Der Jammer-Faden

Sehr schade. Ich bin sicher nicht der größte Fan von Ledersohlen, habe aber sechs Paar Schuhe mit Rendenbach-Sohlen und bin sehr zufrieden mit den Sohlen (und den Schuhen).

Generell werden anscheinend Gummi-/Kunststoffsohlen auch für "hochwertige" Schuhe akzeptabel, und gleichzeitig gibt es mehr Vorbehalte gegen traditionelle Ledersohlen (https://www.cheaney.co.uk/blog/jack-reacher-in-cheaney/). Ich hoffe, dass dieser Trend nicht dazu führt, dass Ledersohlen ganz verschwinden. Einige "Schuhtypen" kann ich mir ohne Ledersohlen nur schwer vorstellen.
 
Das ist sehr sehr schade. Bin gespannt, was HD jetzt macht.
Oder auch Vass. Es gibt ja noch Baker in England, aber ob die den zusätzlichen Bedarf abdecken könnten?

Verstehen tue ich es nicht richtig. Rendenbach-Sohlen- und -Brandsohlenleder ist doch vor allem für Neuschuhe verwendet worden und da sehe ich jetzt nicht, dass wg. Covid bei den entsprechenden Marken, die das verwenden, so viel weniger verkauft worden wäre. Eher wahrscheinlich ist, dass das schon seit vielen Jahren nicht mehr wirklich rentabel war.
 
Oder auch Vass. Es gibt ja noch Baker in England, aber ob die den zusätzlichen Bedarf abdecken könnten?

Verstehen tue ich es nicht richtig. Rendenbach-Sohlen- und -Brandsohlenleder ist doch vor allem für Neuschuhe verwendet worden und da sehe ich jetzt nicht, dass wg. Covid bei den entsprechenden Marken, die das verwenden, so viel weniger verkauft worden wäre. Eher wahrscheinlich ist, dass das schon seit vielen Jahren nicht mehr wirklich rentabel war.
Es ist schon so, dass in Summe weniger Schuhe mit Ledersohlen getragen werden als noch vor 10 Jahren. Wir sind hier in der Breite keine signifikante Menge mehr. Corona hat der bereits laufenden Entwicklung lediglich einen Schub, man könnte auch sagen, den Rest gegeben.
Es werden in den nächsten Jahren sicher noch mehr folgen. Auch wenn ich die Entwicklung nicht mag, wäre es HD vermutlich ähnlich ergangen, wären sie nicht mit Shoepassion zusammengegangen. Traurig aber vermutlich nicht zu ändern.
 
In meinem Umfeld trägt keiner Ledersohlen im Alltag. Überhaupt wird klassisches Schuhwerk von sportlichem verdrängt.

Ehrlicherweise muß auch ich einräumen, daß sich bei mir - dem Trend folgend - eine beachtliche Anzahl an Sneakern angesammelt hat. Richtig zufrieden bin ich damit aber nicht geworden, weder den Tragekomfort noch die Haltbarkeit/Reparaturfreundlichkeit betreffend. Deswegen werde ich meinen Bestand sukzessive reduzieren und mich fortan wieder auf klassisches Schuhwerk fokussieren.
Nachdem ich erstens realisiert habe, daß (auch schlichte) Sneaker kein geeignetes Substitut darstellen, mich jedenfalls nicht glücklich machen, sodaß ich weitgehend zum klassischen Schuh zurückgekehrt bin, zweitens realisiert habe, daß das höhere Anschaffungskosten pro Paar erfordert (Inflation läßt sich auf Dauer halt nicht im Produkt verstecken), stelle ich mir folgende Frage:
Empfinden andere auch so? Gibt es eine Chance zur Trendumkehr?
Und falls nicht, liegt es am abhanden gekommenen Stilempfinden, an der Preissensiblität (preissensibel bin ich zugegebenermaßen auch) oder weil die Konsumenten den Unterschied nicht mehr wahrnehmen?

Ich will auch gar nicht bestreiten, daß mein Lern- und Umkehrprozeß länger als nötig gedauert hat - aus verschiedenen Gründen -, aber klassisches Schuhwerk mit Ledersohlen war schon immer Teil meiner Kleidung. Allerdings habe ich den Eindruck, viele Konsumenten lernen solche Schuhe gar nicht mehr kennen...
 
Es ist schon so, dass in Summe weniger Schuhe mit Ledersohlen getragen werden als noch vor 10 Jahren. Wir sind hier in der Breite keine signifikante Menge mehr. Corona hat der bereits laufenden Entwicklung lediglich einen Schub, man könnte auch sagen, den Rest gegeben.
Es werden in den nächsten Jahren sicher noch mehr folgen. Auch wenn ich die Entwicklung nicht mag, wäre es HD vermutlich ähnlich ergangen, wären sie nicht mit Shoepassion zusammengegangen. Traurig aber vermutlich nicht zu ändern.
Ledersohlen im Allgemeinen sind das eine, natürlich trägt auf die Bevölkerung umgerechnet kaum noch einer "Anzugschuhe" mit Ledersohle. ;)

Aber Rendenbach hat ja überwiegend nur einen kleinen Highend-Teil dieses Marktes abgedeckt, wo eben Fans und andere wenig Preissensitive unterwegs sind, und da sehe ich keine rückläufigen Zahlen. Die Corona-Krise hat natürlich kurzfristig alles zum Stillstand gebracht, auch diese Art von Produkten, das muss man dann auch erst mal aussitzen können.
 
Ledersohlen im Allgemeinen sind das eine, natürlich trägt auf die Bevölkerung umgerechnet kaum noch einer "Anzugschuhe" mit Ledersohle. ;)

Aber Rendenbach hat ja überwiegend nur einen kleinen Highend-Teil dieses Marktes abgedeckt, wo eben Fans und andere wenig Preissensitive unterwegs sind, und da sehe ich keine rückläufigen Zahlen. Die Corona-Krise hat natürlich kurzfristig alles zum Stillstand gebracht, auch diese Art von Produkten, das muss man dann auch erst mal aussitzen können.
Naja, was hier oft unterschätzt wird, ist, dass von den Ledersohlenträgern die meisten solche Schuhe halt nur im Büro tragen. Ich habe seit 2020 kein neues Paar mehr gekauft und keine Sohlen erneuern lassen. Warum auch, die alten sind in unverändertem Zustand!
 
Naja, was hier oft unterschätzt wird, ist, dass von den Ledersohlenträgern die meisten solche Schuhe halt nur im Büro tragen. Ich habe seit 2020 kein neues Paar mehr gekauft und keine Sohlen erneuern lassen. Warum auch, die alten sind in unverändertem Zustand!
Da hast Du leider Recht. Ich habe seit Beginn der Pandemie dessen ungeachtet vier neue Paare gekauft (und selbst davon waren zwei Dainite gegenüber zwei Rendenbach, ich habe ja quasi einen separaten Satz Schuhe für nasses Wetter), aber das ist sicher nicht generell übertragbar. Ich hoffe halt implizit wie bei allem hier auf genug Leute, die das Zeug tragen, weil sie es wollen und nicht, weil sie es müssen. Deren Anteil halte ich bei der Zielgruppe von Rendenbach für höher, aber das muss sich nicht zwangsläufig in Absatz niederschlagen.
 
Der Aspekt der Trageintensität dürfte auf alle Personen zutreffen, die seit März 2020 mindestens anteilig im Home Office sind.
Ich trage dort auch keine Lederschuhe mit Ledersohlen.

zusätzlich gibt es auch in der Oberklasse einen Schwund an Businessschuhträgern. Sneaker oder Gummisohlen sind seit etwa 5-6 Jahren auf dem Vormarsch. Es gab schon auch die Gutbetuchten, die wenn schon Lederschuhe dann auch richtig als Status und so trugen. Die tragen jetzt ganz offen Sneaker oder Gummisohle.

In Summe ergibt weniger Neugeschäft und weniger Ersatzgeschäft leider eine Abwärtsspirale.

Persönlich mag ich grubengegerbte Sohlen sehr. Ich muss dann mit meinem Schuhmacher sprechen, woher er die zukünftig beziehen kann. Es gibt noch einige kleinere Gerbereien. Dürfte jetzt halt teurer werden.
 
Bin kein Experte in Sachen Gerbereien, aber es wird doch sicherlich noch andere Top-Notch Sohlenhersteller geben!?
 
Oben