Meta-Diskussion über BWL? Ok, von mir aus.
BWL ist ja nicht einfach ein Selbstzweck, sondern eine Sozialwissenschaft.
Sie beschreibt soziale Mechanismen mit Werten. Wenn sich die Marke so entwickelt, wie bei Drakes, dann bedauere ich das als Kleidungs-Suchti (hab ja auch noch ein paar alte von denen).
Aber der soziale Prozess dahinter ist nicht nur monetär, sondern eben gesellschaftlich und auch "sartorial" zu rechtfertigen: die Marke wird eben breiter verfügbar. Deswegen kauft sich jetzt irgendein Hanswurst halt die Drakes-Krawatten und ich halt nicht mehr. Einfach ein sozialer Verteilungsprozess, völlig emotionslos.
Das Hauptanliegen bleibt ja aber:
für die Leute, die da vorher nicht dran gekommen sind, kann das eine Verbesserung sein. Ich kann den nicht dafür bashen, dass er vorher nicht dran gekommen ist. Trotzdem noch gescheite Krawatten, für mich zu teuer, für den anderen nicht - fair enough.
Es gibt da keinen Schlauesten, keinen Fuchs - das ist eine individuelle Bewertung. Klar, wenn ein kleiner Italiener mit ner hässlichen Brille irgendein Zeug teuer vertickt, kann man mal darauf hinweisen, dass das nicht die top class ist.
Aber wem bringt es etwas, dann zu bashen und von den traumhaften Deals ominös zu schwärmen, an die der deutsche Michel einfach nicht drankommt?
Niemand, außer dem eigenen Ego.