Holzgenagelte Schuhe

Einfachste Ausführung geht folgendermaßen vor sich: Bandsohle wird an den Leisten angeheftet, Schaft über den Leisten gezogen und mit Klebstoff und Metallklammern angetuckert. (Ich weiß, der Schaft wird traditionell eingebunden,1. aber mit dem Tucker geht das schneller). Dann wird die Mittelsohle aufgeklebt, dann die Laufsohle. Nun wird genagelt: durch Laufsohle, Mittelsohle, Schaftleder, Futterleder und Brandsohle durch. Die Holznägel kommen oben auf der Brandsohle heraus und werden dann abgeraspelt.

2. Darin liegt meiner Meinung nach der Pferdefuß dieser Methode. Die Nägel gehen durch alle Lagen durch und führen direkt in den Schuh-Innenraum (genauso wie bei Blake genäht). Ja ich weiß, die Idee ist, daß die Nägel sich durch Feuchtigkeit ausdehnen und dadurch stabil sitzen. Wenn aber der Schuh eine Weile nicht mehr getragen wird und austrocknet, dann können die Holznägel, durch das Sohlenabrollen noch verstärkt, herausfallen. In diesem Fall wird Straßennässe durch das nagellose Loch direkt in den Schuh und an den Fuß geleitet. Darum sind Holzgenagelte in der Regel auf sehr steifen und stark-gesprengten Sohlen gebaut, um nämlich die Flexibilität der Sohle zu kontrollieren.(Je geschmeidiger die Sohle, desto größer ist die Gefahr die Nägel zu verlieren.

3. Ein normaler holzgenagelter Schuh (also ohne Rahmen), kann in einem Drittel oder Viertel der Zeit angefertigt werden wie ein hand-eingestochener, hand-gedoppelter Rahmengenähter. Das schlägt sich natürlich im Preis nieder.

4. Historisch sind genagelte Sohlen nicht auf den österreich/ungarischen Raum begrenzt. Die Methode war auch in England bis in die 50er Jahre für derbes Schuhwerk beliebt, allerdings wurden keine Holznägel, sondern 'Rivets' (metallene Schraubnägel) verwendet (Holznägel gab es allerdings in der Marine, wegen der hölzernen Decks). Diese wurden dann durch neue Klebstoffe und vor allem angeschäumten Sohlen verdrängt.

5. P.S. Ich habe mich bemüht diesen Beitrag so sachlich und unpolemisch wie möglich zu halten.

1. zusammenschustern kann man alles, das ist hinlänglich bekannt. ein geklebtes gemband wie es mittlerweile "northhampton standard" ist, ist bei gott kein renomme.

...ob ihre restliche beschreibung des herstellungsprozesses der wahrheit entspricht, werde ich von neutraler stelle überprüfen lassen.

2. kann ich beim besten fall nicht bestätigen. quatsch mit sosse wie es in ihrer heimat heisst.

3. wie sooft, oder soll ich sagen, wie immer, vergleichen sie äfpel mit birnen. vielleicht fällt ihnen es ihnen so schwer, die wahrheit zu ertragen.

4. sie sollten sich weniger mit der geschichte als mit der gegenwart beschäftigen. es würde den informationsgehalt ihrer beiträge wesentlich erhöhen.

5. glatte themenverfehlung hätte es zu schulzeiten geheissen.

ps: wenn man sich bei jeder gelegenheit damit brüstet: o-ton bengal: meine mutter hat mir beigebracht, dass wenn man nichts gutes zu sagen hat, soll man nichts sagen/schreiben, dann verstehe ich ihre agitation nicht. tut mir leid.

psps: ...darum bleiben sie ab jetzt wieder auch auf meiner ignorier liste. ihr beitrag kamm dummerweise über die abo-funktion zu mir.
 
Bei holzgenagelten Schuhen frage ich mich immer, wie diese mit schwereren Trägern zurechtkommen. Als ich vergangenes Jahr ein paar Saint Crispins in der Hand hatte, war ich der festen Überzeugung, das die Holzstifte mein Körpergewicht nicht allzu lange aushalten würden. Die im Forum gezeigten Schuhe wirken dagegen schon "massiver", aber die Zweifel bleiben.

Vielleicht kann einer der erfahrenen User hierzu etwas sagen?
 
Bei holzgenagelten Schuhen frage ich mich immer, wie diese mit schwereren Trägern zurechtkommen. Als ich vergangenes Jahr ein paar Saint Crispins in der Hand hatte, war ich der festen Überzeugung, das die Holzstifte mein Körpergewicht nicht allzu lange aushalten würden. Die im Forum gezeigten Schuhe wirken dagegen schon "massiver", aber die Zweifel bleiben.

Vielleicht kann einer der erfahrenen User hierzu etwas sagen?

wieso das denn?

in der regel ist "nur" die letzte schicht der laufsohle genagelt.

der beigefügte link zeigt einen schuh, der eine goyserer naht hat und dann nach guter alter manier holzgenagelt wurde.

http://www.styleforum.net/showpost.php?p=911526&postcount=28

da gibt es kein zittern.

kb1.jpg


Talent2.jpg


übrigens die sichtbare rahmennaht ist nur ein optisches detail.

gk2-2.jpg


gk73.jpg
 
@Camlot. Danke für die Antwort.

Diese Bild zeigt vielleicht was ich meine, hier sind die Holzstifte am "waist":

134951590-M.jpg

Quelle:AskAndyAboutClothes.com

Als ich diesen sehr leichten Schuh in der Hand hatte, kam einfach dieser Eindruck zustande. Die hier im Forum gezeigten Schuhe sind da schon ganz andere Kaliber.
 
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