bluesman528
Ruhrpotthanseat
Ich glaube, die letzten 200 Jahre waren überhaupt die ersten, wo man sich über solche Dinge wie Kleidungsästhetik in breiteren Bevölkerungsschichten Gedanken gemacht hat, weil die Möglichkeit dazu in unseren Regionen vorher nur bei einigen wenigen lag, während der Rest ums blanke Überleben kämpfte. Man hat halt irgendwas getragen, was verfügbar war und warm hielt.Ich halte Regeln, Anpassung und Tradition für sehr wichtige Eigenschaften einer Gesellschaft.
Aber wir sollten aufhören zu denken das die letzten 100Jahre modisch die einzig korrekten und endgültigen waren…
Und uns geht es erklärterweise hier ja nicht um kurzfristige Moden, sondern um eine permanentere Anlage der Bekleidung aufgrund von Dingen, die man aus der Kleidung der näheren Vergangenheit, die sich im Gegensatz zu früheren Bekleidungsformen in der Basis über 200 Jahre erhalten hat, als ästhetisch richtig zur männlichen Körperform erkannt hat. Die Moden innerhalb dieses Bekleidungsstils haben sich alleine in der letzten 50 Jahren immer wieder erheblich verändert (vgl. 70er, 80er Jahre) und das ist auch notwendig, um es lebendig zu halten.
Dann verstehst Du mich falsch. Mir geht's nicht darum, dass nun alle in Anzügen herumlaufen. Auch ich trage Jeans + Leinenhemd/Polo + Sneakers, wenn ich dazu Lust habe und ich die Situation dazu passend finde. Nur folge ich dann auch den Vorgaben des jeweiligen Looks, um ein stimmiges Bild zu erreichen. Anzug ohne Krawatte, ev. sogar mit T-Shirt und Sneakers, empfinde ich ebenso irritierend wie Tunika mit Krawatte, um im obigen Beispiel zu bleiben. Wobei ich zugebe, dass ich mit Kleidungskombinationen zur Tunika wenig persönliche Erfahrungen habe.Das Empfinden liegt ja im Auge des Betrachters.
Da du ja schon bei einem fehlenden Stück Seidenstrang die Notbremse ziehst, kaufe ich dir den Satz nicht wirklich ab