Erste Anzüge Berufseinstieg

Symphatie entsteht oft durch Gemeinsamkeiten. Wer sich selber ausgrenzt kann dadurch unsymphatisch wirken.
Das ist jetzt nicht logisch, aber das Ergenis von sozialwissenschaftlichen Studien. Der Mensch ist nicht logisch, rational und edel.

Im Extrem: Richtiges Fantrikot = Freund, falsches Fantrikot gleich Ar....ch
Und das ohne jemals nur ein Wort gewechselt zu haben.
 
Oder hat evtl. jemand der hier Mitlesenden noch einen Geheimtip zumindest in Bezug auf eine hinreichend hohe Stoffqualität von RTW-Hemden, oder eine Empfehlung für einen guten MTM-Hemdenanbieter, der wirklich gute Stoffqualitäten anbietet?

Schau mal in den Belisario Thread.

http://www.belisariocamicie.it/en/camicie/build/fabrics/16/Whites.html
#TOP600, dichter bekommst du keine "Business"-Hemden.

Und für den Stoff im Rücken: Beim Änderungsschneider Abnäher machen bzw. vergrößern
 
Symphatie entsteht oft durch Gemeinsamkeiten. Wer sich selber ausgrenzt kann dadurch unsymphatisch wirken.
Das ist jetzt nicht logisch, aber das Ergenis von sozialwissenschaftlichen Studien. Der Mensch ist nicht logisch, rational und edel.

Im Extrem: Richtiges Fantrikot = Freund, falsches Fantrikot gleich Ar....ch
Und das ohne jemals nur ein Wort gewechselt zu haben.
Ich sage jedem möglichst früh, dass ich FC-Bayern-Fan bin, dann hat man das schon mal hinter sich und braucht dann auch nicht mehr im voreilenden Gehorsam auf gute Kleidung verzichten. Bringt dann ja eh' nix mehr. :D ;)
 
Wenn es so ist, dann braucht ein Praktikant sich nicht als Praktikant fühlen. Er kann ruhig mal voll bewusst besser sein und sich besser fühlen als seine Kollegen Praktikanten oder sogar als seine Vorgesetzten.

Wenn das der Fall ist, dann würde ich dort aber kein Praktikum machen wollen.

Entschuldigung aber ich vermute, dass ein LMU BWL Absolvent mit 1,0 wird sich in 99,99% der Praktikum-Stellen in Banken total langweilen.

Na ja, das ist schon zweifelhaft. Einerseits haben die meisten Bachelor-Absolventen vom Berufsleben quasi keine Ahnung (woher auch), andererseits wird ein "1,0-Absolvent" mit großen Ambitionen ja auch kein Praktikum am Schalter der örtlichen Sparkasse machen...

Sorry fürs OT ;)
 
So, um dem Thread mal wieder ein wenig Leben einzuhauchen, wollte ich kurz von meinen gestrigen Erlebnissen erzählen.

Wie zuletzt berichtet, hatte ich für gestern einen MTM-Termin bei Nadine in D'dorf ausgemacht. Der zuletzt anprobierte LaSpalla passte an sich ja gar nicht so schlecht, einige Änderungen wären aber wohl doch notwendig gewesen, und so hatte ich mich dazu entschlossen, den SuSu MTM-Service einmal auszuprobieren ;) .

Nachdem meine ersten MTM-Erfahrungen mit dem eingangs mehrfach erwähnten kleineren Familienbetrieb - zumindest was den Punkt der Beratung angeht - ja eher bescheiden waren, und die ganze Angelegenheit vom ersten Moment an bei mir kein gutes Gefühl hinterlassen hatte, muss ich sagen, dass das gestrige MTM-Kauferlebnis bei SuSu dann doch ein durchweg positiveres Gefühl bei mir hinterlassen hat.

Letzten Endes habe ich einen dunkelblauen Zweiteiler in Auftrag gegeben, 2,5 Knöpfe, Soft Shoulder, braune Hornknöpfe, Stoff von VBC etc. . Grundlage der Vermessung war wieder eine 48er Schlupfgröße, wobei Nadine sowohl am Sakko als auch an der Hose zahlreiche Änderungen vermerkt hat und dabei auch proaktiv vorgegangen ist. Nun bin ich nicht in der Situation, Nadine mit ihren "berühmten" Vorgängern zu vergleichen, auf mich hat sie allerdings einen wirklich kompetenten Eindruck gemacht und ich hatte das Gefühl, dass sie engagiert und aufrichtig bei der Sache war, so dass ich mich auch bzgl. der einen oder anderen Kleinigkeit, bei der ich mir nicht sofort sicher war (Hosentaschen-Design, Innenfutter), gut beraten gefühlt habe.

In ca. 4 Wochen soll der Anzug fertig sein, und dann werde ich ihn in Ddorf abholen. Bin wirklich gespannt, wie das Ergebnis ausschauen wird, bin aber gefühlsmäßig hier guter Dinge. Jetzt heisst es abwarten, und zwischenzeitlich kann ich mich nun um Schuhe und Hemden kümmern.

Einen schönen Gruß!
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus zusammen,

wollte doch mal kurz über die Geschehnisse der vergangenen Woche berichten ;) . Anfang der Woche hat sich der "Maßschneider" bei mir gemeldet, dass mein erster MTM-Anzug fertig sei und ich zur Anprobe vorbeikommen könne. Das habe ich am Mittwoch dann auch direkt getan. Ich will an dieser Stelle mal etwas weiter ausholen, da mich letzten Endes auch Eure Meinung zu der ganzen Geschichte interessiert.

Ich hatte ja schon mehrfach hier im Thread erwähnt, wie merkwürdig in meinen Augen der erste Besuch dort gelaufen ist, wie wenig Zeit man sich genommen hatte, um mich zu beraten und zu vermessen (wobei ich ausdrücklich erwähnt hatte, dass ich von der Materie bis dato wenig bis keine Ahnung hatte), und dass ich im Nachhinein insgesamt ein mehr als schlechtes Gefühl hatte, was den Erfolg bzw. das Gelingen des Anzugs anbelangt.

Da mir dieses "Kauferlebnis" unmittelbar nach Verlassen des Geschäfts schon keine Ruhe gelassen hat, bin ich am darauf folgenden Tag noch einmal im Atelier vorbeigegangen und habe meine Bedenken explizit und ausführlich geäußert. Ich habe dabei u.a. auch angesprochen, wie komisch ich es fand, dass man lediglich an zwei Stellen meines Körpers überhaupt etwas gemessen und / oder abgesteckt hat (obwohl die Schlupfgröße nicht einmal ansatzweise gut passte, somit wohl eher mehr als weniger Änderungen notwendig seien), dass man mit mir nahezu keine Details besprochen hat, wie der Anzug denn nun letzten Endes überhaupt aussehen soll etc. . Ich habe bei der Gelegenheit noch einmal erklärt, welche Vorstellungen ich von einem für mich gut passenden Anzug habe, dass ich einen recht modernen Anzug möchte (tailliert, schlank geschnitten etc..), der zu einem jungen und dynamischen Menschen wie mir passt usw. . Die Dame jedoch versicherte mir, dass sie alle relevanten Maße und Punkte mit ihren Augen professionell erfasst hätte, ich mir keine Sorgen zu machen bräuchte, sie genau wisse, was ich mir vorstelle, und i.Ü. sei ein Anzug eben ein Anzug, wie solle der schon aussehen, verwies dabei auf so eine Puppe dort im Laden, die einen beigen Hochzeitsanzug trug. Wie auch immer, ich habe mich in dem Moment dann mit ihren Aussagen zufrieden gegeben und bin wieder gegangen, obwohl ich nach wie vor ein ungutes Gefühl hatte. Da der Laden an sich aber eigentlich einen recht guten Ruf genießt und auch als kleiner Familienbetrieb bereits in der 3. Generation geführt wird, dachte ich mir, dass ich mit meinem Gefühl evtl. auch falsch liege, vielleicht auch gerade deshalb, weil dort Maßschneider und keine Verkaufsprofis arbeiten, die es verstehen, einem Kunden ein gutes Gefühl bzgl. des getätigten Einkaufs zu vermitteln. Also habe ich für mich entschlossen, es einfach drauf ankommen zu lassen und auf das Ergebnis zu warten. Soweit so gut...

Nun war es am Mittwoch also soweit, und ich sollte den fertigen MTM-Anzug anprobieren. Um es vorweg zu nehmen: So richtig beruhigt habe ich mich immer noch nicht, und das, obwohl man mich im Allgemeinen wirklich schwer aus der Ruhe bringen kann. Bevor ich in die Details gehe, muss ich an dieser Stelle einmal erwähnen, wie dankbar ich bin, dass es dieses Forum hier gibt, denn dank Eurer Beiträge habe ich mir in den letzten Wochen ein gewisses Basiswissen aneingen können, um u.a. die Passform von Anzügen zumindest im Grundsatz selbst ganz gut beurteilen zu können - ansonsten wäre ich jetzt wohl um 900 Euro ärmer und um einen fürchterlich passenden Anzug "reicher".

Zunächst einmal habe ich die Hose anprobiert. Diese war von der Bundweite her gut passend - das war es dann aber auch schon. Ich hatte beim Maßtermin extra darauf hingewiesen, dass ich im Verhältnis zur Schlupfgröße, in die ich von der Beinweite her zweimal hereingepasst hätte,
eine deutlich verringerte Beinweite haben möchte. Umgesetzt wurde eher das Gegenteil - die Hose war so weit, dass ich es kaum fassen konnte. Zur Ehrenrettung der Schneiderin muss ich allerdings sagen, dass auch ihr das wohl sofort ins Auge gefallen ist und sie von sich aus sagte, man müsse hier wohl doch mehr oder weniger viel Stoff entfernen. Warum das nicht direkt ab Werk umgesetzt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

Dann ging es daran, das Sakko anzuprobieren, und spätestens hier war ich dann wirklich sprachlos. Es nimmt wohl wesentlich weniger Platz in Anspruch aufzulisten, was an dem Sakko passend war als die Dinge aufzuzählen, die nicht passten. Passend war erstaunlicherweise die Armrotation - es gab hier trotz meiner zurückgezogenen Schultern und der damit verbundenen unnatürlichen Armhaltung erstaunlicherweise keine Falten, die ich sonst bei der Anprobe von RTW-Anzügen immer hatte. Das war es dann aber auch schon.

Zunächst einmal war die Dame unmittelbar nach dem Anziehen des Sakkos der Auffassung, dieses passe mir ja wirklich ausgezeichnet - angesichts der Punkte, die mehr als offensichtlich nicht passten, empfinde ich gerade im Nachhinein diese Aussage wirklich als eine Unverschämtheit.

Der Kragen stand mindestens 2, eher 3 cm vom Hemdkragen ab (collar gap). Ich musste mehrfach darauf hinweisen, dass das ja wohl nicht im Sinne eines gut passenden Maßanzuges sein kann, bis sie diesen Fehler eingestand und irgendwas im Kragen zur Änderung absteckte.

Die Schultern: Viel zu breit. Dabei hatte ich doch beim Maßtermin auch auf diesen Punkt extra hingewiesen, und jeder, der mich einmal live gesehen hat, erkennt sofort, dass ich vergleichsweise schmale Schultern habe. Das Schulterpolster viel zu wuchtig, dabei benötige ich wegen meiner geraden Schultern eigentlich kaum ein Polster, zumal mir richtig dick gepolsterte Schultern auch überhaupt nicht gefallen, und auch darauf hatte ich hingewiesen. Insgesamt kam ich mir vor, als hätte ich hier ein Sakko Größe 54 an - nicht ein einziges RTW-Sakko der zahlreichen Anzüge, die ich in den letzten Monaten anprobiert hatte, sah im Schulterbereich so unmöglich und unproportioniert aus wie dieses Sakko.
Die Dame war allerdings der Meinung, die Schultern seien perfekt. Sie würde es auf meinen Wunsch hin zwar ändern, aber verstehen könne sie das nicht, was ich da meine. Na herzlichen Glückwunsch.

Das Revers stand dann ebenfalls im Brustbereich locker 3 cm ab - allerdings nicht der übliche "Knick", den ich anfangs mal angesprochen hatte, sondern es war einfach nur sackartig weit. Als ich diesen Punkt ansprach, meinte sie doch glatt, auch das müsse so sein und wäre normal, denn man bräuchte ja den Platz, um in der Innentasche eine Brieftasche zu verstauen. Ist klar :D .

Armlänge: Deutlich und sichtbar zu lang, die Manschette des Hemdes schaute kein Stück heraus, und dabei war das Hemd genau passend. Die Dame war allerdings der Auffassung, die Armlänge sei passend, nur der Hemdärmel sei zu kurz - die Hemdmanschette müsse die Hälfte meines Handrückens bedecken. Ich habe ihr daraufhin erklärt, dass ich meine Hemden so nicht trage und dies wohl auch eher unnormal sei. Sie meinte dann, ich müsse meine Hemden aber so tragen :D . Was für eine schwachsinnige Diskussion...

Hinzu kam, dass die Ärmelweite ebenfalls viel zu weit bemessen war und nicht etwa enger, worauf ich bei der Vermessung ebenfalls explizit hingewiesen hatte, nachdem es mir schon komisch vorkam, dass sie bzgl. dieses Punktes rein gar nichts gesagt hatte. Nach minutenlangen Diskussionen dann gab sie mir zumindest bzgl. dieses Punktes Recht und fügte noch hinzu, dass sie es auch nicht verstehe, warum die Ärmel immer so weit geschnitten seien. Ob sie das nun ernst gemeint hat, kann ich allerdings nicht sagen.

Die Armlöcher waren ebenfalls viel zu groß, ich hatte den Eindruck, dass das Armloch fast auf Höhe meiner Taille endete. Apropos Taille: Tailliert war das Sakko 0,0, es war einfach nur gerade wie ein Sack. Zumindest den Punkt der fehlenden Taillierung hat sie dann in die bereits unendlich lange Änderungsliste aufgenommen, nachdem ich auch eine Taillierung bereits beim ersten Termin ausdrücklich angesprochen hatte.

Um es kurz zu machen: Ich kann mich nicht daran erinnern, in den letzten Monaten auch nur einen einzigen RTW-Anzug anprobiert zu haben, der so schlecht gepasst hat wie dieser "Maßanzug" - hier passte meiner Auffassung nach leider überhaupt nichts. Das Schlimme aber war, dass sie nahezu bzgl. jedes einzelnen Punktes gegenteiliger Auffassung war, so dass ich eigentlich schon nach den versteckten Kameras Ausschau gehalten habe - aber da waren keine.
Jetzt hat sie diese ganzen Punkte wie gesagt notiert und der Schneider ändert den Anzug jetzt entsprechend. Die Frage ist nur, wie ich damit umgehen sollte. Ich frage mich, wie es dazu kommen kann, dass ein Maßanzug so unglaublich schlecht passt und welche Werte diese Dame denn in das Computersystem eingegeben hat. Der Anzug passte ja noch schlechter als die ohnehin schon nicht gut passende Schlupfgröße. Das kann doch eigentlich alles gar nicht wahr sein. Ich frage mich auch, ob es technisch überhaupt möglich ist, diese zahlreichen Änderungen umzusetzen, ohne dass ich am Ende einen vollkommen "verschneiderten" Anzug erhalte. Ich überlege gerade ernsthaft, ob ich mir den zweiten Termin zur nächsten Anprobe in 1,5 Wochen überhaupt antun soll, oder ob ich meine Nerven schone, die Anzahlung von 300,- Euro einfach abschreibe und diesen Laden nie wieder betrete. Ich bin wirklich fassungslos.

Einen schönen Gruß!
 
Mein Beileid!

Ich frage mich auch, ob es technisch überhaupt möglich ist, diese zahlreichen Änderungen umzusetzen, ohne dass ich am Ende einen vollkommen "verschneiderten" Anzug erhalte.

Das hab ich mich während des Lesens auch gefragt und würde mich sehr interessieren.
Zumal insbesondere oft betont wird, die Schulter muss passen, Rest ist gut machbar.
 
Die meisten Sachen müsste man ändern können, auch die Schulter- wobei sich das eben meist nicht lohnt, weil man dafür unter 100€ nicht wegkommt. Bei der Brust und dem Armloch bin ich mir allerdings nicht sicher, insbesondere, wenn die Brust deutlich zu weit ist.
Wirtschaftlicher dürfte es für den Anbieter sein, einen neuen Anzug zu bestellen.
 
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