Knopfmanschette mit Manschettenknöpfen tragen?!

Sport-/Kombimanschette mit Manschettenknöpfen kann man vielleicht noch unter Unwissenheit des Trägers verbuchen. Also mildernde Umstände, sozusagen.
BD mit Krawatte vielleicht auch.

Hier im Forum nicht - im realen Leben schon.

Aber oberster Hemdknopf offen mit Krawatte (womöglich noch gelockert :eek:), das ist eindeutig ein Charakterfehler. Auch nach Feierabend.

Wer beruflich einen Anzug+Krawatte tragen MUSS, obwohl er eigentlich nicht will, der unterwirft sich einer höheren Gewalt. Das ist auch vollkommen in Ordnung, in gewisser Weise sogar lobenswert, allerdings sollte man schon die Charakterstärke besitzen und die Krawatte ungelockert lassen, bis man seine Garderobe gewechselt hat.

Volle Zustimmung. Drei Versionen sind mir bisher begegnet:

1. Das Hemd ist zu klein, so dass bereits um 8 Uhr das Büro mit offenem Knopf (und hochrotem Kopf) betreten wird. Die Krawatte hält das ganze zusammen. Von "gelockert" kann hier nicht die Rede sein. Mein Vorschlag: Endlich ein Hemd mit weiterem Kragen kaufen.

2. Das Hemd ist nicht zu klein, aber trotzdem kommt der Proband um 8.50 Uhr mit offenem Knopf und runter hängender Krawatte ins Büro (der erste Termin wäre um 8.30 gewesen). Unerklärlich. Sieht einfach nicht aus. Der Krawattenknoten ist fest wie immer, aber man sieht die seitlichen Ausläufer. Sieht das "cool" aus? Keineswegs. Eher nach Schnapsnase. Mein Vorschlag: Krawatte einfach weglassen.

3. Das Hemd ist nicht zu klein, und der Proband kommt auch pünktlich zum ersten Termin zur Arbeit. Gegen 15 Uhr lockert sich die Krawatte. Der oberste Knopf bleibt aber noch bis 16 Uhr geschlossen, dann wird auch dieser geöffnet. Termine gibt's schon lange keine mehr. Warum behält man in dieser Situation die Krawatte an? Mein Vorschlag: Krawatte ablegen. Sieht einfach besser aus.

Uli
 
Mir fällt wenig Schwachsinnigeres ein, als einen geöffneten Hemdknopf und eine gelockerte Krawatte als "Charakterfehler" zu bezeichnen.

Das ist in der Tat Schwachsinn, aber so ganz ernst sollte man das wohl nicht nehmen. Aber vielleicht bin ich auch zu sehr Gutmensch zu glauben, dass das nicht so ernst gemeint war :)
 
Was gäbe es denn besser zu machen?

Den Ball flach halten. Wenn ein offener Knopf ein Charakterfehler ist, dann müssten hier einige zwei Knöpfe aufmachen und die Krawatte als Stirnband tragen um das Äußere mit dem Inneren auch nur annähernd in Einklang zu bringen. Konsequent durchgeführt gäbe das in der Gesamtbevölkerung kein schönes Bild.
 
Oder etwas ausführlicher:
Die ART eines Menschen (oder eines Dinges) ist die eine Sache. Sie beschreibt den Menschen als das was er ist, bzw. wäre, wenn er gänzlich unabhängig von seiner Umwelt existieren würde.
Das ist wahrscheinlich das, auf was Du Deinen Schwerpunkt legst. Ein eher utopischer, meinetwegen auch philosophischer Standpunkt.

Das andere ist der WERT eines Menschen (oder eines Dinges), der durch die Wechslebeziehung mit der Umwelt entsteht und immer von außen an das Individuum herangetragen wird.
Jedes Individuum setzt bei der Beurteilung seiner Umwelt/der anderen Individuen seine eigenen Beurteilungskriterien an, nämlich diejenigen, die ihm für sein Wohlbefinden, sein Überleben, aber auch für altruistische Ziele am geeignetsten erscheinen.
Diese (ganz individuellen) Beurteilungskriterien können sich als erfolgreich erweisen oder auch nicht, das spielt für das Prinzip keine Rolle, sondern lediglich für die Ziele des Individuums. Sie erfüllen sich oder eben nicht.

Ich will mich hier gar nicht groß einmischen, aber wenn über den Wert eines Menschen diskutiert wird, werde ich etwas nervös. Der Schritt höherwertige von minderwertigen Menschen zu unterscheiden wird dann einfach zu klein.
 
Also die angelegten Bewertungskriterien führen am Ende nicht dazu, dass ein Wert an das Individuum von außen heran getragen wird? Ich bin beruhigt, es las sich für mich anders.
 
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