Der Artikel Sammelthread

Wenn mich jemand anpöbelt ist das doch etwas völlig anderes als wenn eine Frau in Hotpants mit Cellulite an mir vorbei läuft. Die Rechte anderer werden dabei auch nicht eingeschränkt und die Öffentlichkeit verkommt dabei auch nicht, nur weil jemand so angezogen ist wie es dem anderen nicht gefällt.

Nein, aber eben der Punkt "anderen gefallen" ist hier der Kern. Jeder hat das recht, sich so anzuziehen. Gleichzeitig hat auch jedermann das Recht, das nicht gut zu finden. Wie auch andere denken und aussprechen könnten, dass sie klassische Kleidung und deren Anhänger lächerlich finden.
 
Das gilt für haarige Männerbeine oder Bierbäuche genauso wie für Frauen-Cellulite, von daher hat das nichts mit Body-Shaming zu tun. Jeder soll sich in seinem Körper wohlfühlen können, aber seine körperlichen Unzulänglichkeiten muss man nicht seinen Mitmenschen in der Öffentlichkeit aufdrängen, die darum nicht gebeten haben. Da wird dann Ehrlichkeit mit Vulgarität, Mangel an sozialen Fertigkeiten und Unverständnis für den Unterschied zwischen privatem und öffentlichem Leben verwechselt.
Und besonders hässliche Gesichter, explizit nicht auf hier anwesende gemünzt!, müssen dann demnach bedeckt werden?
Behinderte Menschen sind davon ausgenommen weil Krankheit nicht zählt? Was wenn man dick ist von Krankheitswegen? Einarmige müssen ihre Stumpen verhüllen? Narben stets verdeckt werden???

Ich verstehe schon was und wie du es meinst. Meine zugespitzten Beispiele sind weit hergesholt, ich weiß. Aber wo ist der Anfang ... wo das Ende ...

Du musst also mit dicken Beinen und kurzen Hosen genauso zurecht kommen wie mit käsebleichen Bäuchen die unter den Poloshirts hervor blitzen :D Wenn dies ein Problem ist, ist es tatsächlich alleine dein Problem. Lebbe geht weidda!
 
Nein, aber eben der Punkt "anderen gefallen" ist hier der Kern. Jeder hat das recht, sich so anzuziehen. Gleichzeitig hat auch jedermann das Recht, das nicht gut zu finden. Wie auch andere denken und aussprechen könnten, dass sie klassische Kleidung und deren Anhänger lächerlich finden.

Richtig, ich muss nicht gut finden ob irgend jemand Hotpants trägt. Mir steht es aber nicht zu mich in irgend einer weise über die "körperlichen Makel" auszulassen.
Letztendlich ist es aber sogar auch egal, was ich über die Klamotte anderer Menschen denke.
 
Richtig, ich muss nicht gut finden ob irgend jemand Hotpants trägt. Mir steht es aber nicht zu mich in irgend einer weise über die "körperlichen Makel" auszulassen.
Letztendlich ist es aber sogar auch egal, was ich über die Klamotte anderer Menschen denke.

Sobald man den öffentlichen Raum betritt, übt man über das eigene Auftreten einen Einfluss auf die unmittelbare Umgebung aus. Die Umgebung kann sich gegen diesen Einfluss oft nicht wehren, so auch im Falle der Hotpants oder, um ein anderes Beispiel zu nennen, des extensiven Knoblauchgenusses. Man sieht die Hotpants, bevor man wegschauen kann. Man riecht den Knoblauch, bevor man sich die Nase zuhalten kann. Es zeugt daher von Rücksichtnahme, den eigenen Einfluss auf die Umgebung zu antizipieren und ggf. Anpassungen im Sinne der Harmonie mit der Umgebung vorzunehmen.
 
Ich verstehe schon was und wie du es meinst. Meine zugespitzten Beispiele sind weit hergesholt, ich weiß. Aber wo ist der Anfang ... wo das Ende ...
Da, wo man selbst dafür sorgen kann, andere Menschen nicht willkürlich im öffentlichen Raum zu belästigen, ohne dass diese eine Wahl haben, außer zu fliehen, nicht mehr und nicht weniger. Dass man ernsthaft darüber diskutiert, ob Höflichkeit und Rücksichtnahme noch relevante Tugenden eines erwachsenen Menschen sind, passt natürlich auch gut in die Zeit und hat letztlich mit Kleidung überhaupt nichts mehr zu tun.
 
Da, wo man selbst dafür sorgen kann, andere Menschen nicht willkürlich im öffentlichen Raum zu belästigen
Das ist aber keine Antwort auf die Frage nach dem Anfang und dem Ende. Denn wodurch fühlt sich jemand im öffentlichen Raum "belästigt"? Durch Hotpants? Burkas? Übergewichtige Menschen? Schrumpelige Rentner? Hunde? Zeugen Jehovas? Ausländer?
 
Das ist aber keine Antwort auf die Frage nach dem Anfang und dem Ende. Denn wodurch fühlt sich jemand im öffentlichen Raum "belästigt"? Durch Hotpants? Burkas? Übergewichtige Menschen? Schrumpelige Rentner? Hunde? Zeugen Jehovas? Ausländer?

Anfang und Ende definieren sich durch die Möglichkeiten. Einige der von dir angeführten Eigenschaften unterliegen der freien Entscheidung der Protagonisten, andere dagegen nicht. Wer ist schon willentlich ein schrumpeliger Rentner? Hotpants, Burkas oder Hunde sind dagegen vermeidbar. Beim Übergewicht wird es kompliziert. Das kann Ausdruck ebenso einer Willenschwäche wie Ausdruck einer genetischen Disposition oder eines medizinischen Problems. Ausländer ist jeder, fast überall.
 
Oben