, ob eurer Meinung nach der Gewinn an Tragekomfort und Flexibilität den Nachteil der schlechteren Bügelbarkeit überwiegt und ob jemand Erfahrungen mit den handgenähten Knopflöchern/Puffärmeln von Venturini in Wien hat.
Ich bin kein Experte, aber ich vermute: Es kommt darauf an
Eine geklebte Eiinlage muss in Tragekomfort und Flexibilität nicht schlechter sein als eine lose. Es kommt sicher auf den Oberstoff an: ein kräftiger Oxford braucht so gut wie keine Einlage, ein feiner knitternder Stoff braucht etwas mehr Halt, sonst sieht der Kragen aus wie ein zerknülltes Papiertaschentuch. Bei verklebten Einlagen guter Qualität kann man relativ sicher sein, dass sich die Lagen nicht verschieben. Bei losen Einlagen muss man wahrscheinlich sehr viel mehr Erfahrung haben, um Nahtposition und Nahtspannung so zu dosieren, dass nicht nachher der Stoff mehr einläuft als die Einlage, oder die Einlage sich intern in Falten legt.
Bei Belisario nehme ich immer die soften EInlagen, die sind wahrscheinlich verklebt, aber sehr angenehm. Beim ersten Hemd würde ich die erstmal ausprobieren.
Handgenähte Knopflöcher sind eher eine Sache der Dekoration, ich hatte noch an keinem billigen Hemd ein aufgelöstes Knopfloch. Insofern musst du wissen, ob dir das das Geld wert ist. Bei einem Sakko/Anzug finde ich das angemessener als bei einem Hemd.
Die handeingesetzte Schulter ist auch so eine Sache. Die bringt nur dann Vorteile, wenn sie sehr gut gemacht ist und sie auch in der Stoffmenge berücksichtigt wird. Ziel ist es meines Erachtens, mehr Stoff in der Schulter durch die dreidimensionale Nahtführung und clevere Fältelung zur Verfügung zu stellen (mehr Bequemlichkeit, ggf. weniger Stoff in der Schulterpasse oder vorne). Wenn einfach nur jemand die Naht von Hand genauso macht wie mit der Maschine, ist der Vorteil meiner Meinung nach überwiegend die Optik.
Diese Dinge sollte dir der Chef aber erläutern können.