Guter Stil = teuer

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Glaube ich Dir gerne. Aber es gibt 30 Mio Männer hier, die erleben das wahrscheinlich alle sehr individuell. Wenn Du mal in mein Alter kommst und die Plautze dementsprechend ausfällt, dann paßt Dir auch der Anzug vom Hirmer.:)

Selbst wenn die Maße irgendwann hinkommen, sind da immer noch billige Stoffe, harte, verkleisterte Einlagen, unattraktive Schnitte...

Sprich bitte nur für dich ;) Ich denke ich bin älter und passe da nicht rein :p

Und zum Thema H&M, wenn ich mich recht entsinne hat Spoozy mehr als nur einige Teile von dort gehabt und ich kann mich nicht entsinnen das es hieß "das sieht billig aus"

Bilder sind das eine, Bewegungen das andere.

Trotzdem machen Mitglieder in H&M Hosen (sicherlich sehr gut kombiniert) hier im Forum beim Wettbewerb einen Top 3 Platz ;). Also "sieht billig aus" ist nicht immer gültig.

In einer Hose von H&M gut auszusehen ist auch wesentlich einfacher als in einem Sakko, einfach weil das Sakko schwieriger/aufwändiger/teurer in gut zu machen ist.
 
Ich habe 150 EUR vorgelegt für Durchschnittskleidung, und das ist sicher nicht KiK-Niveau. Du bist herzlich willkommen für das Geld ein Outfit zu UVP-Preisen zu kaufen das nach Forumsmaßstab stilvoll ist.
Da müssten wir uns einigen, was Forumsmaßstäbe sind. Hier gibt es ja Menschen, die ohne Sakko nicht mal zum Bäcker gehen würden, da wird's mit EUR 150 schon schwer.

Wenn man akzeptiert, dass auch Chino, Hemd, Pullover und ein Paar Mokassins ein stilvolles Outfit sein können, kriegt man das wahrscheinlich sogar zu UVP für EUR 150 hin (gut ein paar EUR mehr vielleicht, aber definitv unter 200). Bei H&M kriegt man für EUR 30 ein paar ordentlich aussehende Chinos, stillos ist es für die gleichen EUR 30 mit einer Dreiviertelhose mit Cargotaschen rumzulaufen und Pullis können auch mal aus Baumwolle statt aus Kaschmir sein.

Mal sehen:
-Hose 25 EUR
- Hemd20 EUR
- Pullover 20 EUR
- Mokassins 60 EUR
Da bin ich bei EUR 125, 25 EUR blieben für Unterwäsche und Socken und einen Stoffgürtel. Was ist daran nicht stilvoll? Klar geht es weder auf den Opernball noch für die Hochzeitseinladung, aber wenn mehr Menschen so auf der Straße rumliefen, wäre schon was gewonnen. Ja klar ist die Qualität sicher nicht die tollste, das gilt aber gleichermaßen für jedes andere Outfit, das es in der Preisklasse gibt.

Das sollte kein H&M Werbeblock werden, mein persönlicher Lebens-Gesamtumsatz bei H&M ist vermutlich noch nichtmal dreistellig, Sachen sind aber nicht stillos, weil sie billig waren, sondern weil sie eine optische Zumutung sind. Ich behaupte, dass sich jede in der Fußgängerzone anzutreffende optische Beleidigung für das gleiche Geld auch halbwegs stilvoll (wenn man bei stilvoll nicht Anzug reininterpretiert) einkleiden ließe.
 
Jetzt wo Du die Aufstellung zeigst fällt mir auch auf, dass ich eine schöne weinrote Chino von H&M habe - ziehe ich gerne an und lässt sich super kombinieren.

Und auch einen Pulli hab ich von H&M - war damals auf der Suche nach einem 100% Baumwoll Pulli - alles was ich beim P&C bis zu 50 EUR gesehen habe hatte Polyanteil (teilweise sogar recht hoch) - bin dann beim H&M fündig geworden. Ist auch wieder weinrot (komisch, scheinbar kaufe ich bei H&M nur weinrote Sachen fällt mir gerade auf).
 
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Okay, aber ich glaube dass die Diskussion nirgendwohin führt wenn man sagt "Gandhi sah in einem traditionellen indischen Gewand stilvoll aus, der Stoff kostet nur 30€".

Ja das stimmt - aber in der Ursprungs-Frage geht es um "Guten Stil" und nicht um Sakko oder Anzug. Ich denke da bist Du etwas zu sehr fokussiert ;).
 
Kompliziert. So verschieden die Menschen sind, so verschieden passt RTW. Meine drei am besten direkt ab Fabrik passenden Anzüge sind 2 richtig gute und, tädäää, ein C&A - natürlich kein Kunststoffzeug. Da wollte ich eigentlich nie wieder rein nach erschreckenden Besuchen in der Kindheit (Oma bestand darauf...) mit Kopfschmerzen von der damals reichlichen Chemie. Neugier siegte. Natürlich sind die Qualitätsunterschiede heftig. Nur haben genau diese drei irgendwie von vornherein gepasst, während bei anderen geschneidert werden musste. Logisch auch, dass bspw. das Revers des C&A nicht ganz mithalten kann.

Mit dem C&A-Reserve-Teil fühle ich mich aber immer noch bedeutend wohler als mit vergleichsweise sauteurem und für mich vollkommen geschmacklosem Zeug wie Ed Hardy, Martina oder Gucci. Ok, ich fühl mich da auch im T-Shirt wohler :).

Teuer heißt für mich nicht automatisch gut und stilvoll. Klar, es gibt immer schönere oder bessere Kleidung aber guter Stil kann auch durch sorgfältige Kombination und Überlegung erreicht werden. Wer da ein gutes Händchen hat, findet meine Zustimmung. Wenn noch Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen obendrauf kommen, um so besser.
 
Da wir jeglichen Bezug zu der Herstellung von Produkten innerhalb der Industrialisierung verloren haben, ist es kein Wunder, dass hier selbstverstaendlich erwartet wird, dass ein komplettes Outfit nur 150€ kosten darf. Setzt man den Mindestlohn an, so entspricht das einem Arbeitsaufwand von knappen 18 Stunden. Allein die Arbeitszeit, die in das Produkt gesteckt wird, geht so gar nicht auf.

Ich finde es dann schon recht erheiternd, wenn der Forumssozialist das 150€-Outfit proklamiert :p
Also alles schoen sozial - aber nur dort, wo ich es sehe?
Ohne irgendjemand etwas unterstellen zu wollen (!), moechte ich da mal auf die historischen Gefahren sozialistischer Ideologie in lokal begrenzten Strukturen hinweisen.

Von mir aus sieht ein Outfit mit einer H&M Chino und EST und einem sonstwo-billig Hemd mit Schuhen aus Chino-Italien geil aus, wenn es gut gemacht ist, aber deswegen hat es noch keinen Stil (inb4 naechster sinnloser Stildebatte).

Wer selbst gutes Geld verdient, aber die Arbeitszeit anderer ueberaupt nicht bedenkt oder respektiert, ist entweder bloed, ignorant oder kalkulierend. Ich drehe mal den Spiess um und fordere eine Mindesthoehe fuer ein Outfit - genauso politisch.

*Alle Aussagen unter Vorbehalt der Erkenntnis von Marketing-Deppen geschwaengerter Unternehmen.
 
Ich finde es dann schon recht erheiternd, wenn der Forumssozialist das 150€-Outfit proklamiert :p
Also alles schoen sozial - aber nur dort, wo ich es sehe?
Ohne irgendjemand etwas unterstellen zu wollen (!), moechte ich da mal auf die historischen Gefahren sozialistischer Ideologie in lokal begrenzten Strukturen hinweisen.

Von mir aus sieht ein Outfit mit einer H&M Chino und EST und einem sonstwo-billig Hemd mit Schuhen aus Chino-Italien geil aus, wenn es gut gemacht ist, aber deswegen hat es noch keinen Stil (inb4 naechster sinnloser Stildebatte).

Ich finde es schon recht erheiternd wenn Leute behaupten mich anzugreifen und dabei genau meine Aussage verwenden. :p

Mein Punkt war ja eben dass Stil entsprechend (UVP-) Geld erfordert. Die 150€ habe ich ja gerade als Gegensatz zu stilvollem Outfit angebracht - proklamiert habe ich das mitnichten. Womit ich durchaus meinen sozialistischen Ansatz nicht verlasse: anständigen Lohn für alle. Es freut mich dass ich Dich von meinem Standpunkt überzeugen konnte. Vielleicht besteht ja auch für Dich noch ideologische Hoffnung. Schließlich sehen wir beide ein 150€-Outfit als imperialistische Ausbeutung an, auch wenn Du das (noch) vielleicht anders formulieren würdest. :p

Aber wirklich sinnvoll könnte die Diskussion nur sein wenn man sich einigen würde was "stilvoll" genau ist und wieviel "viel Geld" nun eigentlich sind.
 
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