produkt zu erwerben, zu einem Preis, den Du Dir leisten kannst. :)

Der Lamborghini Aventador ist auch viel zu teuer für mich geworden, der muss doch auch zum Produktionspreis erhältlich sein, ich ruf' gleich mal die Telefonseelsorge deswegen an. Verdammte italienische (und deutsche) Halsabschneider! :D
 
Who cares? :) Wer glaubst Du, wer Du bist, dass Du auf einer Moralebene bewerten darfst, ob ein Preis eines Anbieters (ob Vermarkter oder Hersteller oder beide zusammen) angemessen ist? Das impliziert doch, dass Du das moralische Recht hast, das Produkt zu erwerben, zu einem Preis, den Du Dir leisten kannst. :)

Der Lamborghini Aventador ist auch viel zu teuer für mich geworden, der muss doch auch zum Produktionspreis erhältlich sein, ich ruf' gleich mal die Telefonseelsorge deswegen an. Verdammte italienische (und deutsche) Halsabschneider! :D

Bewerten darf ich schon des Grundgesetzes wegen, da in D die Meinungsfreiheit gilt, sofern ein gewisser Rahmen eingehalten wird. Moralbewertungen sind eben oft subjektiv, genau wie diese Bewertung von mir.
Genauso subjektiv allerdings, wie zu bewerten, ob das Kopieren eines Hemdes moralisch ok ist oder nicht. Und wenn ich das bewerte und als Meinung und Moralvorstellung vertrete, ist das mein gutes Recht, ich akzeptiere auch andere Meinungen, ob mich diese dann interessieren und ich diese für richtig erachte, ist eine andere Sache :D
Und im Übrigen werden hier dauernd irgendwelche Leistungen/Produkte bewertet und gesagt, dass ein Produkt viel zu teuer sei oder der Preis "Abzocke" oder nicht angemessen sei, das ist zum großen Teil Sinn dieses Forums =)
 
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Und im Übrigen werden hier dauernd irgendwelche Leistungen/Produkte bewertet und gesagt, dass ein Produkt viel zu teuer sei oder der Preis "Abzocke" oder nicht angemessen sei, das ist zum großen Teil Sinn dieses Forums =)
Ja, natürlich, wir bewerten gerne, ob ein Produkt ein gutes oder schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Daran ist nichts verkehrt. Aber zu sagen, dass ein Anbieter unmoralisch, also unethisch im Sinne eines bösartigen Menschen handelt, wenn er einen Preis festsetzt, der einem nicht gefällt, ist eine ganz andere Kategorie. Selbstverständlich ist auf dem internationalen Markt ein Vollmaßhemd mit den Eigenschaften eines d'Avino 400,- wert, vielleicht sogar 500,-. Warum? Weil das Produkte mit ähnlichen Eigenschaften auch erzielen.

Unmoralisch sind Versuche von Kundengruppen, am Markt Preise zu erzwingen, die die Arbeiter im Ursprungsland zu einem Leben in Armut verurteilen (s. Primark & Co.). Unmoralisch sind Versuche von Spekulanten, Grundnahrungsmittel durch Spekulation so zu verteuern, dass Kunden in den Produktionsländern Hunger leiden müssen. Aber dass ein Anbieter einen Luxusartikel durch Vermarktungsbemühungen so verteuert, dass er im Niveau seiner Peer Group liegt, ist (für alle, die es sich dann nicht mehr leisten können, unbequeme) Vernunft und moralisch/ethisch einwandfrei.

Ist vielleicht eine Frage des Wordings. Eine wichtige aber, wie ich finde, denn unmoralisch ist in unserer heutigen Welt vieles, das sollte man nicht in der Begrifflichkeit verwässern.
 
Unmoralisch sind Versuche von Kundengruppen, am Markt Preise zu erzwingen, die die Arbeiter im Ursprungsland zu einem Leben in Armut verurteilen (s. Primark & Co.). Unmoralisch sind Versuche von Spekulanten, Grundnahrungsmittel durch Spekulation so zu verteuern, dass Kunden in den Produktionsländern Hunger leiden müssen. Aber dass ein Anbieter einen Luxusartikel durch Vermarktungsbemühungen so verteuert, dass er im Niveau seiner Peer Group liegt, ist (für alle, die es sich dann nicht mehr leisten können, unbequeme) Vernunft und moralisch/ethisch einwandfrei.

Ist vielleicht eine Frage des Wordings. Eine wichtige aber, wie ich finde, denn unmoralisch ist in unserer heutigen Welt vieles, das sollte man nicht in der Begrifflichkeit verwässern.

Hier stimme ich Dir absolut zu.
Allerdings finde ich es genauso unmoralisch, und hier gehen unsere Moralvorstellungen auseinander, wenn jemand viel zu viel Geld nimmt für eine geringe oder keine Leistung (hier ist die Leistungsbewertung und die Bewertung des Wertes einer Leistung oder eines Produkts wieder sicher subjektiv und es spielt auch eine Rolle ob es ein Luxusgut oder ein Grundnahrungsmittel ist). Zumindest gehört das für mich auch zur Moral, auch wenn das in der heutigen Welt sicher schwierig ist. Ich würde mich persönlich da aber nicht gut fühlen.
 
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Kann man das vielleicht in einen eigenen Faden extrahieren?
Bitte gerne!

Allerdings finde ich es genauso unmoralisch, und hier gehen unsere Moralvorstellungen auseinander, wenn jemand viel zu viel Geld nimmt für eine geringe oder keine Leistung (hier ist die Leistungsbewertung und die Bewertung des Wertes einer Leistung oder eines Produkts wieder sicher subjektiv und es spielt auch eine Rolle ob es ein Luxusgut oder ein Grundnahrungsmittel ist). Zumindest gehört das für mich auch zur Moral, auch wenn das in der heutigen Welt sicher schwierig ist. Ich würde mich persönlich da aber nicht gut fühlen.
Ein ganz gefährliches Thema, sobald Du mal in Lohn und Brot stehst. Leistung und finanzielle Gegenleistung sind nämlich sehr relativ und dynamisch dazu. Zwei Inder werden Deinen Job für die Hälfte Deines Gehaltes erledigen können. Wirst Du Dich also unmoralisch fühlen, wenn Du nicht auf große Teile Deines Gehalts verzichtest? ;)

Jondrals Job der professionellen Markteröffnung für d'Avino in Deutschland dagegen kann kaum ein anderer tun (und keiner würde weniger für die Dienstleistung verlangen).
 
Allerdings finde ich es genauso unmoralisch, [...], wenn jemand viel zu viel Geld nimmt für eine geringe oder keine Leistung.

Meinst du das genau so, wie du es geschrieben hast? Solange ein Anbieter keine marktbeherrschende oder in anderer Weise dominante Stellung hat, kann er doch seine Waren zu jedem Preis anbieten.

Wenn er die Preise erhöht und noch Käufer findet - gut für ihn.

Wenn er irgendwann keine Käufer mehr findet - schade für ihn.

So funktioniert ein Markt. Das alles hat aber meiner Meinung nach nichts mit Moral zu tun.
 
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