Knopfköcher nachträglich öffnen?

Lieber Sandro,

(,,,)

Nein im Ernst, echte Knopflöcher sind für mich einfach bei guten Sakkos ein unverzichtbares, wenn auch nicht wirklich sinnvolles Detail.

Ich finde echte Knopflöcher einfach deswegen sinnnvoll und auch schön, weil sie die Hemdenmanschette etwas weniger behindern, wenn ich zumindest einen Knopf öffne. Brioni hat es in aller Regel ebenfalls. Bei meinen Massanzügen lasse ich es immer so fertigen. Bei meinen Regent-Anzügen und Sakkos ärgere ich mich heute, dass diese es nicht haben.

Liebe Grüße
Heinz
 
Ich finde echte Knopflöcher einfach deswegen sinnnvoll und auch schön, weil sie die Hemdenmanschette etwas weniger behindern, wenn ich zumindest einen Knopf öffne.

Da kann ich mich nur anschließen; auch ich schätze die "Bewegungsfreiheit" vor allem von Doppelmanschetten, die ein aufgeknöpfter Ärmelknopf ermöglicht.
Außerdem rede ich mir immer ein, dass Surgeons' Cuffs am Jackett einfach berufsbedingt nötig sind, auch wenn ich sie noch nie in dieser Funktion benutzt habe und niemand (außerhalb Englands) auf die Idee käme, einen medizinischen Eingriff im Jackett vorzunehmen...;)
 
Ja, stilistisch sind uns die Briten auf Station und OP weit voraus... Weit und breit keine Birkenstöcke und Holzclogs (auch nicht an kleinwüchsigen Profilneurotikern, "die sind ja so bequem") sondern Krawatte und teils Anzug. Ich fand es sehr ungewohnt einen Gastroenterologen zu sehen, der im dunklen Anzug erschien, das Jackett ablegte, eine Schürze überzog und eine Coloskopie durchführte :D

Gruß, Phil
 
Ja, stilistisch sind uns die Briten auf Station und OP weit voraus... Weit und breit keine Birkenstöcke und Holzclogs (auch nicht an kleinwüchsigen Profilneurotikern, "die sind ja so bequem") sondern Krawatte und teils Anzug. Ich fand es sehr ungewohnt einen Gastroenterologen zu sehen, der im dunklen Anzug erschien, das Jackett ablegte, eine Schürze überzog und eine Coloskopie durchführte :D

Gruß, Phil

In der Tat. Allerdings wütet aber bereits seit einger Zeit in Britannia die Diskussion darüber, ob Krawatten nicht ein besonderes Hygienerisiko in der Ausübung der ärztlichen Tätigkeit darstellen und nun grundsätzlich zumindest aus Krankenhäusern verbannt werden sollten.

Eine besonders elegante Kombination habe ich bei der Geburt meiner Kinder im Londoner St Mary's Hospital bewundern dürfen: Dort tragen die Obstetricians im Kreißsaal derartige eher formelle Straßenkleidung in Kombination mit halbhohen weißen Gummistiefeln ("wenn's allzusehr spritzt...") - nach dieser Erfahrung habe ich mich der Britischen Konvention angeschlossen und Spezialisten in operativen Fächern nur noch mit "Mr" anstelle von "Dr" angesprochen!

Herzliche Grüße

dE
 
Ja, stilistisch sind uns die Briten auf Station und OP weit voraus

Na, wenn ich da meinen Chef ansehe, der tagein tagaus für seine Klinikdienste denselben abgegriffenen schmuddeligen Polyblend-Blazer anzieht, der auch noch 4 Nummern zu groß ist, bin ich mir da nicht so sicher. Andererseits sieht man wenigstens keine T-Shirts oder Jeans unter dem Kittel (der ohnehin meist fehlt). Das macht dann mehr als genug die Tatsache wett, dass die meisten Ärzte nur ein Bachelor degree haben (Mr. ist da als Anrede völlig ausreichend ;)). Leider hat der NHS in den meisten Krankenhäusern Krawatten, langärmlige Hemden (zumindest nicht hochgekrempelt), Armbanduhren und Ringe verboten - kleidungstechnisch werden also hier bald deutsche Sitten herrschen.:rolleyes:
 
Das macht dann mehr als genug die Tatsache wett, dass die meisten Ärzte nur ein Bachelor degree haben (Mr. ist da als Anrede völlig ausreichend

Die Bezeichnung 'Mr' oder 'Mrs' für Chirurgen (und nur für diese) hat historische Gründe, weil Chirurgie nicht von Ärzten sondern von Barbieren betrieben wurde.

Why are surgeons in the UK called Mr or Miss or Mrs, rather than Dr?

In most other parts of the world all medical practitioners, physicians and surgeons alike, are referred to as ‘Dr’ whereas in the UK surgeons are usually referred to as Mr, Miss or Mrs. This is because, from the Middle Ages physicians had to embark on formal university training to gain possession of a degree in medicine before they could enter practice. The possession of this degree, a doctorate, entitled them to the title of ‘Doctor of Medicine’ or Doctor.

The training of surgeons until the mid-19th century was different. They did not have to go to university to gain a degree; instead they usually served on apprenticeship to a surgeon. Afterwards they took an examination. In London, after 1745, this was conducted by the Surgeons’ Company and after 1800 by The Royal College of Surgeons. If successful they were awarded a diploma, not a degree, therefore they were unable to call themselves ‘Doctor’, and stayed instead with the title ‘Mr’.

Outside London and the largest cities the surgeon served an apprenticeship like many other tradesmen, but did not necessarily take any examination. Today all medical practitioners, whether physicians or surgeons have to undertake training at medical school to obtain a qualifying degree. Thereafter a further period of postgraduate study and training through junior posts is required before full consultant surgeon status is achieved. Thus the tradition of a surgeon being referred to as ‘Mr/Miss/Mrs’ has continued, meaning that in effect a person starts as ‘Mr/Miss/Mrs’, becomes a ‘Dr’ and then goes back to being a ‘Mr’; ‘Miss’ or ‘Mrs’ again!

http://www.rcseng.ac.uk/patient_information/faqs/surgeons.html#dr

Mit einem Batchelor degree (2 Jahre vor-klinisch, 3 Jahre klinisch) hast du zwar 'Dr' als Höflichkeitstitel, aber die medizinische Ausbildung ist dann noch lange nicht abgeschlossen. Weitere 5 Jahre braucht man zum 'GP' (Allgemein-Arzt) oder 8 Jahre zum 'Consultant' (Spezialist im klinischen Bereich).
 
Die Bezeichnung 'Mr' oder 'Mrs' für Chirurgen (und nur für diese) hat historische Gründe, weil Chirurgie nicht von Ärzten sondern von Barbieren betrieben wurde.
Mit einem Batchelor degree (2 Jahre vor-klinisch, 3 Jahre klinisch) hast du zwar 'Dr' als Höflichkeitstitel, aber die medizinische Ausbildung ist dann noch lange nicht abgeschlossen. Weitere 5 Jahre braucht man zum 'GP' (Allgemein-Arzt) oder 8 Jahre zum 'Consultant' (Spezialist im klinischen Bereich).

Ich wollte ja gar keine Qualifikationen in Abrede stellen - dass man nach fünf Jahren nicht am schlagenden Herzen operieren kann, versteht sich natürlich von selbst. ;)
Vergleichbar mit dem System in Deutschland können Ärzte aber auch neben ihrem MBBS Degree einen Doctor of Medicine erwerben (MD oder D.M. hier in Oxford), der universitätshierarchisch noch über dem deutlich anspruchsvolleren PhD steht, was ebenfalls historische Gründe hat. Ob allerdings ein zum MD promovierter Chirurg im klinischen Alltag immer noch den Mr. führt, ist mir nicht bekannt...;)
 
Heute habe ich die beiden Sakkos zu meinem Schneider gebracht. Freitag in einer Wocher kann ich dan knöpfen und posen...:D:D:D

10,-€ pro Sakko finde ich mehr als fair:)

Danke nochmal ALLEN, die mir geantwortet haben.

Liebe Grüsse

Sandro

Hallo Sandro,

falls zur Hand, wie wäre es mit ein paar Bildern, vorzugsweise vor und nach der Änderung?

Gruß,
Enthusiast
 
Hallo Sandro,

falls zur Hand, wie wäre es mit ein paar Bildern, vorzugsweise vor und nach der Änderung?

Gruß,
Enthusiast

Für die "Vorher" Bilder müsste ich leider nochmal zum Schneider um sie wieder zunähen zu lassen...:)

Nachher ist kein Problem und folgt...

Liebe Grüße

Sandro
 
Sinn und Zweck der zu öffnenden Knöpfe besteht darin die Manschettenknöpfe bei Doppelmanschettenhemden besser erkennbar zu machen! Man lässt den untersten Knopf auf, das ist bequemer mit der Manschette, und man sieht den Knopf besser...

Komme auch ohne geöffneten untersten Knopf sehr gut klar, zumindest besser als mit Alkohol oder Frauen.
Notfalls zaubere ich aber auch diverse weitere Sinne und Zwecke geöffneter Knopflöcher aus meiner noch vernähten Westentasche.


Eine lose Fixierung dient einzig und allein der Bewegungsfreiheit. Einfach erklärt ist es ja logisch das zwei lose und nur fixierte Stoffteile besser/leichter miteinander wirken wie wenn sie fest aneinander geklebt sind!
Die dafür nötigen Arbeitsschritte sind aufwendig und daher in hochpreisigen Anzügen verarbeitet.

Mit reiner Logik kann man da nicht ganz so viel machen, je suis desole.
Leichte verklebte Einlagen können miteinander durchaus "leichter wirken" als ein Zentner vernähtes Rosshaar.
Es soll auch Menschen geben, die stehen auf gemeißelte und geformte Verarbeitung und brauchen genaus deshalb unverklebtes Innenleben.
So wirliche "lose" rumschwimmen tut da meistens eh nicht so viel...und trotzdem, persönlich empfinde ich es als angenehmer.


Ein angenehmer Nebeneffekt ist: beim Reinigen wird oftmals durch den heißen Dampf der Klebstoff etwas abgelöst wodurch hässliche Wellen und Blasen entstehen, diese Gefahr besteht NICHT bei einer losen Verarbeiteung.

Das war damals. Die einzigen relativ aktuellen Sakkos bei denen ich dieses Phänomen beobachtet habe, waren nicht nur aus dem unteren Preissegment, da wurde auch dran rumgereinigt und Belastungstests mit gemacht...so viel saufen kannst Du gar nicht wie da die Wellen und Blasen reingegöbelt wurden.


Zu -pikiertes Revers-
Was ja für die lose Verarbeitung steht wird oft verwechselt mit der Handkante. Diese ist Mode/Show/Geschmack/Bonus/Stil…. Zumindest würde mir jetzt auf Anhieb kein „gut_weil“ einfallen^^

Jetzt haben wir den Salat.
 
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