Downsizing

Du meinst dass jemand der 10 Polos verkauft ebenso gekleidet ist wie jemand der einen Rolls Royce verkauft? Denn darum ging es ja im Kern, dass die Verkäufer der teuren Sünde-Maschinen besser gekleidet sind als die der billigen Dells.

Für mich klang das in erster Linie erstmal völlig übertrieben, was die Rechnerpreise angeht. ;)

Aber eine interessante Frage. Ist das wirklich so? Ich kenne die Provisionen nicht und man müsste ja eigentlich bei einem fairen Vergleich von der Provision bei einem Verkauf der Autos zum "UVP" ausgehen.

Also Rolls Verkäufer vor! Was kriegt ihr für einen Phantom? :D

PS: In der IT ist doch bei Hardware eh kaum Marge drin, oder?
 
Für mich klang das in erster Linie erstmal völlig übertrieben, was die Rechnerpreise angeht. ;)

Aber eine interessante Frage. Ist das wirklich so? Ich kenne die Provisionen nicht und man müsste ja eigentlich bei einem fairen Vergleich von der Provision bei einem Verkauf der Autos zum "UVP" ausgehen.

Also Rolls Verkäufer vor! Was kriegt ihr für einen Phantom? :D

PS: In der IT ist doch bei Hardware eh kaum Marge drin, oder?

Ich glaub es geht nicht so sehr um die Provision, sondern um die Erwartung der potentiellen Käufer. ;)
 
Ich denke, daß der Leistungsdruck enorm ist und die persönliche Entfaltung zu der ein eigener Stil gehört in den letzten Jahren quer Bet eingeschränkt wurde. "Gut genug" ist angesagt und nicht mehr "so gut, wie es geht". Und das sieht man auch an der Kleidung.

Jeder sieht ja nur seinen Ausschnitt von der Welt, von daher kann ich das nur zur Kenntnis nehmen, selbst nachvollziehen kann ich es nicht.

Ich arbeite in der globalen IT eines Dax30 Konzerns, dem es ohne Einschränkung gut geht. Ein großes Modebewusstsein war im ganzen Konzern noch nie ausgeprägt, entsprechend ungezwungen ist im Schnitt die Kleidung. Da Kleidung hier nicht als Hierarchieausdruck missbraucht wird, ist Hierarchie übergreifend alles möglich und akzeptiert, real genutzt wird typischerweise der Ausschnitt vom Anzug mit Krawatte bis zu Smart Casual, T-Shirts sieht man so gut wie nie. Je näher man den Entscheidungsgremien im Konzernhauptquartier kommt, desto höher wird die Anzug+Krawatte-Quote. Eine "sartoriale Abmagerung" kann ich dort seit vielen Jahren nicht erkennen.

Ich finde, dass man solche Trends, wenn sie denn bestehen, wunderbar dazu nutzen kann, informelle (oder auch nur informell kombinierte) Anzüge und natürlich Kombinationen in all ihren Ausprägungen einzusetzen. Die tatsächliche Detailqualität können sowieso nur die Kleidungsinteressierten einschätzen, was i.d.R. 105% der Kollegen ausschließt. ;) Ein qualitatives "Downgrading" träfe also nur einen selbst, solche Sparmaßnahmen sind immer die ungünstigsten. :)
 
Mich würde jetzt doch etwas genauer interessieren, was die offensichtlich vorhandenen, als qualitativ hochwertig empfundenen, passenden und wohl insgesamt noch tragbaren Anzüge zu Schrankleichen machen sollte ?

Ganz einfach: Es ist unpassend. Wenn mein outfit mehr kostet als das des restlichen meetings zusammengerechnet fühle ich mich unwohl. Und im übrigen sieht man es dem Gelump sehr wohl an was es gekostet hat: Konstruierte Schultern, rollendes Revers, aufgeschnittene Knopflöcher... denkt hier wirklich Jemand sowas fällt nicht auf? Wenn der eigene Anzug platt ist wie ne Flunder und sich der Kragen nach der 3. Reinigung anfängt zu wellen?! Und dann spaziert das Gegenüber in einem offensichtlichen 2000++ Euro Anzug umher? Ich finde das respektlos.


Oder mal anders gefragt, wie stellst Du Dir weitere Anzüge vor:
Farbe, Muster, Material/Gewicht, "Stildetails", wenn schon vom persönlichen Stil gesprochen wird und evtl. tatsächlich (unausgesprochene) Dresscode-Erwartungen bestehen -
dass es "kein Modeschrott" sein soll und die ungefähre Angabe einer Preis-Hausnummer finde ich bei den erwähnten Erfahrungen etc. sozusagen als "Anforderungsprofil" eher weniger konkret, sind Kombinationen eine Möglichkeit ?

Ja, sehr berechtigte Fragen, danke für den Hinweis.
Anforderungsprofil sieht wie folgt aus:

- Primär: Klassisch geschnittener Anzug, Dunkelblau, Navy oder Dunkelgrau, Wolle aber keine SuperXXX. __Einfarbig__.
- Chino leider nicht, ich bin einfach kein Chino Typ (schade, aber so ist es nun mal)
- Kombinationen mit dunkler Stoffhose und Sakko oder Pullover gehen natürlich auch.

Schuhe: Mittelbraun, Oxford, rahmengenäht, half brogue. Ich trage sogut wie keine schwarzen Schuhe. Kombiniere idR. Blau, Grau oder Braun mit Braun ;)

Konfektionsgröße 46 passt normalerweise sehr gut wenn die Ärmel nicht zu kurz sind. Ansonsten 48 slim. Ein expliziter Dresscode besteht nicht.


HG!
 
Ganz einfach: Es ist unpassend. Wenn mein outfit mehr kostet als das des restlichen meetings zusammengerechnet fühle ich mich unwohl. Und im übrigen sieht man es dem Gelump sehr wohl an was es gekostet hat: Konstruierte Schultern, rollendes Revers, aufgeschnittene Knopflöcher... denkt hier wirklich Jemand sowas fällt nicht auf? Wenn der eigene Anzug platt ist wie ne Flunder und sich der Kragen nach der 3. Reinigung anfängt zu wellen?! Und dann spaziert das Gegenüber in einem offensichtlichen 2000++ Euro Anzug umher?
HG!

Interessant. Ich war immer der festen Überzeugung, dass das nur dem geschulten Auge auffallen kann. Und derjenige, der so etwas erkennt, freut sich meist, jemanden mit ähnlichem Geschmack vor sich zu haben. Konsens dürfte daher darüber bestehen: Ein Porsche kann (nicht "muss") provozieren, ein Attolini-Anzug dagegen nicht. Beim sartorial nicht Bewandertem wird allenfalls der Eindruck entstehen, Herr xy habe "gut ausgesehen", was ja nie schlecht sein dürfte.
 
Ganz einfach: Es ist unpassend. Wenn mein outfit mehr kostet als das des restlichen meetings zusammengerechnet fühle ich mich unwohl. Und im übrigen sieht man es dem Gelump sehr wohl an was es gekostet hat: Konstruierte Schultern, rollendes Revers, aufgeschnittene Knopflöcher... denkt hier wirklich Jemand sowas fällt nicht auf? Wenn der eigene Anzug platt ist wie ne Flunder und sich der Kragen nach der 3. Reinigung anfängt zu wellen?! Und dann spaziert das Gegenüber in einem offensichtlichen 2000++ Euro Anzug umher? Ich finde das respektlos.

Du reduzierst den äußeren Eindruck zu sehr auf Geld. Hat Dich in Deiner Peer Group schon jemand darauf angesprochen? Oder Dein Chef?

Wenn Du das Preisschild nicht dran gelassen hast, fällt das nur Leuten auf, die ebenfalls gerne solche Kleidung tragen. Für andere Leute ist das einfach ein Anzug. Abgesehen davon finde ich demonstrativ geheuchelte "Armut" deutlich respektloser. ;)

Ich denke, das Problem spielt sich vorwiegend in Deinem Kopf ab. Wenn Du Dich selbst unwohl fühlst, musst Du natürlich tun, was Du tun musst.
 
Und im übrigen sieht man es dem Gelump sehr wohl an was es gekostet hat: Konstruierte Schultern, rollendes Revers, aufgeschnittene Knopflöcher... denkt hier wirklich Jemand sowas fällt nicht auf?

Glaube wirklich du überschätzt da wirklich das Beurteilungsvermögen deiner Mitmenschen. Das Forum hier ist eine eigene "Bubble", wo das Durchschnittsmitglied vermutlich um einiges mehr Detailwissen mitbringt als selbst die meisten Angestellten in einem Herrenausstatter. Ich bin ja noch relativ neu hier dabei, und kann dir garantieren, dass die von dir oben genannten Themen selbst für mich nicht einfach zu erkennen sind - solange du nicht damit anfängst deine Ärmel aufzuknöpfen ;)

Generell würde ich sogar sagen, dass die Anzug Qualität / Bewusstsein sogar zugenommen hat - wenn man zur Mittagszeit durch die Fußgängerzone der Großstädte geht, gibt es da immer wenige offensichtliche "Anzug-Unfälle" zu bestaunen.
 
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Hier im Forum werden viele schöne Anzüge gezeigt, die für 200-400 Euro in irgend einem SuSu-Outlet erworben wurden, während ich "da draußen" viele weniger schöne Anzüge sehe, die für weit mehr Geld von einer "Designermarke" stammen. Denkst Du wirklich, das ungeschulte Auge kann diesen Unterschied" beziffern? Die meisten Leute sehen doch nur "oh, Anzug!".

Zu mir auch schon gesagt, ich würde einen Anzug tragen, obwohl ich ein Sakko mit andersfarbiger Hose trug. Die Leute haben in dieser Hinsicht wirklich sehr, sehr wenig Fachkenntnis. Ist vielleicht auch gut so.
 
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