Die Uhr bestimmt entscheidet über hop oder top...

Was wäre mein Eindruck:
1. Fall: Hat Knigge-Bücher gelesen, aber nicht verstanden
2. Fall: Uhrenkenner, der keine Lust hatte, sich nach dem Autowaschen umzuziehen

Dennoch finde ich den 2. Fall sympathischer und insgesamt stilvoller...

Lieber El Jorge

ich denke, Sie illustrieren sehr deutlich, daß Ihre Eingangshypothese letztendlich Ihre Grundüberzeugung widerspiegelt.

Man könnte zweifellos beide Fälle auch im anderen Extrem beschreiben:
1. Fall: Freund gepflegten Auftretens, dem es widerstrebt, für ein reines Nutzobjekt wie eine Uhr tausende von Euro auszugeben
2. Fall: Uhren-Snob ohne sonstigen Geschmack

Ich denke, sowohl Ihre Beschreibung als auch mein konstruiertes Alternativszenario sind in erster Linie Ausdruck eigener Prioritäten und damit verbundener Vorurteile in der Beurteilung anderer.

Zustimmen würde ich Ihnen insofern, als sowohl die anderswo besprochenen Schuhe als auch die Uhr, wie letztendlich jedes sichtbare Accessoire, einen Gesamtauftritt bestimmen und damit auch zerstören können. In diesem Sinne halte ich persönlich auch die bereits erwähnte gegenwärtige Marotte, zu eleganter Geschäfts- und semi-formeller Kleidung klobige Sport- und Taucheruhren zu tragen, für unpassend, ob es sich dabei um die Pulsuhr von Aldi oder das neueste Limited Edition Modell in Platin von Panerai oder Girard Perregaux handelt.

dE
 
Lieber Musikliebhaber,

Ich würde sogar noch weiter gehen und fragen wollen welcher Bekleidungsstil denn einen Blick direkten auf die Uhr zulässt ?

mein Vorschlag wäre: Sakko ausgezogen und über die Sessellehne geschwungen, dazu Kurzarmhemd mit Button-Down und Krawatte (möglichst in gleicher Farbe) gegenübersitzend von einer Lady, die man erst seit kurzem kennt. In diesem Fall ist es IMHO völlig egal welche Uhr man trägt, der stilistische Schaden ist bereits irreparabel groß ... :p

Herzliche Grüße,
star314.
 
Peter Hoffmann http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hofmann_%28S%C3%A4nger%29 hat sich in einer Talkshow sinngemäß so geäußert:

"Wenn ich irgendwo auf der Welt ein Hotel betrete und suche eine Bleibe, dann schätzt mich jeder Portier entsprechend ein und sieht auf meine Rolex, egal ob ich in Abendgarderobe, Jeans oder Shorts mit T-Shirts und Hawaiianas vor ihm stehe. Daher trenne ich mich nie von meiner Rolex."

Aus meiner Erfahrung kann ich diese Behauptung bestätigen, wobei gerade der Bekanntheitsgrad der Rolex allen anderen Uhren überlegen ist. Eine Patek, eine Lange usw. kennt man meist nur dem Namen nach.
Auch wenn mir diese Uhren sehr gefallen: mein Favorit im täglichen Gebrauch ist eine Oyster Perpetual Datejust in Stahl/Weißgold, und das seit fast 40 Jahren.
Alle anderen Uhren sind zum Wechseln- und werden auch ab und zu ausgetauscht. ;)
 
Lieber utala,

"Wenn ich irgendwo auf der Welt ein Hotel betrete und suche eine Bleibe, dann schätzt mich jeder Portier entsprechend ein und sieht auf meine Rolex, egal ob ich in Abendgarderobe, Jeans oder Shorts mit T-Shirts und Hawaiianas vor ihm stehe. Daher trenne ich mich nie von meiner Rolex."

sorry, aber genau das will ICH nicht! Niemand soll mich nach meiner Uhr beurteilen! Eine dezente, aber dennoch qualitativ hochwertige mechanische Uhr ist für mich das (Uhren)Maß aller Dinge und eine IMHO stilistisch-strebsame Form des Unterstatements.

Herzliche Grüße,
star314.
 
Argh, durch diesen dämlichen Moderationsmodus (!) lassen sich nachträglich keine Tippfehler ausbessern. :mad: Es muss natürlich Understatement heißen. *grummel*
 
Ich wünschte jeder hätte die Größe, seine Uhr nur dann dezent zu zeigen, wenn er selber draufschaut. So, von Anderen nur flüchtig wahrgenommen, kommt es nicht darauf an, um welche Uhr es sich handelt - solange es nicht der unmögliche Taucherklotz zum Nadelstreif ist.

Hallo Kai,
(by the way: wie war's in Zürich?)

was ist denn dann mit den Sporttauchern, die im Berufsleben einen Anzug tragen? ;)
Ich fürchte, bei einer persönlichen Begegnung von uns beiden wäre ich bei Dir bereits zu Beginn durchgefallen:
-Sporttaucher in der Freizeit und Anzugträger im Job und von der Freundin zum 5-jährigen eine 45mm-große IWC Aquatimer geschenkt bekommen.
Das Ding ist wirklich so groß, dass es kaum unter die Manschette passt und ich versuche schon immer, die Uhr bestmöglich dort drunter zu schieben, weil ich mich darüber auch überhaupt nicht produzieren will.

Die Uhr nicht zu tragen kommt aufgrund des offensichtlichen Hintergrunds nicht in Frage und dann ist es mir auch egal, was andere denken. Trotz dieses Fauxpas würde ich mich generell als stilorientiert bezeichnen.
Und für eine zusätzliche, dezentere Uhr hat das Geld eben noch nicht gereicht... :D

Persönliches Fazit: ebenso wie bei Anzügen und Schuhen sollte man nicht alleine aufgrund der Uhr zu einer Einschätzung über Stil oder nicht Stil kommen. Es spielen auch andere Aspekte (finanziell oder persönlich) mit hinein.

In diesem Sinne, viele Grüße
vom Zürifan
 
Hallo Kai,
(by the way: wie war's in Zürich?)

was ist denn dann mit den Sporttauchern, die im Berufsleben einen Anzug tragen? ;)
Ich fürchte, bei einer persönlichen Begegnung von uns beiden wäre ich bei Dir bereits zu Beginn durchgefallen:
-Sporttaucher in der Freizeit und Anzugträger im Job und von der Freundin zum 5-jährigen eine 45mm-große IWC Aquatimer geschenkt bekommen.
Das Ding ist wirklich so groß, dass es kaum unter die Manschette passt und ich versuche schon immer, die Uhr bestmöglich dort drunter zu schieben, weil ich mich darüber auch überhaupt nicht produzieren will.

Die Uhr nicht zu tragen kommt aufgrund des offensichtlichen Hintergrunds nicht in Frage und dann ist es mir auch egal, was andere denken. Trotz dieses Fauxpas würde ich mich generell als stilorientiert bezeichnen.
Und für eine zusätzliche, dezentere Uhr hat das Geld eben noch nicht gereicht... :D

Persönliches Fazit: ebenso wie bei Anzügen und Schuhen sollte man nicht alleine aufgrund der Uhr zu einer Einschätzung über Stil oder nicht Stil kommen. Es spielen auch andere Aspekte (finanziell oder persönlich) mit hinein.

In diesem Sinne, viele Grüße
vom Zürifan

Hallo Zürifan,

ja wie war's in Zürich? Nass war's, und neblig! Eigentlich war ich ja geschäftlich in Wettingen bzw. Baden. An dem Nachmittag, als ich allein nach Zürich gefahren bin, regnete es und die Stadt war entsprechend ein bisschen trostlos. Zu mehr als Bahnhofstrasse rauf bis zum See (Zwischenstopp bei Sprüngli :)) und über die Seitenstrassen wieder zurück, hat meine Lust nicht gereicht.

Immerhin waren wir mit meinem Geschäftspartner am Abend vorher zünftig Fondue essen (den Namen des Restaurants habe ich mir nicht gemerkt, war irgendwo in der Zähringergasse, oder so ähnlich).

Ich wollte eh noch einen kleinen Bericht über die Reise (inkl. Fotos), insbesondere Venedig schreiben, aber ich komme im Moment nicht so recht dazu, da ich hier jetzt viel zu tun habe.

Durchgefallen? Na, das würde ich so kategorisch nicht sagen. Kommt halt auch immer auf die Gesamterscheinung drauf an. Im Übrigen bin ich recht tolerant nach dem Motto: Jedem das Seine, ich muss es ja nicht tragen.

Aber ich hätte wohl gefragt, wo Du heute noch mit Anzug tauchen gehen willst? ;) Zum Sport ist das ja völlig O.K. und auch berechtigt. Aber wenn ich z.B. in der Freizeit Fußball spiele, ist das doch auch kein Grund Fußballschuhe zum Anzug zu tragen. Eine Taucheruhr ist für mich insofern Teil der Ausrüstung und Sportgerät im weiteren Sinne.

In diesem Sinne, viele Grüße in die Schweiz,
Kai

P.S.: Vielleicht trifft man sich ja doch mal im Real Life. Könnte nämlich sein, dass ich demnächst öfter in Zürich bzw. Baden bin.
 
P.S.: Vielleicht trifft man sich ja doch mal im Real Life. Könnte nämlich sein, dass ich demnächst öfter in Zürich bzw. Baden bin.

Sehr gerne! Sag einfach Bescheid, wenn Du mal wieder in der Gegend bist. Ich bin im Moment leider nur am Wochenende dort, in der Woche bin ich auf einem Projekt in Deutschland.

Bis dahin, viele Grüße
Zürifan
 
Interessant finde ich auch den Aspekt, dass die Armbanduhr eine der wenigen Möglichkeiten ist, in Situationen in denen keine stilvolle elegante Kleidung getragen werden kann wie beim Sport, im Schwimmbad oder in der Sauna, Stilbewusstsein zu zeigen.
 
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