Laufsohle bei rahmengenähten Schuh ohne Doppeln „nur“ kleben?

Die Frage wäre schließlich, gerade in Deutschland, ob man an einen guten Berater und womöglich Schuhmacher kommen zu vermag. Mir erscheint das für das Gros der Bevölkerung ohne Hintergrundwissen (wozu der Fachmann? nahezu aussichtslos und da spreche ich auch für mich.
Es gibt leider in Deutschland kaum jemanden, der sich beispielsweise mit den verschiedenen Macharten und Ausführungen/Varianten (überhaupt) auskennt, diese erkennen, den Kunden erklären und Vor- oder Nachteile erläutern kann.
Vielleicht der Schuhmacher in München, Herr Danis, aber ansonsten?
Es ist schon ein wahres Elend wenn Schuhmachermeister, wie ein Meister hier berichtet hat,
noch nicht einmal mehr das Doppeln von Hand erlernen und beherrschen,
was sonst wo die absolute Grundvoraussetzung ist sich über Schuhmacher(geselle) nennen zu dürfen.

Nun kennt sich kaum jemand in DACH mit den speziellen Macharten und Ausführungen in Italien aus,
ich nenne nur einmal SACHETTO, BENTIVEGNA, STAGNO und BLAKE RAPID(O).
Ja noch nicht einmal Goodyear Flex können sie für den Schuhkäufer erklären.

Solche Beratungen setzen Wissen voraus, das nun einmal nicht wie Manna vom Himmel fällt
sondern schon etwas Zeit und Verständnis voraussetzt - Studium könnte man dieses Lernen auch nennen.
Dieses Fachwissen möchte niemand aus der Schuhbranche prinzipiell Leuten in 1, 2 oder gar 3 Stunden weitergeben ohne sich halbwegs sicher zu sein, dass sich das auch für ihn oder sie auszahlt.
Allein dies setzt voraus, dass sich auch jemand, die Leute, ernsthaft dafür interessieren und
gerade nicht der Überzeugung sind ein paar Stunden im Internet hätten ihnen schon alles Wissenswerte
über Füße, Schuhe und so weiter vermittelt UND sie hätten es komplett verstanden.

Den Beratungsaufwand möchten die Fachleute wie versierte Schuhanbieter und Schuhmacher
natürlich auch vergütet haben, was eigentlich niemanden weiter verwundern dürfte.
Beratungsdiebstahl gibt es leider in der Schuhbranche = ein Problem
Das zweite sind die Falsch-, die unrichtigen und unzutreffenden Informationen im Internet,
speziell die Werbevideos von so manchem Anbieter...

Insofern ist es für die Schuhkunden, die an Schuhen interessierten Laien, schon schwer bis schwierig
die Spreu vom Weizen bei der Schuhberatung von einander zu trennen.
Dafür bezahlen möchten die allermeisten dafür auf gar keinen Fall,
WEIL, sie wissen ja schon alles via Internetforen, Blogs, Schuhseiten, Videos usw.

Sie erwarten sogar, dass jemand ihnen fachlich fundierte Informationen gratis präsentiert,
sie berät und auch ihre Fragen beantwortet.

Passiert das alles, was ich zuvor be-/geschrieben habe NICHT zur vollen Zufriedenheit
des zukünftigen Schuh-Aficionados, dann kritisieren sie das auch noch öffentlich.
Der Spruch meiner OMA dazu: Was nichts kostet, das ist auch nichts wert!
Gute Unterhaltung!
 
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