Erfahrungen mit Drake London ?

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Ich verstehe ehrlich gesagt diese BWL-Denke nicht bzw. weiß nicht, was das zum Thema beiträgt. Natürlich lassen sich im Rahmen einer kapitalistischen Verwertungslogik alle diese Dinge erklären und rechtfertigen. Man muss das aber nicht gut finden. Es ist doch legitim es zu bedauern, dass irgendein dahergelaufener Fuerdai eine ehemals angesehene Marke zu seinem persönlichen rich kid hipster playground macht.
 
Meta-Diskussion über BWL? Ok, von mir aus.
BWL ist ja nicht einfach ein Selbstzweck, sondern eine Sozialwissenschaft.
Sie beschreibt soziale Mechanismen mit Werten. Wenn sich die Marke so entwickelt, wie bei Drakes, dann bedauere ich das als Kleidungs-Suchti (hab ja auch noch ein paar alte von denen).

Aber der soziale Prozess dahinter ist nicht nur monetär, sondern eben gesellschaftlich und auch "sartorial" zu rechtfertigen: die Marke wird eben breiter verfügbar. Deswegen kauft sich jetzt irgendein Hanswurst halt die Drakes-Krawatten und ich halt nicht mehr. Einfach ein sozialer Verteilungsprozess, völlig emotionslos.

Das Hauptanliegen bleibt ja aber:
für die Leute, die da vorher nicht dran gekommen sind, kann das eine Verbesserung sein. Ich kann den nicht dafür bashen, dass er vorher nicht dran gekommen ist. Trotzdem noch gescheite Krawatten, für mich zu teuer, für den anderen nicht - fair enough.

Es gibt da keinen Schlauesten, keinen Fuchs - das ist eine individuelle Bewertung. Klar, wenn ein kleiner Italiener mit ner hässlichen Brille irgendein Zeug teuer vertickt, kann man mal darauf hinweisen, dass das nicht die top class ist.

Aber wem bringt es etwas, dann zu bashen und von den traumhaften Deals ominös zu schwärmen, an die der deutsche Michel einfach nicht drankommt?
Niemand, außer dem eigenen Ego.
 
Und wer hat denn nun Erfahrungen mit Drake's Krawatten? :)

Ich kann für meinen Teil an der Kollektion nicht sehen, dass sich dort irgendwas verschlechtert. Es wird nur teurer, im Moment 125 GBP pro Stück im Schnitt. Vor ein paar Jahren waren es noch 105 GBP. Wow. Welche hochbezahlten Top-Performer können sich die Krawatten nun nicht mehr leisten? Keiner. Gibt es etwas günstigere und hier bekannte Alternativen für Grenadine und Macclesfield Prints? Genügend. Warum ist das also ein Thema?

Weil Preise etwas sind, bei dem jeder mitreden kann. Auch die, die noch nie eine solche (oder vergleichbare) Krawatte besessen haben. ;)
 
Meta-Diskussion über BWL? Ok, von mir aus.
BWL ist ja nicht einfach ein Selbstzweck, sondern eine Sozialwissenschaft.
Sie beschreibt soziale Mechanismen mit Werten. Wenn sich die Marke so entwickelt, wie bei Drakes, dann bedauere ich das als Kleidungs-Suchti (hab ja auch noch ein paar alte von denen).

Aber der soziale Prozess dahinter ist nicht nur monetär, sondern eben gesellschaftlich und auch "sartorial" zu rechtfertigen: die Marke wird eben breiter verfügbar. Deswegen kauft sich jetzt irgendein Hanswurst halt die Drakes-Krawatten und ich halt nicht mehr. Einfach ein sozialer Verteilungsprozess, völlig emotionslos.

Das Hauptanliegen bleibt ja aber:
für die Leute, die da vorher nicht dran gekommen sind, kann das eine Verbesserung sein. Ich kann den nicht dafür bashen, dass er vorher nicht dran gekommen ist. Trotzdem noch gescheite Krawatten, für mich zu teuer, für den anderen nicht - fair enough.

Es gibt da keinen Schlauesten, keinen Fuchs - das ist eine individuelle Bewertung. Klar, wenn ein kleiner Italiener mit ner hässlichen Brille irgendein Zeug teuer vertickt, kann man mal darauf hinweisen, dass das nicht die top class ist.

Aber wem bringt es etwas, dann zu bashen und von den traumhaften Deals ominös zu schwärmen, an die der deutsche Michel einfach nicht drankommt?
Niemand, außer dem eigenen Ego.

Bitte auch keine BWL-Meta-Diskussion. Du vermischst da glaube ich auch zwei Dinge: Einmal das Drakes-Bashing, welches eher ein Bedauern ist, und sicherlich sinnlos - der Zug ist abgefahren. Und zum anderen das Bashing von Personen bzw. deren ahnunglosem Dummgeschwätz. Aus meiner Sicht hat Drakes ca. mit der DotCom-Krise aufgehört für "Kleidungs-Suchtis" relevant zu sein, tatsächlich sind alle Drakes-Krawatten die ich kenne von Ende der 80er und Anfang der 90er und "Erbstücke". Mir ist es zutiefst unangenehm, wenn da Internet-Styler von ihren "Erfahrungen" reden, das kommt mir vor wie Leichenfledderei. Das jetzt (TM), in Zeiten des Internets, alle möglichen Leute alle mögliche Kleidung kaufen und tragen, die einfach nicht für sie gemacht ist, ist gelinde gesagt zum Kotzen. Das zu bashen mag zwar arrogant und überheblich und klassizistisch sein, aber so ist das Leben. Im "echten Leben" wird sich über die Leute mit den billigen Anzügen und den unbekannten Krawatten ja auch lustig gemacht. Nur halt hinter deren Rücken. Von daher entsteht ja eventuell sogar ein Lerneffekt. :)
 
Das jetzt (TM), in Zeiten des Internets, alle möglichen Leute alle mögliche Kleidung kaufen und tragen, die einfach nicht für sie gemacht ist, ist gelinde gesagt zum Kotzen.

Das werde ich wahrscheinlich nicht verstehen.
Magst du einfach generell kein RTW? Das ist ja nie für jemanden speziell gemacht.

Ansonsten machen sich im Job ggf. die Leute in günstigen Anzügen und mit Kaufhauskrawatten über für sie extrovertierte Outfits lustig.
So what - i don't care. Mache ich über Leistung wett.

Der MD hat dann vielleicht schon wieder mehr Verständnis, weil er sich es leisten kann und möchte alles gut bespoke machen zu lassen, auch wenn seine Outfits technisch besser sind, auch schon miterlebt.

Leute mit richtig Ahnung, wie bspw. Grimod, machen sich nicht ohne weitere Kenntnis lustig und - aus eigener Erfahrung - drücken auch keine Qualitätsverständnisse auf, sondern beraten/beurteilen im persönlichen Kontext.

p.s.: ein Kumpel mit der wirklich günstigsten Grundausstattung fängt grad bei einer company an...
die nehmen ja bekannt nicht jeden - ich freue mich jetzt schon über jeden, der sich über ihn lustig macht, weil er die in die tasche steckt und in <8 Jahren Partner ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein alles missverstanden, nichts von dem! Mich stört die "cultural appropriation" bestimmter Kleidungsarten und -marken, das diffundieren bestimmter Codes ohne Ahnung über Hintergründe und Geschichte. Quasi so wie als Justin Timberlake Mitte der 90er in FUBU rumgelaufen ist, nur umgekehrt :D Massiv cringeworthy. Das hat aber nun endgültig nix mehr mit "Erfahrungen zu Drake's" zu tun.

Daher was mir noch zum Thema eingefallen ist: Die alten Dinger sind natürlich deutlich breiter als heute und die Muster an der Spitze und den Kanten waren ausgerichtet. Sofern man darauf Wert legt (mir ist das egal, eher nice to have). Heute ist das wohl nicht mehr immer so, lt. Website-Fotos.
 
Nein alles missverstanden, nichts von dem! Mich stört die "cultural appropriation" bestimmter Kleidungsarten und -marken, das diffundieren bestimmter Codes ohne Ahnung über Hintergründe und Geschichte. Quasi so wie als Justin Timberlake Mitte der 90er in FUBU rumgelaufen ist, nur umgekehrt :D Massiv cringeworthy. Das hat aber nun endgültig nix mehr mit "Erfahrungen zu Drake's" zu tun.
ok - d'accord

Daher was mir noch zum Thema eingefallen ist: Die alten Dinger sind natürlich deutlich breiter als heute und die Muster an der Spitze und den Kanten waren ausgerichtet. Sofern man darauf Wert legt (mir ist das egal, eher nice to have). Heute ist das wohl nicht mehr immer so, lt. Website-Fotos.
fair enough - die Krawatten von bis vor 4-5 Jahren für mich immer noch sehr gut, neuere hab ich nicht.
 
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