Des Esseintes
Gast
Was wäre mein Eindruck:
1. Fall: Hat Knigge-Bücher gelesen, aber nicht verstanden
2. Fall: Uhrenkenner, der keine Lust hatte, sich nach dem Autowaschen umzuziehen
Dennoch finde ich den 2. Fall sympathischer und insgesamt stilvoller...
Lieber El Jorge
ich denke, Sie illustrieren sehr deutlich, daß Ihre Eingangshypothese letztendlich Ihre Grundüberzeugung widerspiegelt.
Man könnte zweifellos beide Fälle auch im anderen Extrem beschreiben:
1. Fall: Freund gepflegten Auftretens, dem es widerstrebt, für ein reines Nutzobjekt wie eine Uhr tausende von Euro auszugeben
2. Fall: Uhren-Snob ohne sonstigen Geschmack
Ich denke, sowohl Ihre Beschreibung als auch mein konstruiertes Alternativszenario sind in erster Linie Ausdruck eigener Prioritäten und damit verbundener Vorurteile in der Beurteilung anderer.
Zustimmen würde ich Ihnen insofern, als sowohl die anderswo besprochenen Schuhe als auch die Uhr, wie letztendlich jedes sichtbare Accessoire, einen Gesamtauftritt bestimmen und damit auch zerstören können. In diesem Sinne halte ich persönlich auch die bereits erwähnte gegenwärtige Marotte, zu eleganter Geschäfts- und semi-formeller Kleidung klobige Sport- und Taucheruhren zu tragen, für unpassend, ob es sich dabei um die Pulsuhr von Aldi oder das neueste Limited Edition Modell in Platin von Panerai oder Girard Perregaux handelt.
dE