Ersteigert oder kauft ihr gebrauchte Schuhe?

War das gemeint?

http://www.klenz.biz/

Mein Schuhmacher hat dazu auch einen Artikel auf seiner Internetseite. Ob er das Gerät nur verkauft, oder die »Desinfizierung« auch als Dienstleistung anbietet, werde ich beim nächsten Besuch erfragen.

Beste Grüße
Klaus
 
Nein! Auch Strümpfe, Zahnersatz, Leibwäsche und Präservative kaufe ich in der Regel neu.

Was anderes wäre es, wenn der Erstbesitzer der Schuhe nur zweimal über den Wohnzimmerflokati spaziert ist und dort feststellt, dass die Treter doch nicht passen - aber das verstehe ich noch nicht unter dem Begriff "gebraucht".

Seltsamerweise hätte ich keine Probleme, wenn es sich um Schuhe "aus der Familie" handelt. Eigenartig, denn die Käsemauken eines nahen Vewandten sind ja objektiv nicht unekeliger als die eines Fremden.
 
bei second hand wäre für mich das Vertrauen der Massstab ... von Leuten die ich kenne oder zumindest zu kennen glaube (z.B. aus diesem Forum) wäre ein second hand Kauf eventuell in Betracht zu ziehen ...
wobei Schuhe, Zahnbürsten und die von Nordlicht genannten Utensilien eher nicht ....
 
Es ist schon ein kleiner Unterschied, ob Schuhe im Alltag getragen wurden oder nur kurz anprobiert.
Ich achte darauf, dass die Schuhe ungetragen sind, sprich nicht die kleinste Gehfalte haben. Meistens kaufe ich eh im Netz und weise bei der Bestellung explizit darauf hin.
Der ein oder andere mag das für übertrieben halten, aber damit kann ich leben.
 
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Schuhe kann man durchaus waschen. Warme Seifenlösung, eventuell eine Flaschenbürste für innen benutzen, dann mit klarem Wasser ausspülen. Zum Trocknen mit Zeitungspapier ausstopfen und mehrfach wechseln. Wenn der Schuh dann nur noch wenig feucht ist, Schuhspanner rein. Wenn er vollständig getrocknet ist, kann man noch innen mit Ethanol einsprühen und ohne Schuhspanner trocknen lassen, dann gibt es eigentlich kein hygienisches Problem mehr. Im Laden weiß man auch nicht, wie oft und von wem der Schuh vorher anprobiert wurde.

Der Aufwand lohnt sich natürlich nur bei besonderen Schuhen, die man sonst so nicht bekommt, oder, wenn man einfach mal preiswert Erfahrungen mit einer bestimmten Schuhart oder Marke sammeln möchte. Ich selbst würde es machen und hab es auch schon 2 mal gemacht. Einmal waren es Lackschuhe, die offensichtlich nur ein- oder zweimal getragen waren, das andere mal ein paar sehr alte Gucci oder Prada Schuhe (ich weiß es nicht mehr, weil ich sie wieder verkauft habe).

P.S. da war jemand schneller :)
 
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Ja, habe ich jetzt schon zweimal mit großem Erfolg gemacht! Die Schuhe waren in einem sehr guten Zustand (obwohl nicht nur auf dem Flokati zur Anprobe getragen), und nach diversen Hygienemaßnahmen habe ich da kein Problem mit...:)
 
Und wg orthopädischen Bedenken oder bei wirklich abgerockten Schuhen:
Es gibt eine geniale Erfindung, die nennt sich Recrafting Service.

Hochwertige Schuhe kann man mehrmals in den Neuzustand zurück versetzen, das ist ja auch der SINN der Sache.

Eigenes Beispiel an ca. 40 Jahre alten verzogenen Alden Derbys:
Geschossen für 80 €
Zu Alden geschickt, Recrafting hat mich summa summarum 150 € gekostet.
8 Wochen gewartet
Quasi neue Alden zurück gekriegt, mit neuem Futter, neuer Brand und Laufsohle, weite wurde noch ein Wenig enger gemacht (war mein Wunsch), Totalrestaurierung

Macht 230 € total. Für
-cordovans in einer seltenen Farbe, die dank des Alters eine einmalige Patina aufweisen
-perfekt passen
-neu 650€+ kosten
-Ressourcen geschont
-Respekt gezollt ggüb. Einem alten Stück Handwerkskunst
-einen kleinen mentalen Reißnagel in unsere Wegwerfgesellschaft gedrückt

Damit´s noch mehr g´freut: Inzwischen 750,- :)

Gruß
Armin
 
Wer sich aber vor gebrauchten Schuhen ekelt, aber trotzdem Schuhe aus dem Laden kauft, die schon über 30 verschiedene Leute anprobiert haben (denkt mal drüber nach), hat einen Logikfehler.


Wieso? Bei Görtz holt das nette Fräulein den zweiten Schuh aus dem Lager, der Kunde läuft 5 Meter hin und zurück über den Hochflor und sagt "Passt!" oder eben nicht. Beim durchschnittlichen Käufer dauert das maximal 2 Minuten. Bei 30 Leuten wäre das summa summarum eine Stunde. Zwischendurch lüftet der Schuh wieder aus und er hat ja noch nicht einmal Zeit, sich mit dem Maukensaft vollzusaugen.

Außerdem hoffe ich (und da ist der naive Wunsch Vater des Gedankens), dass Kunden hochpreisiger Schuhgeschäfte in der Regel mit frischen Socken zur Anprobe kommen. Meine Mutter hat mir jedenfalls schon als Achtjähriger neue Socken hingelegt, wenn es zu Salamander in die Innenstadt gehen sollte. Mir wurde dann gedroht, dass die Schuhtante mir kein Lurchi-Heft gibt, wenn ich sie vollstinke. Wirkt bis heute.

Bei Alltagsschuhen sieht das ganz anders aus. Ich selbst transpiriere zum Glück nicht so sehr - aber ich kenne zig Leute, bei denen ein Arbeitstag bei heißem Wetter oder ein Messebesuch reicht, Schuhe und Socken so vollzustinken, dass man sie eigentlich in einem Salzstock als High Level Waste endlagern müsste. Beim Gedanken, diese Schuhe nach dem Trocknen anziehen zu müssen, bekomme ich den Ekelherpes.
 
Und anderenorts wird seitenlang darüber diskutiert, dass Leder ein Naturprodukt ist und im Gegensatz zu Plastik oder Gummi die aufgenommenen und/oder aufgesogenen Stoffe aufnimmt, aber wieder abgibt.

Die "Ekelherpes" ist größtenteils eingebildet. Das sollte man ehrlicherweise zugestehen bevor man in den heiligen Krieg gegen die Gebrauchtschuhkäufer zieht. Allgemein ist ziemlich viel eingebildet, was Hygiene anbelangt. Säureschutzmantel als Stichwort zB.
Man muss nicht alles wie Jacko mit seinen Stöpseln in den 90ern oder Monk im TV in den 00ern machen.
 
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