Mein Schwiegervater traut keinen Geldautomaten. Von Zeit zu Zeit komme ich dann auch mal in den Genuss, ihn in eine Filiale zu begleiten, damit er sich mit Bargeld ausstatten kann.Wann wart ihr denn das letzte Mal in einer Bankfiliale? Nicht nur im Vorraum sondern wirklich im Kontakt mit einem Bankangestellten?
Bei mir läuft eigentlich alles online ab, inkl. Kreditgeschäften. Das letzte Mal vor Ort ist über 3 Jahre her.
Genau und das wird 95% gefallen, weil ihre erzwungenen beruflichen Kleidungsausgaben geringer werden, denn einen eigenen Anspruch hatten sie ja ohnehin nie. Und dann werden sie die 5% insgeheim hassen, die sich schon vorher mit eigenem tieferen Interesse ansprechend angezogen haben und die das dann trotzdem auch noch weiter fortführen, ob im Beruf oder außerhalb.
Ich hab‘s natürlich pointiert ausgedrückt. Wenn jemand im Büro die alten Insignien des Uncasualen sieht und das auch noch einigermaßen nach was aussieht, dann fragt der sich unterschwellig, warum noch mal er selbst sich heute damit keine Mühe gegeben hat. Es wirkt im Erstkontakt verunsichernd, daher rühren die oft kolportierten Fragen, ob man heute noch ein Bewerbungsgespräch/Hochzeit/Event habe, irgendwas, was das für einen selbst ohne weitere Selbstzweifel verdaubar macht. Durch Andere ausgelöste Selbstzweifel machen aggressiv, das gilt nicht nur für Kleidung. Gewohnheit durch tägliche Anwendung lässt das in den Hintergrund treten, so dass es auf Dauer kein soziales Problem wird, und souveräner Umgang damit hilft natürlich auch. Klar gibt es auch Gestörte, die glauben, sartoriale Kleidung im Allgemeinen wäre ein Klassenausdruck, der nur dazu da ist, sie auszugrenzen, aber das trifft sicher nicht auf die berufliche Anwendung im Kollegenkreis zu.Komisch, den Eindruck wegen meiner Bekleidung auf Ablehnung, um den Begriff des Hasses zu meiden, zu stoßen, hatte ich in bestimmtes Milieus nicht wegen meines sartorialen Bemühens, sondern vielmehr aufgrund der Semantik des Anzugs im Allgemeinen und der damit verbunden Assoziation des Rezipienten. Derweil erscheint es mir eher so, dass „Schönheit“ in der Bekleidung wie auch „Schönheit" im Allgemeinen sozial eher goutiert werden; auch von den weniger Schönen. Ablehnung bzw. Wohlwollen resultiert aus meiner Erfahrung wie gehabt lediglich aus der Symbolik des getragenen Kleidungsstücks. Vielleicht unterscheidet sich unser Erfahrungshorizont aber auch dahingehend, vielleicht stehen mir Deine Erfahrungen erst noch bevor.
Das gilt aber auch nur, wenn es gut gemacht ist. Sonst ist man halt auch schnell der eitle Gockel, der schräge Vogel oder der seltsame Typ mit dem man nix zu tun haben will.Ich hab‘s natürlich pointiert ausgedrückt. Wenn jemand im Büro die alten Insignien des Uncasualen sieht und das auch noch einigermaßen nach was aussieht, dann fragt der sich unterschwellig, warum noch mal er selbst sich heute damit keine Mühe gegeben hat. Es wirkt im Erstkontakt verunsichernd, daher rühren die oft kolportierten Fragen, ob man heute noch ein Bewerbungsgespräch/Hochzeit/Event habe, irgendwas, was das für einen selbst ohne weitere Selbstzweifel verdaubar macht. Durch Andere ausgelöste Selbstzweifel machen aggressiv, das gilt nicht nur für Kleidung. Gewohnheit durch tägliche Anwendung lässt das in den Hintergrund treten, so dass es auf Dauer kein soziales Problem wird, und souveräner Umgang damit hilft natürlich auch. Klar gibt es auch Gestörte, die glauben, sartoriale Kleidung im Allgemeinen wäre ein Klassenausdruck, der nur dazu da ist, sie auszugrenzen, aber das trifft sicher nicht auf die berufliche Anwendung im Kollegenkreis zu.
Das gilt übrigens auch in etwas variierter Form für Frauen. Meine Frau gilt in ihrer Firma als Fashionista, was wohl ein modernes weibliches Gegenstück zum Dandy sein soll. Und ich sag‘ mal, meine Frau ist schlank und groß gewachsen und hat durch ein gewisses Kleidungsinteresse auch eine hochwertige Garderobe, aus der sie gerne schöpft, aber sie ist eher der sportliche Typ und mangels einschlägiger Social Accounts für Influencer unerreichbar. Aber es reicht offenbar schon für kleidungsbezogenen Konkurrenzdruck unter ihren Geschlechtsgenossinnen.
Ich glaube, den lieben Kollegen fehlt meist komplett der Hintergrund, um überhaupt beurteilen zu können, wie gut das gemacht ist. Man sollte das einfach formal so gekonnt wie möglich, persönlich souverän und unarrogant zugänglich rüber bringen. Dazu gehört eine kongruente Backstory, die ganz natürlich zum sartorialen Genussmenschen passt, gute Netzwerkfähigkeiten und wie sagt man neudeutsch, eine gute berufliche Performance. Dann dient die eigene Kleidung nur zur hintergründigen Verstärkung der beruflichen Strahlkraft. Schlechte Kommunikationsfähigkeiten, merkwürdiges Gesellschaftsverhalten und keine Ahnung von nix zu haben kann man halt auch nicht mit einem tollen Anzugoutfit kompensieren. Wenn‘s daran scheitert, war‘s nicht der Anzug oder die Krawatte oder die „Anzugschuhe“, sondern alles andere.Das gilt aber auch nur, wenn es gut gemacht ist. Sonst ist man halt auch schnell der eitle Gockel, der schräge Vogel oder der seltsame Typ mit dem man nix zu tun haben will.