Die Uhr bestimmt entscheidet über hop oder top...

Interessante Gesamtthese, haben Sie zu dem zitierten Statement eventuell konkrete Tipps?

Wie schon erwähnt bekommt man im Vintage Bereich - mit etwas Suche - grandiose Uhren, deren Besitzer (Erben) den Wert nicht kennen bzw. schätzen.

Auch eine Seiko 5 mit einem hochwertigen Lederband (ca. 60 € für für die Uhr + Kosten fürs Band) ist ein ganz anderes Statement als der Boss-Ticker:
- in Deutschland regulär nicht erhältlich
- DIE automatische Preis-Leistungs-Uhr schlechthin
- und streng genommen sogar mit Manufakturkaliber;)

Im Bereich ~600 € bekommt man dann schon eine breite Auswahl von wunderbaren Neuuhren:
- eine Meistersinger Einzeiger, die für Entschleunigung und Ruhe steht
- eine Nomos mit Bauhaus Design, Made in Glashütte und Manufakturkaliber
- eine Longines Hydroconquest: eine günstige Taucheruhr einer traditionsreichen Marke, die im gegensatz zu vielen anderen keine Submariner nachahmt, sondern ihre eigene und sehr schöne Identität hat...
 
Zum Thema Uhren muss ich mich auch kurz noch mal äußern:

Zwar ist es sehr altmodisch und man wird vor allem in meinem Alter belächelt,
aber Taschenuhren sind für mich das non-plus-ultra.
Mit Kette an der Hose, bzw. an der Weste befestigt - sehr stilvoll.

Gruß,
Dr. P.
 
Ein all zu stimmiges Gesamtbild kann mitunter langweilig wirken. Will sagen: "Bespoke" und Plastikuhr oder Jeans und Platin DD oder PP 5712; beides kann durchaus was haben. Der "Typ" ist entscheidend, nicht die Maskerade.
 
El Jorge, interessante These, die ich aber ganz und gar nicht teile.

Bei Anderen sind die Uhren mit das Letzte worauf ich achte, es sei denn - und hier ist der entscheidende Unterschied - sie wird mir penetrant sichtbar präsentiert. Dann schaue ich mal hin und frage mich, womit mich mein Gegenüber beeindrucken will. Ich mache mir dann mein Bild, sei es vom Träger der billigen Plastikuhr, sei es vom Rolexträger.

Eine Uhr hat eine Funktion, m.M.n. genau eine: Dem Träger die Zeit anzuzeigen. Dennoch ist für Viele die Uhr am Handgelenk das, was für Andere das Auto ist: Offensichtliches Staussymbol und/oder auch Hobby. Dabei sind teure Uhren in meinen Augen oftmals nicht wirklich schöner anzusehen. Die vielzitierte Audemars Piguet Royal Oak z.B. halte ich für eine der hässlichsten Uhren überhaupt, gefolgt von den meisten Rolex-Modellen. Übrig bleibt der offensichtliche Wert, den zur Schau zu stellen, ist meistens peinlich.

Ich wünschte jeder hätte die Größe, seine Uhr nur dann dezent zu zeigen, wenn er selber draufschaut. So, von Anderen nur flüchtig wahrgenommen, kommt es nicht darauf an, um welche Uhr es sich handelt - solange es nicht der unmögliche Taucherklotz zum Nadelstreif ist.

Just my 2 cents.
Kai
 
Uhr bei Wempe in Berlin zur Reparatur ...

6 Wochen wurden für die Reparatur angesetzt, solange hat es auch gedauert.
Über die Reparaturkosten ganz zu schweigen ...

Wempe hat für die Zeit eine Quarzuhr preiserter Ausführung geschenkt, und was nun?

die Quarzuhr während der Reparaturdauer tragen oder nicht tragen?
 
...
Im Allgemeinen kommt die von mir getragene Uhr nur beim Ablesen der Zeit zum Vorschein, sonst bleibt sie unterm Hemdärmel verborgen, was die Sache mit der Marke relativiert. Leute, die exhibitionistisch ihre Uhr zur Schau stellen, kann und will ich nicht verstehen.
...

Ich würde sogar noch weiter gehen und fragen wollen welcher Bekleidungsstil denn einen Blick direkten auf die Uhr zulässt ?
 
Vieles wurde bereits von meinen Vorschreibern aufgezeigt.

Damit mein Gegenüber sieht, welche Uhr ich zum Anzug trage, muss ich sie entweder sehr exhibitionistisch zur Schau stellen oder mein Gegenüber achtet sehr darauf. In der Regel bleibt sie, wie Star314 richtig bemerkt, unter der Manschette verborgen - und das nicht nur beim Anzug, sondern bei jeder Kleidung mit Hemd.

Auf Dein spezielles Beispiel der Casio zum feinen Zwirn und der daraus gezogenen Schlussfolgerung, welche bereits von ddot und Star314 kritisch hinterfragt wurde, möchte ich ein anderes Beispiel nennen: Ich weiß nicht, wer es war und wo es war; jedenfalls schrieb irgendwo irgendwer, er trüge eine Mickeymaus-Uhr, die seine Tochter ihm geschenkt habe, stets auch zum Maßanzug - seiner Tochter zuliebe. Mit der Uhr ist Emotionalität verbunden. Daraus den ziemlich einseitigen Rückschluss zu ziehen, der Mann sei stillos, finde ich voreilig.

Was die These angeht, manch ein Uhrennarr sei kein Anhänger der klassischen Herrengarderobe, kann man hinzufügen, dass der eine oder andere, der eben nicht beruflich gezwungen ist, Schlips und Kragen zu tragen, und dementsprechend nicht über diese und jene Krawatten/Hemden/Maßanzüge verfügt, sein Erscheinungsbild gerade mit feinem Schuhwerk aufpoliert.

Tenor ist für mich, dass man sich von der Vorstellung lösen sollte, die perfekte Manneskleidung incl. Accessoires beinhaltete bestimmte Kriterien und nur ganz bestimmte Dinge harmonierten miteinander bzw. ließen sich kombinieren. Mit solchen Einschätzungen kann man ganz schön auf die Nase fallen...
 
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