Mit anderen Worten: Er sieht nach ursprünglicher Begriffsprägung wie ein Gentleman aus. Meine Idealvorstellung.Wer nach der Arbeit noch so aussieht wie am Anfang des Tages, zeigt, dass er den Tag mühelos hinter sich gebracht hat und nicht schufften musste
Sport-/Kombimanschette mit Manschettenknöpfen kann man vielleicht noch unter Unwissenheit des Trägers verbuchen. Also mildernde Umstände, sozusagen.
BD mit Krawatte vielleicht auch.
Aber oberster Hemdknopf offen mit Krawatte (womöglich noch gelockert), das ist eindeutig ein Charakterfehler. Auch nach Feierabend.
Wer beruflich einen Anzug+Krawatte tragen MUSS, obwohl er eigentlich nicht will, der unterwirft sich einer höheren Gewalt. Das ist auch vollkommen in Ordnung, in gewisser Weise sogar lobenswert, allerdings sollte man schon die Charakterstärke besitzen und die Krawatte ungelockert lassen, bis man seine Garderobe gewechselt hat.
Entschuldige, aber grösseren Schwachsinn habe ich lange nicht gelesen.
Mir fällt wenig Schwachsinnigeres ein, als einen geöffneten Hemdknopf und eine gelockerte Krawatte als "Charakterfehler" zu bezeichnen.
Was gäbe es denn besser zu machen?
Oder etwas ausführlicher:
Die ART eines Menschen (oder eines Dinges) ist die eine Sache. Sie beschreibt den Menschen als das was er ist, bzw. wäre, wenn er gänzlich unabhängig von seiner Umwelt existieren würde.
Das ist wahrscheinlich das, auf was Du Deinen Schwerpunkt legst. Ein eher utopischer, meinetwegen auch philosophischer Standpunkt.
Das andere ist der WERT eines Menschen (oder eines Dinges), der durch die Wechslebeziehung mit der Umwelt entsteht und immer von außen an das Individuum herangetragen wird.
Jedes Individuum setzt bei der Beurteilung seiner Umwelt/der anderen Individuen seine eigenen Beurteilungskriterien an, nämlich diejenigen, die ihm für sein Wohlbefinden, sein Überleben, aber auch für altruistische Ziele am geeignetsten erscheinen.
Diese (ganz individuellen) Beurteilungskriterien können sich als erfolgreich erweisen oder auch nicht, das spielt für das Prinzip keine Rolle, sondern lediglich für die Ziele des Individuums. Sie erfüllen sich oder eben nicht.