Mützen? Tragt ihr sowas???

Also dieses ewige Rechtschreibgedisse. Entweder man versteht's, dann ist gut, oder man versteht's nicht, dann ist auch gut (bzw. schlecht für den, der es geschrieben hat). Oder auch so:

(...) In den [Foren] heißt es, dass man die Regeln beachten soll und das Deutsche heilig halten. Das ist Bullshit. In den [Foren] sagen sie, die Sprache soll so bleiben, wie sie im Moment zufällig ist. Das nenne ich: ahistorischen Käse, sozialfeindliches Geseiere und sentimentales Geblubber.

Die [Forenschreiber] sind Möchtegernjuristen, die das Gesetzbuch auswendig gelernt haben und denken, deswegen könnten sie Richter sein, dabei fehlt ihnen zum Richter zum Beispiel der gesunde Menschenverstand. Sie haben kein Feeling, kein Timing, keine Délicatesse, und mit Genius Loci ist es bei ihnen auch nicht weit her. Sie denken, Sprache sei wie Straßenverkehrsordnung, dabei ist sie wie Musik. Ob ein Ton richtig oder falsch ist, hängt vom Lied und vom Sänger und davon ab, ob es Volksmusik ist, Jazz oder Heavy Metal, aber das ist ihnen zu hoch. Sie lieben die Sprache nicht, sie wollen sie bloß beherrschen. (...)

siehe: http://www.zeit.de/2004/08/Titel_2fMartenstein_2fSprachkolumne

So schaut's aus :)

Und das ist sogar ontopic, genauso gilt das nämlich für Mützen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitnichten, ich habe noch einen Brockhaus von 1985... Allein, ich kenne weder Zitat noch Quelle, sondern wollte nur höflich sein...:)
 
So einen Schmarren habe ich selten gelesen. Natürlich kann man mit der Sprache spielen, aber dafür muss man wenigstens einige Grundregeln beherrschen. Ich meine, ich klimpere doch auch nicht auf einem Piano und belächle jene, die Noten lesen und entsprechend spielen können, weil sie sich an die Regeln halten.
 
Gastfreundschaft setzt in erster Linie Freundlichkeit des Gastes voraus. Wir sind hier alle Gast, kommen aus unterschiedlichsten Umfeldern und Regionen mit völlig konträren Ansichten und sprachlichen Eigenheiten.

Da möchte ich erwarten dürfen, das man sich an die sprachlichen Regeln hält, noch dazu, wenn man Antwort auf seine Fragen erwartet. Das Thema ist so alt wie das Internet.
Keiner wird etwas sagen, wenn es sich um gelegentliche Rechtschreibfehler handelt, um sprachliche, regionale Eigenheiten oder um Nicht-Muttersprachler bzw. Personen mit Rechtschreibschwächen. Das erkennt man in der Regel recht schnell, massregeln ist in diesen Fällen unangebracht.

Wenn aber jemand beständig absichtlich diese Regeln ausser Acht lässt, aus Borniertheit oder Faulheit, und dies dann noch mit "Beamtendenken" rechtfertigt, werde ich dazu sicher nicht schweigen oder ihn bestenfalls ignorieren.

Sicherlich muss man es nicht auf die rhetorische Spitze treiben wie Sarto, dessen verschwurbeltes Philosophengeschwafel für den Lesefluss ebenfalls ungeeignet ist, aber ein Mindestmaß an Sorgfalt und Anstand darf der geneigte Leser erwarten, eben WEIL es hier kein anderes Mittel als den schriftlichen Ausdruck gibt und Betonung, Mimik und Hintergrundwissen fehlen.

Ich finde Verkehrsregeln auch doof, sie hindern mich auch. Aus reinem Eigennutz halte ich mich dennoch (meistens) daran.
Ein gravierendes Problem der modernen Gesellschaft ist doch dieses Pidgin Deutsch, befeuert durch Chats, SMS und Foren. Viele können schon gar nicht mehr richtig schreiben.

"Kann denn die Kinder keiner lehren, wie man spricht? Die Sprache macht den Menschen, die Herkunft macht es nicht" - Professor Higgins
 
Oben