Heute gekauft Teil III

Sehr schön wie das hier eskaliert ist. :rolleyes:

Als wäre ein "you get what you pay for" eine Überraschung. Typischerweise ist das PLV (wer sagt "das ist kein PLV sondern Schrott" hat offenbar nicht begriffen was der Begriff PLV bedeutet) bei den großen Discountern recht gut, also erwartet man eine Qualität auf dem Niveau von, sagen wir, 60 statt der aufgerufenen 45 EUR. Wer dafür einen hochwertigen Kaschmirpulli erwartet hat offenbar genau keine Ahnung vom Markt (was an sich ja nicht ehrenrührig ist).

Mein Schneider meinte mal es würde etwa viermal so viel Kaschmir verkauft werden wie die weltweite Ernte beträgt. Eine gewisse Beimengung ist wohl deklarationsfrei, und iteriert bleibt dann wenig übrig (homöopatisches Kaschmir, quasi. Wenn man es schüttelt). Plus diverse Gauner die sich auf dem Markt tummeln. Gutes Kaschmir ist Vertrauenssache und, natürlich!, teuer.

Ich hatte ja mal erwähnt: ich bin kein Pullityp, ich mag keine Pullover, ich finde dass das zu 80% eher doof aussieht und in den restlichen 20% ein Hemd pur die bessere Wahl ist. Einzige Rechtfertigung für mich ist die Isolation, ich nutze das praktisch nur wenn mich genau keiner damit sieht und ich sonst frieren würde. Ich habe für das Geld einen dünnen, weichen Pulli bekommen, vermutlich "zum Teil mit Fasern tierischen Ursprungs", den ich mit Genuss vermutlich etwa 3x/Jahr seiner Bestimmung zuführen werde. Reicht mir völlig, die Differenz zu einem Fedeli-Pullover investiere ich gerne woanders, der wäre rausgeworfenes Geld.

Bei dem Merinoshirt liegt das etwas anders. Der ist von "richtiger" Ware weniger weit entfernt. Ich überlege seit geraumer Zeit sowas in meine Garderobe zu integrieren.
Ich mache meine Experimente aber lieber finanziell am unteren Rand: meine ersten EST würde ich heute nicht mehr tragen, meine ersten Krawatten sammeln Staub, die ersten Ärmelteile sind (bis auf das Tweed-Sakko) aussortiert - alles auf finanziell überschaubarem Level. Bevor ich in die Vollen gehe gucke ich doch erst ob das was für mich ist! Und ich denke dass ich Qualität halbwegs extrapolieren kann. Daher: zwei Stück vom Discounter, wenn die sich gut machen kommt halt Nachschub fürs Dreifache aus Dänemark, denn dann will ich "was anständiges" haben. Aber vielleicht finde ich ja auch dass Wolle auf der Haut nicht so meins ist.

Und dass hier Recycling pauschal verteufelt wird halte ich für... interessant, in einer Blase die sich ihren Luxuskonsum ja gerade auch mit Nachhaltigkeit schönredet. Jeder wie er mag. Gibt ja Leute mit 5 neuen Anzügen pro Jahr, d.h. ein Anzug wird im Schnitt gerade mal max. 70 Tage getragen und dann weggeworfen/abgestoßen. Hat halt mit Nachhaltigkeit nichts zu tun.

N.H.
 
Wer dafür einen hochwertigen Kaschmirpulli erwartet hat offenbar genau keine Ahnung vom Markt (was an sich ja nicht ehrenrührig ist).
Wir haben jetzt Schnittmengen in einigem, in anderem liegen wir auseinander, was auch nicht weiter schlimm ist.

Nur in dem Punkt oben muss ich doch widersprechen. Es ist insofern ehrenrührig, als es naiv und ohne jede Lebenserfahrung ist.

Und speziell bei Kaschmir kann ich Dir sagen, was das Material wirklich kann und ausmacht, erfährt man nicht für 45 oder 65 Euro. Da hält man das Ganze eher für Schwindel und Hype (im altmodischen Sinn).
 
Sehr schön wie das hier eskaliert ist. :rolleyes:

Als wäre ein "you get what you pay for" eine Überraschung. Typischerweise ist das PLV (wer sagt "das ist kein PLV sondern Schrott" hat offenbar nicht begriffen was der Begriff PLV bedeutet) bei den großen Discountern recht gut, also erwartet man eine Qualität auf dem Niveau von, sagen wir, 60 statt der aufgerufenen 45 EUR. Wer dafür einen hochwertigen Kaschmirpulli erwartet hat offenbar genau keine Ahnung vom Markt (was an sich ja nicht ehrenrührig ist).

Mein Schneider meinte mal es würde etwa viermal so viel Kaschmir verkauft werden wie die weltweite Ernte beträgt. Eine gewisse Beimengung ist wohl deklarationsfrei, und iteriert bleibt dann wenig übrig (homöopatisches Kaschmir, quasi. Wenn man es schüttelt). Plus diverse Gauner die sich auf dem Markt tummeln. Gutes Kaschmir ist Vertrauenssache und, natürlich!, teuer.

Ich hatte ja mal erwähnt: ich bin kein Pullityp, ich mag keine Pullover, ich finde dass das zu 80% eher doof aussieht und in den restlichen 20% ein Hemd pur die bessere Wahl ist. Einzige Rechtfertigung für mich ist die Isolation, ich nutze das praktisch nur wenn mich genau keiner damit sieht und ich sonst frieren würde. Ich habe für das Geld einen dünnen, weichen Pulli bekommen, vermutlich "zum Teil mit Fasern tierischen Ursprungs", den ich mit Genuss vermutlich etwa 3x/Jahr seiner Bestimmung zuführen werde. Reicht mir völlig, die Differenz zu einem Fedeli-Pullover investiere ich gerne woanders, der wäre rausgeworfenes Geld.

Bei dem Merinoshirt liegt das etwas anders. Der ist von "richtiger" Ware weniger weit entfernt. Ich überlege seit geraumer Zeit sowas in meine Garderobe zu integrieren.
Ich mache meine Experimente aber lieber finanziell am unteren Rand: meine ersten EST würde ich heute nicht mehr tragen, meine ersten Krawatten sammeln Staub, die ersten Ärmelteile sind (bis auf das Tweed-Sakko) aussortiert - alles auf finanziell überschaubarem Level. Bevor ich in die Vollen gehe gucke ich doch erst ob das was für mich ist! Und ich denke dass ich Qualität halbwegs extrapolieren kann. Daher: zwei Stück vom Discounter, wenn die sich gut machen kommt halt Nachschub fürs Dreifache aus Dänemark, denn dann will ich "was anständiges" haben. Aber vielleicht finde ich ja auch dass Wolle auf der Haut nicht so meins ist.

Und dass hier Recycling pauschal verteufelt wird halte ich für... interessant, in einer Blase die sich ihren Luxuskonsum ja gerade auch mit Nachhaltigkeit schönredet. Jeder wie er mag. Gibt ja Leute mit 5 neuen Anzügen pro Jahr, d.h. ein Anzug wird im Schnitt gerade mal max. 70 Tage getragen und dann weggeworfen/abgestoßen. Hat halt mit Nachhaltigkeit nichts zu tun.

N.H.
Also einen Anzug, den ich 70 mal tragen werde, suche ich noch, leider. Deswegen habe ich mir auch für mein nächstes Leben vorgenommen, nur noch das zu kaufen, was mir 100 % zusagt, und das ist leider sehr teuer, denn es bedeutet im Grunde Maßanzüge und Maßschuhe. Hosen, Hemden und Polos gingen auch von der Stange, aber die sind/wären auch noch sehr teuer. Nachhaltigkeit bei Kleidung in dem von mir verstandenen Sinne würde also hohe Investitionen voraussetzen, ein Kaschmir-Pulli für 50 € wäre nichts anderes als rausgeschmissenes Geld..
 
Also einen Anzug, den ich 70 mal tragen werde, suche ich noch, leider. Deswegen habe ich mir auch für mein nächstes Leben vorgenommen, nur noch das zu kaufen, was mir 100 % zusagt, und das ist leider sehr teuer, denn es bedeutet im Grunde Maßanzüge und Maßschuhe. Hosen, Hemden und Polos gingen auch von der Stange, aber die sind/wären auch noch sehr teuer. Nachhaltigkeit bei Kleidung in dem von mir verstandenen Sinne würde also hohe Investitionen voraussetzen, ein Kaschmir-Pulli für 50 € wäre nichts anderes als rausgeschmissenes Geld..

Oder wie meine Großmutter gesagt hätte: einmal ordentlich gemacht, ist meistens schon das kürzere Ende.
 
Oder: "Wer billig kauft, kauft zweimal" ;-).

Falls einem hochwertiges Kaschmir zu teuer ist, ist hochwertige Baumwolle oder Schurwolle doch eine sinnvolle Alternative für Pullover, Schals, etc.

Ich persönlich mag Kaschmirpullover ebenfalls weniger, weil aufgrund meines sehr starken Bartwuchses das Peeling ein echtes Problem ist. Gute Baumwolle scheint da unempfindlicher zu sein.

Auf der anderen Seite ist mein Kaschmir-Seiden Schal aus Peschmina-Kaschmir schon mindestens 10 Jahre alt und immernoch in bester Verfassung. Das Peeling ist aber ein Problem. Meine Mutter hat mir den Schal vor sehr langer Zeit geschenkt.

Herzliche Grüße

Pascal
 
Ich persönlich mag Kaschmirpullover ebenfalls weniger, weil aufgrund meines sehr starken Bartwuchses das Peeling ein echtes Problem ist. Gute Baumwolle scheint da unempfindlicher zu sein.

Wo wächst denn dein Bart so überall?:cool:

Gemeint ist vermutlich Pilling (Knötchenbildung), was das mit Bartwuchs zu tun hat ist mir aber ein Rätsel.
 
Oben