Extrafein. Und selten. Sea-Island-Baumwolle.
Die Ernte von Sea-Island-Baumwolle macht nur einen ganz winzigen Teil – etwa 0,0004 Prozent – der jährlichen Baumwollernte aus. Die Faser ist rar, von „industrieller Produktion“ läßt sich kaum sprechen, denn sie hält sich auch völlig außerhalb der riesigen, weltumspannenden Fänge der Baumwollindustrie. Die Pflanze ist sehr sensibel, sie findet überhaupt nur an wenigen Plätzen auf der Erde ideale Bedingungen für ihr Wachsen. Geerntet werden können die empfindlichen Baumwollkapseln ausschließlich von Hand; es gibt weltweit nur einige wenige Spinnereien – fast alle in der Schweiz und in Norditalien –, die die überaus feine Faser mit ihrer meßbar größeren Faserlänge von 50 mm und mehr – darin übertrifft sie alle anderen Baumwollsorten – zu verarbeiten wissen.
John Smedley. Lea Mills, Matlock, Derbyshire.
Zu den Strickereien, die überhaupt in der Lage sind, das rare Sea-Island-Garn zu verarbeiten, gehört John Smedley in den englischen East Midlands, die zu den traditionellen Textilregionen der Insel zählen. Die Geschichte des Betriebes ist eng mit der Geschichte der industriellen Revolution in England verbunden – 1784, im Gründungsjahr, war die Idee, Wasserkraft zum Antrieb mechanischer Webstühle und Strickapparate zu nutzen, kaum 15 Jahre alt. Heute, mehr als zwei Jahrhunderte später, ist die Firma Smedley immer noch im Familienbesitz und an ihrem ursprünglichen Standort in Derbyshire zu finden, die Anlagen von Lea Mills sind seit einigen Jahren Teil des Weltkulturerbes in der Region. Bekannt und berühmt war Smedley von Anfang an für die Qualität und hervorragende Paßform seiner Unterwäsche aus Baumwolltrikot.