Der Artikel Sammelthread

Das gilt für haarige Männerbeine oder Bierbäuche genauso wie für Frauen-Cellulite, von daher hat das nichts mit Body-Shaming zu tun

Vielleicht versteh ich was falsch, aber derartige Dinge als "Unzulänglichkeiten" zu bezeichnen und entsprechend abwertend damit umzugehen, ist das nicht genau die Definition von Body-Shaming?
 
Vielleicht versteh ich was falsch, aber derartige Dinge als "Unzulänglichkeiten" zu bezeichnen und entsprechend abwertend damit umzugehen, ist das nicht genau die Definition von Body-Shaming?

Body-Shaming wäre es, diese Unzulänglichkeiten als solche abzuwerten. Das Abwerten der hemmungslosen Zurschaustellung solcher Unzulänglichkeiten ist kein Body-Shaming, sonder bestenfalls ein Behavior-Shaming.
 
Genau deshalb ist es rücksichtslos, sich so zu verhalten.

Leben und leben lassen funktioniert nur, solange alle Rücksicht aufeinander nehmen. Sobald ein Teil der Ansicht ist, sich alles erlauben zu dürfen, bricht das gesamte System zusammen.

Jugendlichen kann ich vieles verzeihen, denn die müssen diese Weisheit erst noch lernen. Trauriger finde ich Menschen, die im Erwachsenenalter nicht kapieren, dass sie mit ihrem Auftreten möglicherweise negative Reaktionen in anderen hervorrufen. Zum Auftreten gehört nun mal leider auch das Zeigen eigener Unzulänglichkeiten, denen man als normaler Passant auch nicht entkommen kann. Aber machen wir uns nichts vor, dieser Gedanke entspricht nicht dem Zeitgeist.
 
Dann guck einfach nicht hin. Es geht niemanden an etwas welche "körperlichen Unzulänglichkeiten" jeman anderes hat. Wenn man dies als Vulgär empfindet ist das eine persönliche Befindlichkeit und man sollte lieber an sich selbst arbeiten.
Und wenn Dich jemand auf der Straße sturzbetrunken vor Dir auf den Boden kotzt oder Dich anpöbelt, ist das auch nur seine persönliche Befindlichkeit? Muss man ja nicht hinschauen, -hören? ;) Du vertauscht hier Ursache und Wirkung. Natürlich ist das kein Kapitalverbrechen, aber vulgär und willkürlich grenzüberschreitend bleibt es deswegen trotzdem. Fies halt, wie der Ruhrie sagen würde. :)

Dass der öffentliche Raum verkommt, weil jeder denkt, das sei sein privates Wohnzimmer ohne Rechte für andere oder Verhaltensgrundsätze für einen selbst, ist ja keine neue Entdeckung. Richard Sennetts Buch darüber ist schon 40 Jahre alt.
 
Wenn mich jemand anpöbelt ist das doch etwas völlig anderes als wenn eine Frau in Hotpants mit Cellulite an mir vorbei läuft. Die Rechte anderer werden dabei auch nicht eingeschränkt und die Öffentlichkeit verkommt dabei auch nicht, nur weil jemand so angezogen ist wie es dem anderen nicht gefällt.
 
Wenn mich jemand anpöbelt ist das doch etwas völlig anderes als wenn eine Frau in Hotpants mit Cellulite an mir vorbei läuft. Die Rechte anderer werden dabei auch nicht eingeschränkt und die Öffentlichkeit verkommt dabei auch nicht, nur weil jemand so angezogen ist wie es dem anderen nicht gefällt.

Um Rechte geht es hier doch gar nicht, sondern um Rücksichtnahme.
 
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