Downsizing

Ich versteh's immer noch nicht.

Kann es sein, dass es gar nicht um downsizing an sich geht, sondern Du einfach nicht mehr total überteuerte Produkte kaufen und besitzen willst (und das sind D&G und Armani), deren eigentlicher Wert darin besteht, dass man mit dem Namen angeben kann, und sei es nur innerlich für sich selbst?
Kann es sein, dass Du bei diesem Angeberquatsch einfach nicht mehr mitmachen willst?

Ja, Angeberquatsch trifft es sehr gut.

SuSu wurde ja schon mehrfach genannt, mein Vorposter hat die Hausmarken der Herrenausstatter ins Spiel gebracht, was ich für eine sehr gute Idee halte. Mei, was soll ich jetzt noch sagen? Ich werf halt noch Hackett in die Runde.

Ja, alles gute Empfehlungen. Die Zeit zum Herrenausstatter shoppen zu gehen habe ich nicht und ein Hersteller mit online Vertrieb ist mir sehr sympathisch. Vielleicht kann mir noch Jemand einen Hinweis geben, welches Modell "nicht automatisch im Schritt kneift".

Bluesmann528 hat gesagt.:
Konsequenterweise müsstest Du Dich von der Last Deines Wohlstandes trennen, dann bist Du wirklich frei
Da kann ich nicht widersprechen. Mach doch mal vor und berichte uns davon ;) [/quote]

Quest hat gesagt.:
Klingt mir nach einem sehr deutschen Problem - Stichwort Normcore. Warum genießt Du nicht einfach was Du gerne trägst statt Dich klein zu machen?
Normcore ist eine schlimme Sache, aus vielerlei Gründen und sicher eine Diskussion für sich. Normcore reflektiert nicht nur den allg. Werteverfall, sondern forciert ihn über Rückkopplungsverfahren. Es gibt schon Kindergärten in denen "Mama" und "Papa" nicht mehr verwendet wird und "Mädchen" und "Junge" auch verpönt ist. Alle werden nur noch mit Vornamen angeredet. DAS ist normcore. Ein gut sitzender 300€ Anzug dagegen ist Ausdruck einer bewussten Kleidung
 
Ich versteh's immer noch nicht.

Kann es sein, dass es gar nicht um downsizing an sich geht, sondern Du einfach nicht mehr total überteuerte Produkte kaufen und besitzen willst (und das sind D&G und Armani), deren eigentlicher Wert darin besteht, dass man mit dem Namen angeben kann, und sei es nur innerlich für sich selbst?
Kann es sein, dass Du bei diesem Angeberquatsch einfach nicht mehr mitmachen willst?

Ja, Angeberquatsch trifft es sehr gut.

SuSu wurde ja schon mehrfach genannt, mein Vorposter hat die Hausmarken der Herrenausstatter ins Spiel gebracht, was ich für eine sehr gute Idee halte. Mei, was soll ich jetzt noch sagen? Ich werf halt noch Hackett in die Runde.

Ja, alles gute Empfehlungen. Die Zeit zum Herrenausstatter shoppen zu gehen habe ich nicht und ein Hersteller mit online Vertrieb ist mir sehr sympathisch. Vielleicht kann mir noch Jemand einen Hinweis geben, welches Modell "nicht automatisch im Schritt kneift".

Bluesmann528 hat gesagt.:
Konsequenterweise müsstest Du Dich von der Last Deines Wohlstandes trennen, dann bist Du wirklich frei
Da kann ich nicht widersprechen. Mach doch mal vor und berichte uns davon ;)

Quest hat gesagt.:
Klingt mir nach einem sehr deutschen Problem - Stichwort Normcore. Warum genießt Du nicht einfach was Du gerne trägst statt Dich klein zu machen?
Normcore ist eine schlimme Sache, aus vielerlei Gründen und sicher eine Diskussion für sich. Normcore reflektiert nicht nur den allg. Werteverfall, sondern forciert ihn über Rückkopplungsverfahren. Es gibt schon Kindergärten in denen "Mama" und "Papa" nicht mehr verwendet wird und "Mädchen" und "Junge" auch verpönt ist. Alle werden nur noch mit Vornamen angeredet. DAS ist normcore. Ein gut sitzender 300€ Anzug dagegen ist Ausdruck bewusster Kleidung
 
Ja, alles gute Empfehlungen. Die Zeit zum Herrenausstatter shoppen zu gehen habe ich nicht und ein Hersteller mit online Vertrieb ist mir sehr sympathisch. Vielleicht kann mir noch Jemand einen Hinweis geben, welches Modell "nicht automatisch im Schritt kneift".

Die Zeit, die du hier im Thread verschwendest hätte schon gereicht...
 
Ich vermute, dass dem Thread ein Missverständnis zu Grunde liegt. Bei teuren Anzügen erwähnst du D&G und Armani. Diese sind in der Tat oft so gestaltet, dass sie teuer wirken und ich kann mir vorstellen, dass du dich in ihnen unwohl fühlst.

Es gibt andere Qualitäten, die unauffälliger sind, als die genannten Marken, genauso auffällig, wie Suitsupply, aber dennoch qualitativ darüber reichen. Ein Isaia ist nicht auffälliger als ein SuSu Napoli. Wenn du dich dennoch mit SuSu begnügen möchtest, solltest du dir vielleicht einmal den La Spalla anschauen. Der ist zwar nicht der längste Schnitt, aber die Hosen sind nach meinem Empfinden immer noch mit am komfortabelsten. Lazio dürfte auch passen, die Napoli-Hosen sind schon eher knapp.
 
Vielleicht kann mir noch Jemand einen Hinweis geben, welches Modell "nicht automatisch im Schritt kneift".

Das hängt, so komisch das jetzt klingt, auch nicht unwesentlich von deinem Schritt ab. Schau dir die Schnitte auf der Homepage an, die sind allgemein ganz ordentlich beschrieben. Aber grundsätzlich dürften York, Sienna, Napoli und la Spalla/Jort die eher bequemeren Schnitte sein. Keine Ahnung ob Zweireiher für dich in Frage kommen, die gibt's auch noch, bei denen kenn ich mich mich allerdings schnitttechnisch nicht aus.
 

Da ist durchaus kein Missverständnis zu sehen. Den D&G und die Armanis hatte ich anfangs ebenfalls erwähnt unter der Rubrik Modeschrott (oder ähnlich). Ich entnehme einigen Antworten, daß in dieser Sache durchaus Konsens besteht.

Wie auch immer, ich denke das Thema ist ausreichend erörtert worden. Ich danke allen, die sich die Zeit genommen haben für ihren Input.

Zwei Sachen fallen mir jedoch noch auf: Erstens: Ich lese, daß mein Wissen angelesen klingt (vergessen wer das geschrieben hat). Vielleicht ist das so. Tatsächlich würde ich sagen, daß ich mich vergleichsweise kaum auskenne. Außer dem Buch "Der Gentlemen" habe ich mich noch nie theoretisch mit Kleidung auseinandergesetzt. Und diese Lektüre ist gut 15 Jahre her. Von dem Titel halte ich übrigens nichts. Das ist lange überholtes Zeugs aus der Jahrhundertwende. Allerdings habe ich lange mit einer Frau zusammengelebt, die sich sehr gut mit Kleidung auskennt und das seit Kind an. Shoppen für mich war oft Wochenendprogramm. Ich kenne daher die Läden in Köln und Bonn ganz gut. Meine Erfahrung ist rein praktischer Natur und nicht sonderlich fundiert.

Zweitens: Ich lese, ob ich mich in preiswerteren Anzügen wohlfühle (im vergleich besserer Qualität): Ich weiß nicht wie es euch geht, aber die Hosen meiner "guten" Anzüge sind komplett ausgefüllt mit Innenfutter. Besonders angenehm fand ich das noch nie. Die "billigen" gehen nur bis ca. zum Ende der Taschen, was ich besser finde. Will sagen: Alles Wurscht.

HG
 
Da kann ich nicht widersprechen. Mach doch mal vor und berichte uns davon ;)
Dazu habe ich ja keine Notwendigkeit, weil ich Deine Auffassung nicht teile. Ich komme gut damit klar, dass selbst meine Armbanduhr allein im Regelfall den Gesamtwert von Kleidung & Accessiores meiner Gesprächspartner übersteigt. Ich will weder ihrem potenziellen Neid entgehen (der ja auch nicht Dein Problem ist) noch habe ich deswegen irgendwelche Schuldgefühle.

Um das noch mal ernsthafter zu fassen :): Wenn jemand mehr finanzielle Mittel zur Verfügung hat als andere, hat er auch mehr Verantwortung, damit die Welt ein kleines bisschen in die richtige Richtung zu lenken. Damit meine ich gar nicht in erster Linie Spenden (die außerhalb von punktuellen Nothilfen die ineffizienteste Form dafür sind), sondern beispielsweise auch die Investition in substanzielle Produkte, die man selbst gerne weiter in dieser Form samit ihrer Produzenten erhalten möchte. Damit trägt man dazu bei, die "richtigen" Arbeitsplätze und Geschäftsmodelle aufzubauen, die aus sich selbst heraus lebensfähig sind.

Da Du offenbar - genau wie ich - eher dazu tendierst, den bescheidenen Wohlstand gerne beizubehalten :), finde ich einen solchen konstruktiven Umgang mit den eigenen Mitteln sinnvoller als irgendwelchen abstrusen Schuldgefühle gefolgt von Bescheidenheitsheuchelei im Kontakt mit anderen Gesprächspartnern in Beruf und Freizeit. Letzteres trägt nämlich dann erheblich dazu bei, dass jede Form von artisanaler Klasse in den Produkten und Genussmitteln des alltäglichen Bedarfs durch immer miesere kleinste gemeinsame Nenner ersetzt werden. Das ist weder moralisch noch ökonomisch besser.
 
sondern beispielsweise auch die Investition in substanzielle Produkte, die man selbst gerne weiter in dieser Form samit ihrer Produzenten erhalten möchte. Damit trägt man dazu bei, die "richtigen" Arbeitsplätze und Geschäftsmodelle aufzubauen, die aus sich selbst heraus lebensfähig sind.

Da bin ich bei Dir. Ein Grund warum ich für Direkt-Vertrieb bin. Ich hab' mir z.B. kürzlich Lautsprecher von Nubert gekauft weil die hochwertig sind, von einem mittelständischen deutschen Unternehmen kommen und nicht die hälfte des Verkaufspreises im Vertriebsnetz dubioser Handelsketten mit unterbezahlten Verkäufern verschwindet.

Bei uns kommt z.B. einmal die Woche die Bio-Kiste von so einem hard-core Öko Laden in der Nähe (also kein Alnatura main stream Bio, sondern so richtig verbohrte Ökos). Ich finde das Geschäftsmodell Bio, faire Erzeugerpreise, Regional und dafür weniger Auswahl einfach gut. Was die nicht haben hat ALDI und gut ist.

Nun kann ich bei Hess Natur keine Anzüge kaufen. 1. Haben die das nicht im Programm, 2. Wären die nicht mein Geschmack. Meine Frau schleppt gelegentlich Zeugs von denen an...was soll ich sagen...nicht mein Stil und eigentlich auch nicht Ihrer...


bluesman528 hat gesagt.:
finde ich einen solchen konstruktiven Umgang mit den eigenen Mitteln sinnvoller als irgendwelchen abstrusen Schuldgefühle gefolgt von Bescheidenheitsheuchelei im Kontakt mit anderen Gesprächspartnern
Ich bemühe mich tatsächlich um Bescheidenheit. Insofern muss ich das nicht heucheln. Und ich habe keinerlei Schuldgefühle weil ich teure Kleidung besitze. Unpassend finden != Schuldgefühl

HG!
 
Ich bemühe mich tatsächlich um Bescheidenheit. Insofern muss ich das nicht heucheln. Und ich habe keinerlei Schuldgefühle weil ich teure Kleidung besitze. Unpassend finden != Schuldgefühl
Ja, aber das ist doch der Kernpunkt: Was ist an Bescheidenheit toll, die andere nicht mal bemerken? Dann wird es doch vom externem "Benehmen" zum reinen Kopfprodukt. Du würdest es doch offenbar auch nicht unpassend finden, ein kostspieliges Bio-Lebensmittel in Anwesenheit anderer zu essen, das andere für sich viel zu teuer fänden. Beim Anzug trägst Du ein hochwertiges Produkt, das mehr erhaltenswerte Wertschöpfung mit einer Vielzahl von diesbezüglichen Arbeitsplätzen beinhaltet. Wäre der Verlust dieser gesellschaftlichen Qualitäten nebst ganz konkreten Arbeitsplätzen nicht viel eher unethisch?

Ich sehe das bei Dir eher so: Schuldgefühl => Unpassend finden. Einen externen Reiz dafür hast Du ja nicht, Du findest offenbar nur selbst, dass Du nicht das moralische Recht hast, Dich teurer (und substanziell besser, nachhaltiger) zu kleiden als andere. Warum ist das so und warum nur auf Kleidung bezogen? Gibt es da einen "religiösen" Hintergrund, dass Dekoration am eigenen Körper generell böse ist?
 
Zurück
Oben