Einstecktücher in der Politik

Ich persönlich bin an dieser Diskussion ja überhaupt nicht interessiert, aber wenn über mich etwas völlig aus der Luft gegriffenes behauptet wird, sehe ich es als durchaus berechtigt an, dazu Stellung zu nehmen. Davor hatte ich ausschließlich eine themenbezogene Frage zu Garry Groupies Beitrag gestellt.
 


Für jemanden der in Bezug auf sich selber mit überspezifischen Dementi ankommt wirfst Du gegenüber anderen mit beeindruckend viel Spekulation und Interpretation um Dich.

Nicht dass das neu wäre, ich wollte nur nochmal darauf hinweisen.
 

Da ist man einen Abend bei den Festspielen in Worms...
Kehrt doch bitte zum Thema zurück.
 
Dann versuche ich mal, den Bogen zurück zum Thema zu schlagen.

Man erkennt an diesem Thread gut, wie viel Signalwirkung der Bekleidung und insbesondere den Accessoires noch immer zugesprochen wird, auch wenn die Träger eine solche Signalwirkung gar nicht beabsichtigen. In der Politik wird dieser Effekt besonders ausgeprägt sein.

Ich persönlich wundere mich nicht darüber, dass Politiker keine Einstecktücher tragen. Die Dinger sind viel zu extravagant und verspielt, das tut sich kein Politiker an, da die Aufschmückung des eigenen Outfits in der Bevölkerung immer den Beigeschmack der Selbstinszenierung hat. Während man einem Unternehmer, der vom eigenen Geld lebt, durchaus Selbstinszenierung erlaubt, wird das einem Beamten oder vom Volk bezahlten Politiker nicht zugestanden.

Was mich hingegen wundert, ist die grausame Passform fast aller in der Politik getragenen Kleidungsstücke. Das fängt mit Frau Merkels brettharten Kampfjacken an, die jeweils einen Nackenausschnitt preisgeben, in den mehrere Haustiere schlüpfen könnten. Und geht bei Herrn Gabriels schrecklichen schwarzen Riesenanzügen weiter, die den Herrn figurlich absolut nicht vorteilhaft aussehen lassen. Das geht durch alle Schichten, alle Parteien, alle Richtungen. Die einzigen, die mir spontan als halbwegs gut gekleidet einfallen, sind Frau von der Leyen und dieser seltsame Herr Gauland. So tief sind wir gesunken.
 

Naja, eine gewisse Signalwirkung ist dem EST nicht abzusprechen, nämlich "Ich lege großen Wert darauf, gut angezogen zu sein." Was die, die Politiker als "die da oben" verstehen, daraus machen, wenn sie es wahrnehmen, ist, "Eure Armut kotzt mich an." Jeder bestätigt halt seine Vorurteile, so gut er kann.
 
Naja, eine gewisse Signalwirkung ist dem EST nicht abzusprechen, nämlich "Ich lege großen Wert darauf, gut angezogen zu sein."
Oh, da würde ich jetzt mal die kühne Behauptung in den Raum werfen, dass ein Großteil der leidenschaftlichen Einstecktuch Träger, eben keine Einstecktücher mehr tragen würden- wenn jeder ein Einstecktuch trägt

Das "Spiel mit dem fast Vergangenen" macht doch für viele den Reiz aus.
 
Dann versuche ich mal, den Bogen zurück zum Thema zu schlagen.Während man einem Unternehmer, der vom eigenen Geld lebt, durchaus Selbstinszenierung erlaubt, wird das einem Beamten oder vom Volk bezahlten Politiker nicht zugestanden.

Och, die Beamten können fast Alles tragen, was sie wollen; es müssen keineswegs immer anthrazitfarbene Anzüge sein. Die Frage ist nur, ob man Interesse daran hat und sich traut, einige Zeit die irritierten Blicke der Kollegen zu ertragen.

Übrigens finde ich auch den Dresscode in großen Teilen der Wirtschaft nicht besonders beeindruckend. Vor einiger Zeit habe ich mich bei einem starken Regenguss für längere Zeit bei den Doppeltürmen der Deutschen Bank untergestellt und nur zwei interessante Outfits gesehen. Und fast keine EST!