Kosten für Bespoke

Ich muss da ausnahmsweise dem Günther beipflichten. Die Rechnung des Bespoke Consultant ist natürlich arg geschönt. 1500 EUR für den Anzug + 400 EUR für ihn ( 2 Tage) = 1900 EUR. Wenn man die Reise(n) kostengünstig plant, kann man für ca. 2000 EUR einen solchen Anzug haben, sagt er. Aha, für 100 EUR soll ich also 2 mal nach Italien und zurück.
Das klappt nicht mit dem Auto aus MUC, geschweige denn mit dem Flieger, wie in meinem Fall, aus HH. Nichtmal mit Ryanair und Konsorten, da diese immer ausserhalb der Metropolen landen und man weitere Anreisekosten hat. Wenn man es ein wenig nett gestalten möchte, muss man wohl schon eine Nacht einplanen, zumal man ja auch etwas von der Stadt sehen möchte.

Wie dem auch sei, ich will das Konzept nicht schlecht reden - im Gegenteil, es ist eine tolle Sache. Nur die Kosten werden höher sein als angegeben, zumindest beim ersten Mal, danach spart man 400 EUR des Consultants, nicht mehr und nicht weniger.

Allerdings, Günther, und da schließe ich mich den Vorrednern an, interessiert es hier niemanden, ob und wer sich das leisten kann oder will.

Und wenn man die Frau noch mitnimmt, fallen die Reisekosten doppelt an, essen und trinken möchte sie auch und noch das sprichwörtliche Paar Schuhe nebst Handtasche etc. etc. pp. Aber darum ging es dem Themenersteller doch gar nicht:
(...)

Hier wurde ja jetzt schon endlos darüber geredet was ein Anzuh ca in der Saville Row kostet, da waren wir ja so bei ca 3000Pfund,

jetzt würde mich mal interessieren was man für einen Bespoke Anzug in Italien so zahlen muss, bzw wievel man mind einrechnen muss.

(...)
Es ging nur um den Anzug als solches und nicht um Nebenkosten. Hanseatisch wollte einen ungefähren Preisrahmen "netto", also ohne das ganze Drumherum, so verstehe ich es.

Nebenkosten fallen nur dann nicht an, wenn der gewählte Maßschneider zufällig um die Ecke sein Atelier hat. Dann kann man nämlich zu Fuß hingehen. Wenn ich von Bonn nach Köln fahren muss, habe ich schon Kosten, und seien es nur 12 Liter Superbenzin und Parkgebühren (oder das Knöllchen am Offenbachplatz oder in der Großen Sandkaul). Sitzt der gewählte Schneider noch weiter entfernt, hat man ggf. höhere Reisekosten, es sei denn, man hat ohnehin dort zu tun.

Das hat aber alles nichts dem Preis des Produkts und der individuellen Kalkulation zu tun.
 
Hallo Don,

ich bin ganz bei Dir, daher habe ich die Frau außen vor gelassen. Ich denke, dass man zwischen den Zeilen liest, was ich meine. Und da kommen am Ende eben keine 2000 Euro heraus, egal wie sparsam ich es anstelle, sorry.
Das man für dieses Geld dann mehr bekommt, als in Deutschland, ist der eigentliche Knackpunkt!
 
Hier wurde ja jetzt schon endlos darüber geredet was ein Anzuh ca in der Saville Row kostet, da waren wir ja so bei ca 3000Pfund,

jetzt würde mich mal interessieren was man für einen Bespoke Anzug in Italien so zahlen muss, bzw wievel man mind einrechnen muss.

Wenn es nur um den Netto-Preis geht, kann ich hier ja indirekt wiedergeben, was mein Vater letztes Wochenende während seines Kurztrips in Florenz an vielen Geschäften sah und mir sagte: Ab 600€ für einen Anzug.
 
Nur die Kosten werden höher sein als angegeben, zumindest beim ersten Mal, danach spart man 400 EUR des Consultants, nicht mehr und nicht weniger.
Ich halte es für vollkommen vermessen, zu glauben, nach einem einzigen begleiteten Besuch beim Maßschneider käme man künftig sicher ohne Hilfe aus. Übersetzungsprobleme und mögliche stilistische Ausrutscher lauern schließlich weiterhin. Die meisten werden den Service wohl nicht nur nutzen, um an die Adresse des Schneiders zu kommen (das ginge auch günstiger), sondern sind darüberhinaus beratungsbedürftig was Stoff, Details, Verarbeitung, kritischen Blick und externen Materialzukauf angeht.

Wenn es nur um den Netto-Preis geht, kann ich hier ja indirekt wiedergeben, was mein Vater letztes Wochenende während seines Kurztrips in Florenz an vielen Geschäften sah und mir sagte: Ab 600€ für einen Anzug.
Der Preis allein reicht leider nicht als Auskunft, schließlich bekommt man auch hierzulande schon für 199,90 einen "Maßanzug". Was man für sein Geld bekommt, hängt stark davon ab, wie, womit und mit wem der Schneider arbeitet, sofern es überhaupt ein Schneider ist und nicht nur ein Lizenznehmner eines Maßkonfektionärs. Natürlich gibt es günstige Schneider überall, das Problem ist nur, den einen unter zwanzig (und mehr) zu finden, der ein gutes Ergebnis liefert (Produkt wie auch Geist).
 
Wenn es nur um den Netto-Preis geht, kann ich hier ja indirekt wiedergeben, was mein Vater letztes Wochenende während seines Kurztrips in Florenz an vielen Geschäften sah und mir sagte: Ab 600€ für einen Anzug.

das ist die marschrichtung und mit ein wenig hausverstand kann man da schon einiges erreichen. man sollte meiner erfahrung nach die gute alte handwerkerehre nicht unterschätzen. das funktioniert gerade in italien nicht am schlechtesten. am besten bei der erstbestellung wenig reinreden, dann "muss" man auch nicht mehrmals vorstellig werden. :eek:

sprachbarriere halte ich für vernachlässigbar.
 
Ich halte es für vollkommen vermessen, zu glauben, nach einem einzigen begleiteten Besuch beim Maßschneider käme man künftig sicher ohne Hilfe aus. Übersetzungsprobleme und mögliche stilistische Ausrutscher lauern schließlich weiterhin. Die meisten werden den Service wohl nicht nur nutzen, um an die Adresse des Schneiders zu kommen (das ginge auch günstiger), sondern sind darüberhinaus beratungsbedürftig was Stoff, Details, Verarbeitung, kritischen Blick und externen Materialzukauf angeht.

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Da pflichte ich dir vollkommen bei. Es gibt soviele Dinge die man über eine gewisse Zeitspanne lernt - es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen.


TomE hat gesagt.:
Das man für dieses Geld dann mehr bekommt, als in Deutschland, ist der eigentliche Knackpunkt!

Wenn man alle Kosten wie Anzug, Stoff, Fahrt, Unterkunft etc. zusammenrechnet, bekommt man auf jeden Fall mehr in Italien als in Deutschland. Natürlich darf man dazu nicht jedesmal im 4 Sterne Hotel übernachten. Wie schon erwähnt, müssen viele auch in der Deutschland Kosten für die Anreise zum Schneider aufbringen. In Verbindung mit dem höheren Anschaffungspreis kommt man dann im Ergebnis auf einen höheren Betrag.
Für den einen mag ein Kurztrip nach Italien Zeitverschwendung sein, für die anderen ein Stück Lebensqualität - das lässt sich natürlich schlecht in die Gleichung einbringen.
 
Da pflichte ich dir vollkommen bei. Es gibt soviele Dinge die man über eine gewisse Zeitspanne lernt - es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen.




Wenn man alle Kosten wie Anzug, Stoff, Fahrt, Unterkunft etc. zusammenrechnet, bekommt man auf jeden Fall mehr in Italien als in Deutschland. Natürlich darf man dazu nicht jedesmal im 4 Sterne Hotel übernachten. Wie schon erwähnt, müssen viele auch in der Deutschland Kosten für die Anreise zum Schneider aufbringen. In Verbindung mit dem höheren Anschaffungspreis kommt man dann im Ergebnis auf einen höheren Betrag.
Für den einen mag ein Kurztrip nach Italien Zeitverschwendung sein, für die anderen ein Stück Lebensqualität - das lässt sich natürlich schlecht in die Gleichung einbringen.

Sage ich ja, man bekommt in Italien wohl mehr für sein Geld, gerade wenn man dort die Perlen entdeckt hat. Und die sprachliche Barriere ist sicher nicht zu vernachlässigen, zumindest nicht beim allerersten Besuch.

In Hamburg hätte ich im Übrigen ebenfalls einen Schneider an der Hand, der Euch einen Anzug zu nahezu gleichen Kursen schneidert, mit dem Unterschied, dass er jahrelang bei Kiton war... Es gibt also auch Perlen in Deutschland, man muss sie nur finden.
 
In Hamburg hätte ich im Übrigen ebenfalls einen Schneider an der Hand, der Euch einen Anzug zu nahezu gleichen Kursen schneidert, mit dem Unterschied, dass er jahrelang bei Kiton war... Es gibt also auch Perlen in Deutschland, man muss sie nur finden.

...da sitz ich doch gleich im nachtzug, quasi

einhundertausendprozent richtig.
 
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