Ich glaube, den lieben Kollegen fehlt meist komplett der Hintergrund, um überhaupt beurteilen zu können, wie gut das gemacht ist.
Man sollte das einfach formal so gekonnt wie möglich, persönlich souverän und unarrogant zugänglich rüber bringen. Dazu gehört eine kongruente Backstory, die ganz natürlich zum sartorialen Genussmenschen passt, gute Netzwerkfähigkeiten und wie sagt man neudeutsch, eine gute berufliche Performance. Dann dient die eigene Kleidung nur zur hintergründigen Verstärkung der beruflichen Strahlkraft. Schlechte Kommunikationsfähigkeiten, merkwürdiges Gesellschaftsverhalten und keine Ahnung von nix zu haben kann man halt auch nicht mit einem tollen Anzugoutfit kompensieren. Wenn‘s daran scheitert, war‘s nicht der Anzug oder die Krawatte oder die „Anzugschuhe“, sondern alles andere.
Im Beruf muss man zudem nicht von allen gemocht werden. Freundlich beeindruckend zu sein reicht völlig. Und wer einen nach längerem Kontakt nicht mag, tut das üblicherweise nicht wegen der Kleidung, die man trägt.