Freiwillige Uniformität in der Männermode?

Das ginge ja alles noch, wenn man nicht gleichzeitig mit einer gewissen Herablassung auf Typen wie uns gucken würde. Kostprobe aus meiner sartorial autistischen Nachbarschaft:

"Ey, haste n Vorstellungsgespräch?"
"Ey, gehst Du auf ne Hochzeit?"
"Musst Du so zur Arbeit gehen?"
"Also ehe ich xx € für nen Anzug ausgeben würde, fielen mir aber yx andere Sachen ein!"

Kenne ich alle, die Sprüche.
Wahrscheinlich kennen die meisten Forenmitglieder diese Sprüche und noch einige mehr.
Hier prallen, denke ich, verschiedene Anschauungen aufeinander.
Für die meisten Menschen ist beispielsweise ein Anzug ein Kleidungsstück, das nur zu ganz besonderen Anlässen oder von Managern getragen wird.
Sie fragen sich, warum man so etwas freiwillig trägt und nicht Jeans und T-Shirt, wie es heute üblich ist.
Man sollte hier nicht böse werden, sondern freundlich antworten, finde ich.
Oft ist einfach nur Interesse Grund für die Frage.

Auf die Frage "Musst Du so zur Arbeit gehen ?" könnte man ja einfach mit "nein" antworten und noch eine kurze Erklärung abgeben, warum man sich freiwillig "besser" kleidet als vorgeschrieben.
Ich beispielsweise bin eitel und dekadent. Jeans und T-Shirt zu tragen, würde mir einfach Unbehagen bereiten.
 
In Delmenhorst drehen sich mehr Frauen nach mir um als in Mailand. ... Richtig. Möglicherweise finden sie es auch einfach nur geil.

"If people turn to look at you on the street, you are not well dressed."
meinte Herr Brummell.

Tut mir leid, ich konnte mich einfach nicht beherrschen ...
Wobei Herr Brummell natürlich nicht unfehlbar war. Für ihn musste alles unbedingt und vor allem dezent sein. Daher auch, denke ich, dieser Spruch ...
 
Für uns besteht somit eine bessere Möglichkeit, uns durch die Auswahl unserer Kleidung zu positionieren und positiv aufzufallen. In Delmenhorst drehen sich mehr Frauen nach mir um als in Mailand.

Da wie festgestellt die meisten Männer euren gehobenen Kleidungsstil als seltsam empfinden, wie kommt ihr dann auf die Idee, daß die Mädels das anders sehen? Gut, Frauen sind modeaffiner als Männer, aber nach meinem Empfinden stehen die meisten eher auf den berufsjugendlichen Typ als auf Anzugträger.

Natürlich soll dies niemanden davon abhalten, seinen eigenen Stil auszuleben, im Gegenteil.

Gruß Change
 
Natürlich soll dies niemanden davon abhalten, seinen eigenen Stil auszuleben, im Gegenteil.

Gruß Change

Ich bete den Luxus an. Eine glänzende Fassade entschuldigt jeden Mangel an Substanz. Primitivität ist eine meiner vornehmsten Eigenschaften.
Ein Sakko lässt mich männlicher wirken. Ein Hemd seriöser. Eine Hose mit Bügelfalte dynamisch. Dazu noch eine auffällige Krawatte als Phallussymbol.

Wozu nach Inhalt streben, wenn man stattdessen die Form perfektionieren kann ?
 
... Frauen sind modeaffiner als Männer, aber nach meinem Empfinden stehen die meisten eher auf den berufsjugendlichen Typ als auf Anzugträger. ...

100 Punkte!

Trifft auch meine Wahrnehmung.

Wobei ich ergänzen möchte, dass der berufsjugendliche Typ zudem mindestens 10 Jahre älter sein muß, gerne aber auch mehr.
 
Langsam bekomme ich Schwierigkeiten die Ironie vom tatsächlich erst gemeinten zu unterscheiden.

Ironie ist immer dann angebracht, wenn die Wahrheit zu schrecklich ist.
Ich denke auch, dass die korpulenten Damen mit dickumrandeder Brille, Dreiviertelhose und Schlabberpulli nicht zur selben Spezies gehören wie die jungen hübschen Damen.
Natürlich habe ich Unrecht. Aber das einzugestehen wäre zu schlimm.
 
100 Punkte!

Trifft auch meine Wahrnehmung.

Wobei ich ergänzen möchte, dass der berufsjugendliche Typ zudem mindestens 10 Jahre älter sein muß, gerne aber auch mehr.

Junggebliebener Herr im Jeansdreiteiler sucht und findet modeaffine junge Dame (mittelschlank) in Jogginghose und Schlabberpulli.
Oh, diese Schmerzen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Sakko lässt mich männlicher wirken. Ein Hemd seriöser. Eine Hose mit Bügelfalte dynamisch. Dazu noch eine auffällige Krawatte als Phallussymbol.

Das sind ja gleich vier Dinge auf einmal :eek: -
ohne Bilder glaube ich aber kein Wort.

stehen die meisten eher auf den berufsjugendlichen Typ als auf Anzugträger.
Da sollte man vielleicht den "berufsjugendlichen Typ" auch ein wenig kleidungstechnisch beschreiben -
einem "gehobenen Kleidungsstil" ist der ja auch nicht abgeneigt ?


Edit:
Oh, diese Schmerzen ...
"...ob sich das Herz zum Herzen findet." :)
 
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