Der Jammer-Faden

Ich glaube, die machen auch keine Schuhe mehr, sondern flicken und reparieren eben diese.
Von den paar Lederschuh-Trägern, die hier versammelt sind, können die ihre Lieben nicht durchbringen.....
 
Künftige Generationen werden hier schlicht niemanden mehr haben, der den Zirkus für sie bezahlt. Was uns zurück zum Thema führt, denn wo dank Selbstmordpolitik kein Geld mehr verdient wird oder das verdiente Geld nichts mehr wert ist, hat hochwertiges Handwerk keine Basis mehr.
Deine Art von "Handwerk" und Wirtschaft basiert
auf halbwüchsigen Asiaten, die millionenfach unnütze Sneaker, über USB-beheizbare Brillenetuis und Einweg-Grills zusammenkleben
und darauf,
das vorletzte Fossil auch noch anzuzünden. Das letzte ist Kubicki, der zwar gut brennen würde, aber wohl verpuffen. 4000 Jahre alte Technik.

Wenn uns nichts Besseres einfällt, und bald, sind wir wirklich am Anus.

.
 
Dass der dezente Hinweis auf unser selbstgewähltes (okay, nicht von mir) Schicksal derart substanzlose Projektionen und unerfreuliche Gewaltfantasien triggert, bestätigt mir, dass ich wohl einen reichlich wunden Punkt erwischt habe. Und es erinnert mich daran, warum wir hier die Politik lieber außen vor lassen. Insofern empfehle ich einfach Frau Solga zu schauen, solange es Euer Sozialkredit noch zulässt.
 
Alles lustig, aber wer von uns würde sich hinsetzen und für ein Mini Gehalt 60-80h die Woche auf Schuhen rumklopfen?
Ich habe mit mehreren Schuhmachern bereits über das Thema gesprochen. Es lohnt sich zeitlich kaum noch echte Maßschuhe zu bauen, die Sohlenarbeiten sind einfach profitabler. Wie soll man sonst die Miete in Hamburg oder München bezahlen.
Das Problem ist doch nicht "die faule Jungend", sondern dass es kaum KUNDEN gibt, die in DE 3000-4000 Euro für Maßschuhe zahlen wollen. Sogar innerhalb unserer interessierten Blase ist das wohl die Minderheit.
Wenn ich mich im WTIH umschaue, sehe ich da ganz viel "Billig"ware aus Fernost, Italien, Spanien, Rumänien und eben nicht vom Handwerker um die Ecke. Mich selbst eingeschlossen.
 
Welcher Jugendliche kommt bei seiner Berufswahl schon auf die Idee, Kleidung oder Schuhe für sich selbst oder Dritte herstellen zu wollen. Bestenfalls wird das in dem Alter als langweiliges Hobby für Mädchen angesehen.
Als 16jähriger assoziiert man mit Schuhen doch als erstes Käsemauken - oder Rentner mit Klumpfüßen. Wer will sich schon ein Berufsleben damit befassen (befassen durchaus auch im Wortsinne).

Welchem jungen Menschen wollte man zu einem Beruf mit geringem Einkommen und geringem sozialen Ansehen auch raten?

Im Ergebnis gibt es bei Menschen in der Berufsfindungsphase weder inneren Antrieb noch äußeren Einfluß, Kleidung herstellen zu wollen (ausgenommen vielleicht Modedesigner, das wollen ja viele).
 
Ich schätze Handwerk sehr und einige Bereiche faszinieren mich auch immer wieder. Trotzdem: Vielleicht haben viele Menschen auch Jobs, bei denen sie im Büro rumsitzen, weil sie ganz gerne im Büro rumsitzen.
Man muss ja die Alternative nicht automatisch schlecht finden, vielleicht gefällt einen etwas anderes nur besser.
 
Oben