Das mag man ruhig als Belehrung ansehen, den in dem Wort steckt auch die Lehre drin.
Wenn jemand in Abrede stellen möchte, dass ich mich etwas mit Schuhen auskenne,
dann darf er sehr gerne den Beweis dazu antreten.
Das wird dann hoffentlich keinen Preis-Freak langweilen.
Meine Schuhe sind nicht die ultimativen, da mag es durchaus bessre geben, aber ein, zwei Paar kommen doch schon sehr sehr nahe an die für meine Füße optimale Schuhform heran, so nahe, dass ein Maßschuhmacher wirklich Spitze sein müsste, um diese Form auf Anhieb zu übertreffen, was aber auch wiederum möglich ist, denn ich würde ihn natürlich liebend gerne dabei unterstützen, schon alleine aus purem Eigennutz heraus.
Dazu möchte ich auch schreiben, dass ich ebenfalls via Versuch und Irrtum mich herantasten musste und auch auf manchen Hype herein fiel, denn ungefähr 10 Jahre lang waren Alden-Schuhe aus Shell Cordovan für mich "das höchste der Gefühle".
Heute, 20 Jahre später, möchte ich sie nicht mehr geschenkt haben.
Nur damals gab es nicht die Informationsmöglichkeiten wie sie heute das Internet bietet, es gab nur eine Zeitschrift, die Männer Vogue, und zum Kommunizieren einzig und allein das (Festnetz-) Telefon.
Es war auch nicht bekannt, wie damals Goodyear Welted eigentlich genau ausgeführt wurde.
J.M. Weston hatte in den achtziger Jahre, ja sogar noch über die Jahrtausendwende hinweg seine Schuhe in Goodyear mit Risslippe gefertigt.
Dass es tatsächlich noch Schuhmacher gibt, die in Schuhe von Hand in Serie herstellen erfuhr ich durch Franco Gazzani
erst vor etwas mehr als 10 Jahren. Dazu findet man auch einen Bildbericht im Internet.
Dann erwähnte Herbert Stricker Montegranaro und mit Hilfe einer Bekannten wurstelte ich mich dann dort durch und erfuhr,
dass die nette und immer fröhliche Dame aus dem Café die Schwiegertochter von Basilio Testella war.
Und dann ging alles sehr schnell.
Kurzum:
Das waren ganz andere Zeiten als heute, wo man umfangreiche Informationen über handgemachte Serienschuhe frei Haus geliefert bekommt.
10 Jahre sind bei Informationen über handgemachte Serienschuhe Im Internet ein Quantensprung.
5 Jahre und weniger sind schon ein Riesenschritt, oder kannte jemand vor 5 Jahren handgemachte Serienschuhe aus Japan?
Darüber zu spotten vom Bürostuhl aus - nichts leichter als das!
Nur selbst den Hintern zu bewegen und vor Ort, claro, in Italien, zu recherchieren und sich durchfragen,
ist doch schon viel mühsamer und teurer.
Na ja, sei's drum; die einen nutzen diese kostenlosen Informationen sehr gerne und mit sehr zufrieden stellenden Ergebnissen aus;
andere spotten bei jeder sich bietenden Gelegenheit sehr gerne darüber.
Fragt sich nur wer klüger ist.
Natürlich habe auch ich noch mehr als genug Schuhwünsche, aber schon wieder ein neues Thema und zur Zeit unmöglich,
auch da der Schuhmachermeister vorübergehend unpässlich ist.
Den Gesamtfinanzbedarf für Schuhe auszurechnen, wenn man mit X € -Schuhen beginnen möchte ist naive Mathematik,
da jeder bereits genug Schuhe Zuhause stehen hat.
Interessant sind solche Berechnungen aber schon!
Vor allen Dingen dann wenn jemand mal die Anschaffungspreise seiner über die Jahre angewachsenen Schuhsammlung saldiert und den mittleren Preis pro Paar ausrechnet.
Für das ganze Geld könnte man auch etwas weniger Paare kaufen können, die dann aber in besserer Ausführung,
welche auch immer das sein mag.
Nun ist dieser Beitrag mal wieder zum Großteil eine persönliche Reflexion,
enthält aber auch sachdienliche Informationen....
Informationen, die nicht genutzt werden - Vorurteile hat aber doch bestimmt niemand.